"Ihr seid Favorit"

Liechtenstein-Coach will aber überraschen

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Liechtensteins Trainer Andermatt weist Favoritenrolle von sich. Aber: Mit einer Überraschung wird gegen Österreich spekuliert.

Sobald Liechtensteins Fußball-Teamchef Martin Andermatt von Bedenken in Teilen der österreichischen Öffentlichkeit vor dem freundschaftlichen Länderspiel am Freitag in Vaduz hört, hat er dafür nicht mehr als ein Kopfschütteln übrig. "Wenn uns von einigen sogar die Favoritenrolle zugesprochen wird, dann ist das fern jeder Realität. Dass darauf hingewiesen wird, dass wir stark sind, ehrt uns, aber wir verlieren deswegen nicht den Boden unter den Füßen", meinte der Coach.

"Haben nicht viele Genies"
Seine Mannschaft gehe als krasser Außenseiter in die Partie, daran hätten weder die aktuelle Schwächephase des österreichischen Teams noch die jüngsten Achtungserfolge der Auswahl aus dem Fürstentum etwas geändert. "Österreich ist haushoher Favorit. Wir wissen, wie groß wir sind, wir wissen, was wir haben und was wir nicht haben. Das Talent arbeitet, das Genie schafft, und so viele Genies haben wir nicht."

Österreich stark genug
Trotz der jüngsten Misserfolge verfügt Österreich laut Andermatt noch immer über ausreichend Qualität, um Liechtenstein ohne größere Probleme zu besiegen. "Aber für Österreich wäre es vermessen zu sagen, wenn das Spiel gegen uns positiv ausgeht, sind alle Probleme aus der Welt geschafft."

Spekulation auf Überraschung
Bei allem Respekt vor dem ÖFB-Team - insgeheim spekuliert Andermatt dennoch mit einer Überraschung gegen die Hickersberger-Elf. "Wir versuchen in jedem Spiel, so genannte große Fußball-Nationen zu schlagen, und werden es auch gegen Österreich probieren." Deswegen stellte der Nationalcoach seine Mannschaft auch auf alle Eventualitäten ein. "Wir haben die ganze Palette durchgespielt und wissen, was bei einem schnellen Gegentor, einem längeren 0:0, aber auch bei einer Führung für uns zu tun ist."

Gegen große Gegner stark
Dass die Fürstentum-Kicker, die mit einem 0:4 in Spanien und einem 1:3 in Schweden in die EM-Quali gestartet sind, selbst gegen Top-Nationen reüssieren können, stellten sie in der vergangenen WM-Qualifikation unter Beweis. Fast genau vor einem Jahr führte Liechtenstein auswärts gegen den späteren WM-Semifinalisten Portugal zur Pause 1:0 und kassierte erst kurz vor Schluss das 1:2. Ein Jahr zuvor verwandelten die Kicker aus dem 34.000-Einwohner-Staat gegen die Iberer in Vaduz ein 0:2 noch in ein 2:2.

"Gegen Portugal verlieren wir von zehn Spielen neun", meinte Andermatt. "Meine Aufgabe ist es, den Spielern vor jedem Länderspiel zu vermitteln, es könnte dieses eine Spiel sein."

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