Fußball

Leonardo könnte für Österreich spielen

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Entgegen den ursprünglichen Angaben des ÖFB könnte Altach-Goalgetter Leonardo möglicherweise doch für das österreichische Fußball-Nationalteam spielen.

Wie die "Sportzeitung" am Dienstag berichtete, existiert ein FIFA-Zirkular 901 vom März 2004, in dem Spielern unabhängig von ihrem Alter nach einem Nationenwechsel die Möglichkeit eingeräumt wird, für ihre neue Heimat zu spielen - allerdings erst, nachdem sie mindestens zwei Jahre im betreffenden Land wohnhaft sind. Der 26-jährige Brasilianer kam im vergangenen Sommer nach Altach und könnte demnach das ÖFB-Trikot erst nach der EURO 2008 tragen.

Der ÖFB hatte vor einer Woche einen Team-Einsatz von Leonardo, der kein Länderspiel für Brasilien bestritten hat und nach eigenen Angaben gerne für seine Wahlheimat spielen würde, auf Grund des Artikels 15 der Ausführungsbestimmungen zu den FIFA-Statuten ausgeschlossen. In der Begründung des Verbandes hieß es unter Berufung auf diese Bestimmung, dass Spieler, die die österreichische Staatsbürgerschaft erst nach Vollendung des 21. Lebensjahres erlangen, für die österreichische Nationalmannschaft definitiv nicht einsatzberechtigt sind.

Diese Rechtsauffassung muss offenbar im Fall Leonardo nicht zutreffen, denn die "Sportzeitung" zitierte FIFA-Pressechef Andreas Herren wie folgt: "Die Bestimmung, nur bis zum Alter von 21 Jahren einmalig den Verband wechseln zu dürfen, gilt nur für Doppelstaatsbürger. Spieler, die eine neue Nationalität annehmen, können nach Einhaltung diverser Kriterien, die im Zirkular 901 festgeschrieben sind, auch in höherem Alter für ihre neue Heimat spielen."

Auf Grund dieser neuen Entwicklung hat der ÖFB bereits Kontakt mit der FIFA aufgenommen. "Wir haben diese Geschichte und auch die darin erwähnten Fälle der FIFA-Rechtsabteilung geschickt und warten nun auf eine Stellungnahme", erklärte ÖFB-Pressechef Peter Klinglmüller.

Die FIFA-Kriterien für die Spielberechtigung eines ausländischen Kickers für das österreichische Team haben dem ÖFB schon einmal Kopfzerbrechen bereitet, als Rapid-Regisseur Steffen Hofmann im Vorjahr bereits als "Neuzugang" präsentiert worden war, dann aber auf Grund des Regelwerks des Weltverbandes nicht für Österreich spielen durfte.

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