Australien unterlag Nigeria

Frauen-WM: Niederlande erkämpft Unentschieden gegen Titelverteidiger USA

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Gastgeber Australien muss bei der Fußball-Frauen-WM um den Einzug ins Achtelfinale bangen.  

Etwas überraschend verlor das Team von Trainer Tony Gustavsson am Donnerstag in Brisbane in Gruppe B 2:3 gegen Nigeria. Titelverteidiger USA und die Niederlande trennten sich im Topspiel der Gruppe E mit einem 1:1. Keines der beiden Teams ist damit noch fix aufgestiegen, die Basis dafür ist aber gelegt.

Emily van Egmond (45.+1 Minute) brachte Australien in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zunächst in Führung, doch Uchenna Kanu (45.+6) glich noch vor dem Pausenpfiff aus. Osinachi Ohale (65.) und die für den FC Barcelona stürmende Asisat Oshoala (72.) gelangen vor 49.156 Fans die weiteren Tore für die "Super Eagles". Alanna Kennedys Kopfballtreffer zum 2:3 (90.+10) kam zu spät. Ohne seinen verletzten Star Sam Kerr fehlte Australien in der Offensive oft die Ideen, defensiv leistete sich die Gustavsson-Elf ebenfalls Schwächen.

Nigeria punktgleich mit Kanada auf Platz eins 

Vor dem letzten Spieltag in Gruppe B liegt Nigeria in der Tabelle vor den punktgleichen Kanadierinnen (beide 4) auf Platz eins. Australien (3) folgt dahinter, das punktlose Irland hat keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Mit einem Sieg gegen Olympiasieger Kanada am kommenden Montag würde Australien sicher die Runde der letzten 16 Teams erreichen. Nigeria reicht im Parallelspiel gegen Irland bereits ein Punkt für den Einzug in die K.o.-Phase.

Die Tore im Duell USA gegen Niederlande erzielten Jill Roord in der 17. Minute bzw. für die US-Amerikanerinnen Lindsey Horan in Minute 62 per Kopf. Ebenso eine Chance auf das Achtelfinale hat Portugal nach einem 2:0 (2:0)-Erfolg im Duell von WM-Neulingen mit Vietnam.

USA erstmals seit 2011 zur Pause im Rückstand 

In der Neuauflage des WM-Finales von 2019 lagen die USA vor den Augen von US-Außenminister Anthony Blinken erstmals seit 2011 in einem WM-Match zur Pause zurück, für die Titelträgerinnen der vergangenen beiden Weltmeisterschaften ist es zudem das erste WM-Remis seit 2015. In den letzten 20 Minuten hatten beide Seiten gute Chancen auf den Sieg. Das Übergewicht lag generell mehr bei der US-Equipe, was auch die Gesamtstatistik von elf Eckbällen im Vergleich zu nur einem für die Niederländerinnen bzw. ein 18 zu 5 in den Torschüssen ausdrückt.

"In der ersten Halbzeit waren wir ein wenig enttäuscht darüber, wie wir gespielt haben", sagte Horan für die seit 19 WM-Spielen ungeschlagene USA. "Aber ich denke, dass wir die Dinge sofort in Ordnung gebracht haben - durch den Druck, den wir ausgeübt haben, und die Anzahl der Chancen und Möglichkeiten, die daraus entstanden sind." Niederlande-Coach Andries Jonker zeigte sich zufrieden. "Vor dem Match wollten wir gewinnen, kein Remis. Aber die USA war in der zweiten Halbzeit wirklich stark."

Die portugiesischen Tore durch die 21-jährige Telma Encarnacao (7.) und die 20-jährige Kika Nazareth (21.) waren die ersten einer Debütantinnen-Equipe im Lauf des Titelkampfs. Um tatsächlich aufzusteigen, braucht es aber nun am Dienstag nichts weniger als einen Sieg über die US-Amerikanerinnen. Die Niederländerinnen sollten jeweils gegen die schon fix ausgeschiedenen Vietnamesinnen leichteres Spiel haben. In einem weiteren Donnerstag-Spiel trifft in Gruppe B das Co-Gastgeberteam von Australien auf Nigeria (12.00 Uhr, live ORF 1).

Top-Duell am Freitag 

Am Freitag kommt es u.a. zum Gruppe-D-Duell von England und Dänemark, beide zum Auftakt 1:0-Sieger. Dänemarks Coach Lars Søndergaard gab an, das Spiel gegen die Europameisterinnen nicht zu fürchten. "Es wäre eine tödliche Sünde, das zu tun. Eine WM gibt es nur alle vier Jahre, diese Möglichkeiten gibt es nicht oft in der Karriere. Meine Spielerinnen genießen die Chance, gegen England zu spielen", sagte der Ex-Coach von Salzburg, GAK und FC Wacker Innsbruck. Viele Däninnen spielen zudem in England in der Women's Super League. Der Sieger steht fix im Achtelfinale.
 

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