Koller und Janko äußerten sich zum Fernbleiben.
Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller hat auf Kritik an jenen vier Nationalspielern verzichtet, die am Montag für die abschließenden WM-Qualifikationsspiele gegen Serbien und die Republik Moldau abgesagt haben. Das Fernbleiben von David Alaba, Marcel Sabitzer, Martin Harnik und Martin Hinteregger sei durchaus nachvollziehbar, betonte der Schweizer am Dienstag in Wien.
Er selbst und ÖFB-Arzt Richard Eggenhofer seien in ständigem Kontakt mit dem Quartett und den betreffenden Vereinen gewesen. "Wir haben die Bestätigung bekommen, dass es gut ist, wenn der eine oder andere eine Pause bekommt", meinte Koller.
So habe ihm etwa Alaba schon vor seinem Comeback vor einer Woche in Paris erklärt, noch Probleme mit dem Sprunggelenk zu haben. "Die Spieler verdienen eben bei den Clubs ihr Geld, aber beim Nationalteam sind sie mit viel Herz und Begeisterung dabei. Gerade diejenigen, die abgesagt haben, haben schon viele Länderspiele hinter sich", sagte Koller. Es sei falsch, den Kickern zu vorzuwerfen, "dass sie nicht kommen wollen und ihr Land verraten".
Auch Marc Janko verteidigte David Alaba und Co. "Auch ich habe schon öfters abgesagt. Ich möchte keinem etwas unterstellen. Es gibt Gründe, warum sie abgesagt haben, und die möchte und werde ich glauben."
Die Abwesenheit vieler Leistungsträger schmerzt vor den Duellen mit Serbien am Freitag in Wien und mit Moldau am Montag in Chisinau. Zusätzliche Baustellen entstanden vor allem auf dem Posten des Linksverteidigers und im Zentrum. Dennoch zeigte sich Koller zuversichtlich. "Wir werden versuchen, beide Spiele zu gewinnen."
Serben mit "Heimspiel"
Gegen Serbien müssen sich die ÖFB-Internationalen voraussichtlich auf eine Stimmung wie bei einem Auswärtsspiel gefasst machen. Bisher wurden rund 40.000 Karten verkauft, der Großteil der Fans im Happel-Stadion dürfte im Lager der Serben sein, die mit einem Sieg das WM-Ticket fixieren würden. "Doch ich finde das irrsinnig geil. Es macht viel mehr Spaß, wenn das Stadion voll ist", erklärte Koller.
Dieser Meinung schloss sich auch Janko an. "Wir werden daraus große Motivation ziehen", versprach der Goalgetter, der zunächst wohl nur auf der Ersatzbank sitzen wird. Ein Fixplatz wäre für Marko Arnautovic reserviert - sofern sich der West-Ham-Legionär rechtzeitig von seiner Verkühlung erholt. Die Einheit am Dienstagvormittag ließ der Wiener mit serbischen Wurzeln aus, möglicherweise steigt er am Mittwoch ins Training ein.
Vor dem noch ungeschlagenen Spitzenreiter in Pool D hat Koller großen Respekt. "Die Serben sind die beste, konstanteste Mannschaft der Gruppe. Sie haben extrem viel Erfahrung und sind individuell stark. Sie lassen zwar Chancen zu, die der Gegner aber meistens nicht genützt hat, und sind vorne effizient", meinte der 56-Jährige.