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"Loddar" büffelt für Trainer-Lizenz

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Deutscher Rekord-Teamspieler vor zweimonatigem Spezial-Kurs: "Ich war früher ein aufmerksamer Schüler".

Lothar Matthäus, Ex-Coach von Rapid und bis zum vergangenen Sommer Co-Trainer bei Red Bull Salzburg, will demnächst die nächste Stufe seines Trainer-Lebens erklimmen. Der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler und Kapitän der Weltmeister-Elf von 1990 drückt in den kommenden zwei Monaten die Schulbank, um in einem vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eigens stark verkürzten Kurs in rund 300 Unterrichtseinheiten auch offiziell die Trainerlizenz zu erwerben.

"Herausforderung"
"Für mich ist es eine Herausforderung. Es freut mich umso mehr, dass man mir nach fünf, sechs Jahren Trainertätigkeit noch mal diese Chance gibt", sagte der 46-Jährige am Montag in Oberhaching bei München. Matthäus schaffte als Trainer 2003 mit Partizan Belgrad die Qualifikation für die Champions League, in der der Verein aber ohne Sieg ausschied.

Matthäus betreute auch das ungarische Nationalteam. Über die für die deutsche Bundesliga erforderliche Lizenz als Fußball-Lehrer verfügte er bisher nicht. "Ganz sicher, speziell in Deutschland, aber auch bei meinen Auslandsstationen" habe ihn dieser Makel behindert, gestand der Ehrenkapitän der deutschen Nationalelf am Montag.

Konzentration
Für seine Rolle als Bankdrücker sieht sich Matthäus gerüstet. "Ich war früher ein aufmerksamer Schüler", sagte der 46-Jährige. "Kein super Schüler, aber ich habe meine Sachen immer erledigt." Er wolle sich in den kommenden Monaten nur auf seine Ausbildung konzentrieren, ein neues Traineramt komme erst mit der neuen Saison infrage.

Wird es schaffen
DFB-Chefausbilder und Kursleiter Erich Rutemöller hält den erfolgreichen Abschluss seines Schülers für sicher. "Ich gehe davon aus, dass er am Ende das Zeugnis in Händen hält." Sein Zögling dürfe die Belastung aber nicht unterschätzen. "Ich will ihm keine Angst machen. Aber er ist auch abends gefordert, die Inhalte nachzuarbeiten."

Spezialkurs
Werktags steht für Matthäus Unterricht an der Sportschule in Oberhaching und an der Sporthochschule Köln auf dem Stundenplan, die Wochenenden hat er frei. Dass der ehemalige Weltfußballer eines Tages seine Trainerlaufbahn in Deutschland fortsetzt, steht für Uli Hoeneß fest. "Ich bin überzeugt, dass er irgendwann in der Bundesliga auftauchen wird", sagte der Manager von Bayern München im DSF über seinen ehemaligen Spieler. "Dafür wünsche ich ihm alles Gute."

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