Italien steht erstmals seit 1997 wieder im Halbfinale einer Frauen-EM. Mit einem späten Kopfballtor sorgt Kapitänin Girelli für die emotionale Erlösung gegen Norwegen.
Nach 28 Jahren ist Italien zurück unter den besten vier Teams Europas. Beim 2:1-Erfolg gegen Norwegen im Stade de Genève avancierte Cristiana Girelli zur Matchwinnerin – mit einem Doppelpack, der das Halbfinalticket fixierte.
Emotionale Wende nach harten Jahren
„Wir hatten schwierige Jahre, wir haben gelitten“, sagte Girelli nach dem Spiel. Mit dem Kopf traf sie in der 50. und in der 90. Minute – das zweite Tor bedeutete die Entscheidung. Norwegens Elisabeth Terland haderte: „Wir haben unsere großen Momente nicht genutzt.“ Auch Trainer Andrea Soncin sprach von einem besonderen Abend: „Heute war es wirklich elektrisierend, von der Hymne bis zu den Feierlichkeiten.“
Girelli als Symbolfigur des Wandels
Mit ihrem 61. Länderspieltor krönte sich die 35-jährige Stürmerin zur Symbolfigur. „Das ist nicht nur ein Sieg für uns, er gehört dem gesamten italienischen Frauenfußball“, sagte sie. Seit 2023 Mitglied der italienischen Fußball-Hall of Fame, setzt sich Girelli auch abseits des Rasens für bessere Bedingungen ein.
Soncin als Taktgeber der Trendwende
Seit Amtsantritt im September 2023 hat Soncin das Vertrauen des Teams erarbeitet. „Ein einziger Blick reicht aus, um zu wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Girelli. Die Spielweise, die Energie, der Rückhalt – alles passte an diesem Abend.
Rückblick mit Perspektive
2017 und 2022 war für Italien jeweils in der Gruppenphase Schluss. Jetzt wartet im Halbfinale England oder Schweden. Letztmals stand Italien 1997 im Endspiel – das Ziel, dieses Kunststück zu wiederholen, ist zum Greifen nah.