Nachdem DFB-Kapitän Ballack am Dienstag mit seiner Kritik wieder an die Öffentlichkeit ging, droht Teamchef Löw nun mit Konsequenzen.
Der Zwist zwischen dem deutschen Fußball-Teamchef Joachim Löw und Kapitän Michael Ballack hat eine Verlängerung erfahren. Der frühere Tirol- und Austria-Trainer erinnerte den Starkicker nochmals eindringlich auf drohende Konsequenzen, sollte dieser weiter öffentliche Kritik üben. "Michael hat das Recht, seine Meinung zu sagen und Kritik zu äußern. Aber nach außen wird er die nicht kundtun, da können sie sicher sein", sagte Löw in der "Bild-Zeitung".
Beckenbauer entsetzt
Mit Unverständnis reagierte inzwischen
Deutschlands Fußball-"Kaiser" Franz Beckenbauer auf den neuerlichen Vorstoß
des Chelsea-Legionärs, der seine gegen Löw in einem "FAZ"-Interview Mitte
Oktober erhobenen Angriffen offenbar nicht bereut. "Ich bin sprachlos. Dazu
fällt mir jetzt gar nichts mehr ein. Ich dachte eigentlich, die Sache wäre
erledigt. Es wäre furchtbar, wenn aus diesem Thema eine unendliche
Geschichte werden sollte", sagte Beckenbauer dem Massenblatt.
Ballack bleibt locker
Relativ gelassen vernahm hingegen der
DFB-Präsident die Ballack-Aussagen. "Ich bewerte die neuen Aussagen von ihm
nicht als verbales Kräftemessen. Für mich ist das Thema mit dem
Friedensgipfel erledigt", meinte Theo Zwanziger zur "Bild". Für ihn ergebe
sich durch das neue Interview mit "Premiere" kein neuer Stand. "Wichtig ist,
dass Ballack sagt, dass das Verhältnis zu Löw intakt ist."
Der Mittelfeldspieler von Chelsea hatte am Dienstag seine Kritik am Führungsstil Löws verteidigt und neuerlich für Unruhe in der DFB-Auswahl gesorgt. "Man kann eben nicht immer nur alles intern ansprechen", meinte Ballack in "Premiere" und wollte damit nur die Beteiligten "wachrütteln".