Referee erschien nicht

Mainz-Spiel abgesagt - Schiri wollte sich töten

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Babak Rafati (41) unternahm vor dem Spiel in Köln Selbstmordversuch.

Das Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Köln und dem FSV Mainz 05 ist am Samstag abgesagt worden. Der für die Partie angesetzte Schiedsrichter Babak Rafati aus Hannover sei nicht einsatzfähig, lautete die offizielle Begründung. Wie kurze Zeit später mehrere Medien berichteten, hatte Rafati einen Selbstmordversuch unternommen. Er befindet sich laut Angaben der Kölner Polizei außer Lebensgefahr.

Der Referee sei mit aufgeschnittenen Pulsadern in einem Kölner Hotel gefunden worden. Da kurzfristig kein Ersatzteam einspringen konnte, wurde das Spiel abgesagt. Rafati gehört seit 1997 zum DFB-Kader der deutschen Referees und hat seit 2005 bereits mehr als 100 Bundesligaspiele geleitet. Seit 2008 steht der 41-Jährige auch auf der Liste des Fußball-Weltverbands (FIFA).

Kölns Sportdirektor Volker Finke wollte in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz nicht genau mitteilen, warum der 41-jährige Rafati nicht amtieren konnte und sprach von einem "Unfall". Finke erklärte, für weitere Informationen seien die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund zuständig. "Ich weiß, dass er lebt", sagte der Kölner Geschäftsführer Claus Horstmann nach Angaben von "bild.de".

Wie Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Samstagabend in Köln erklärte, sei Fremdverschulden ausgeschlossen. Im Hotelzimmer seien entsprechende Notizen gefunden worden. Rafati sei von seinen Assistenten in der Badewanne seines Zimmers aufgefunden worden. Offenbar hatte er sich die Pulsadern aufgeschnitten. Dabei sei "sehr viel Blut zu sehen" gewesen, erläuterte der eilig angereiste Zwanziger.

Betroffen reagierte die Konkurrenz auf die Kunde aus Köln. Hannovers Trainer Mirko Slomka sagte im TV-Sender "Sky": "Ich bin sehr geschockt, zumal Babak Rafati Hannoveraner ist und ich ihn sehr gut kenne. Wenn ein Spiel abgesagt wird, ist etwas Dramatisches vorgefallen." Schalkes Trainer Huub Stevens meinte vor dem Anpfiff gegen den 1. FC Nürnberg, was er gehört habe, sei "unglaublich". Der Niederländer zeigte Verständnis für die Spielabsage: "Ich habe immer gesagt, die Gesundheit geht vor. Der Fußball ist Nebensache."


 

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