Als Billiglösung

Felix Magath will DFB-Elf wieder EM-fit machen

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Nach dem Aus von Hansi Flick bei der deutschen Nationalmannschaft läuft die Suche nach einem Nachfolger auf Hochtouren. Jetzt bringt sich ein Überraschungskandidat persönlich ins Gespräch: Felix Magath will als Billig-Lösung das Team zur Heim-EURO führen.

Julian Nagelsmann, Louis van Gaal, Oliver Glasner: Die Liste der potentiellen Kandidaten für die Flick-Nachfolge in Deutschland wird täglich länger. Fix ist nur, dass Rudi Völler, der als Interims-Coach den EM-Gastgeber 2024 zum Sieg gegen Frankreich führte, es nicht machen wird.

Am Sonntag hat sich mit Felix Magath noch ein weiterer Kandidat ins Gespräch gebracht. "Quälix", der 2005 und 2006 mit Bayern und 2009 mit Wolfsburg deutscher Meister wurde auf Bild.de: „Didi Hamann und Stefan Effenberg haben sich dafür ausgesprochen, dass ich diesen Job machen soll. Daraufhin habe ich mich dahin gehend geäußert, dass ich mich in der Lage sehe, diesen Job zu machen.“

Von Jänner 2020 bis März 2021 war der 70-Jährige auch bei der Admira in Österreich als Sport-Boss tätig, dort konnte er allerdings keine Erfolge verzeichnen. Seinen letzten Trainerjob hatte der ehemalige Erfolgscoach 2022, als er Hertha BSC als Feuerwervom Abstieg bewahren konnte. Magath ist für seine harten Trainingsmethoden bei den Spielern gefürchtet ist und hat sich so den Spitznamen "Quälix" erarbeitet.

»Müssen dringend wieder in die Spur kommen«

Die HSV-Legende sorgt sich um die zuletzt gezeigten Leistungen des DFB-Nationalteams: "Wir müssen dringend wieder in die Spur kommen. Für mich zählt nur die Heim-EM 2024. Die ist auch für unser Land wichtig. Dass wir zeigen, dass wir wieder wer sind. Wir haben ja eh wenig Erfolgserlebnisse gerade bei uns im Land." Allerdings gab es bislang noch keinen Kontakt zu den Verantwortlichen des DFB. Magath führt erklärt: "Daher kann ich nicht entscheiden: Will ich diesen Job machen oder will ich ihn nicht machen. Bevor ich nicht mit Verantwortlichen gesprochen habe, stellt sich die Frage für mich überhaupt nicht.“

Klar ist auch, dass Magath eine weitaus billigere Lösung wäre als zum Beispiel Julian Nagelsmann, bei dem neben den kolportierten sieben Millionen Euro Jahresgehalt auch eine Ablöse an die Bayern fällig wäre. „Ich bin einer der preiswertesten Trainer der Fußball-Geschichte gewesen. Bis auf bei Schalke 04 war ich immer sehr leistungsabhängig bezahlt. Weil ich das auch immer selbst so wollte. Ich will nicht Geld verdienen, wenn ich keine Leistung bringe. Aber wenn ich gute Leistung bringe, möchte ich auch gut verdienen.“

Von der Idee Nagelsmann zum Bundestrainer zu machen hält Magath allerdings wenig, seiner Meinung nach braucht es einen erfahrenen Coach an der Seitenlinie um die hohen Ansprüche zu erfüllen und schickt an die Sport-Bosse eine kleine Spitze: "Wenn der DFB glaubt, keine andere Lösung mehr zu haben – dann wird er sich melden." 

Neuer Mann übernimmt bei US-Trip

Beim nächsten Lehrgang sollte der neue Mann bereits an der Seitenlinie Platz nehmen. Da geht es für den als Gastgeber der EM 2024 nach Übersee, wo Testspiele gegen die USA (14. Oktober, 21 Uhr) und Mexiko (18. Oktober, 2 Uhr) anstehen. Zum Abschluss des Länderspieljahres 2023 trifft man dann im Ernst-Happel-Stadion auf das ÖFB-Nationalteam mit Teamchef Ralf Rangnick, der bereits öffentlich dementiert hat, am wichtigsten Trainerposten seines Heimatlandes Interesse zu haben.

Doch die Zeit drängt: Das Eröffnungsspiel der EURO steigt am 14. Juni in München. Davor wird auf den Neo-Bundestrainer eine Menge Arbeit warten.

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