Seit vier Jahren hat der Champions League-Sieger im Jahr danach schon im Achtelfinale die Segel streichen müssen. ManU will diese Serie gegen Inter brechen.
FC Porto, Liverpool FC, FC Barcelona und AC Milan - seit 2004/05 hat der Titelverteidiger der Champions League jeweils im Achtelfinale der folgenden Saison die Fußball-Segel streichen müssen. Von diesem "Fluch der Cupholder" in der Runde der letzten 16 will Manchester United verschont bleiben. Den Grundstein zum Aufstieg möchte der englische Meister und aktuelle Tabellenführer am Dienstag im ersten Duell mit seinem italienischen Pendant Inter Mailand am Dienstag in San Siro legen.
Ronaldo will Titel vertedigen
Die "roten Teufel" von der Insel,
die im Head-to-Head bei einem Remis 1:2 zurückliegen, wollen ihren Coup vom
Vorjahr in Moskau unbedingt wiederholen und machten dies vor einem der drei
englisch-italienischen Achtelfinale-Vergleiche in dieser Woche deutlich
hörbar. "Ich will den Erfolg wiederholen. Es wird zwar schwierig, aber ich
glaube, dass wir die bessere Mannschaft sind," posaunte ManU-Legionär
Cristiano Ronaldo vor dem 200. Auftritt seines Clubs in der "Meisterklasse".
Der "Jubilar", der seit neun CL-Auswärtssielen ungeschlagen ist, schielt en passant auch nach neuen Rekorden. Bleibt die Truppe von Alex Ferguson abermals unbesiegt, dann ist sie vor Ajax Amsterdam und dem FC Bayern München (je 19) mit 20 Matches ohne Niederlage (11 Siege/8 Remis) alleiniger Rekordhalter der Champions League und gleichauf mit Juventus Turin und dessen Europacup-Bestleistung von 20 ungeschlagenen Begegnungen.
Respekt vor Inter
Dass es die erste Niederlage seit dem 0:3 im
Semifinale 2007 gegen den AC Milan setzen könnte, daran denken Ronaldo und
Co, die auf den gesperrten Innenverteidiger Nemanja Vidic verzichten müssen,
nicht. "Wir haben Respekt vor Inter. Der Gegner hat viele routinierte
Spieler, aber die haben wir auch. Wir besitzen die größere Erfahrung und
sind außerdem Cupholder", glaubt der Portugiese vor dem HInspiel zur ersten
"Alles-oder-Nichts"-Runde.
Inter unter Druck
Keine Frage, der Herausforderer steht mehr
unter Druck als der Gast. Die Mailänder haben zuletzt in vier CL-Heimpartien
nur zwei Tore erzielt, lediglich einen Sieg (1:0 gegen Rapid-Bezwinger
Anorthosis Famagusta) gefeiert sowie daheim in der Eliteliga keines ihrer
jüngsten vier Treffen mit englischen Vertretern gewonnen. Die höchste
Trophäe im europäischen Club-Fußball haben die Nerazzurri vor 44 Jahren (1:0
im Finale gegen Benfica Lissabon) in die Höhe gestemmt.
Die Mailänder, die vor dem vierten nationalen "scudetto" in Serie stehen, glauben fest an ihre Chance. "In solchen Spielen geht es immer sehr eng zu, Kleinigkeiten entscheiden über Sieg oder Niederlage", sagte Mittelfeldspieler Esteban Cambiasso. Der Argentinier weiß, dass ManU über eine sehr starke Abwehr verfügt, und meinte zuversichtlich: "Auch wir vertrauen auf unsere Vorzüge, haben unsere Qualitäten."
Wiedersehen der Trainer
Zwischen Inter-Trainer Jose Mourinho und
Ferguson kommt es zum ersten Wiedersehen seit dem Chelsea-Abschied des
Portugiesen 2007. "Ich weiß seit 2004 alles über ManU. Die Mannschaft ist
die beste der Welt. Sie spielt Konter-Attacken, gegen die wir sehr
intelligent auftreten müssen", betonte Mourinho.
Arsenal gegen Roma Favorit
Im zweiten englisch-italienischen
Kräftemessen am Dienstag gilt Arsenal gegen AS Roma als Favorit. Die
Londoner sind seit 25 Europacup-Spielen ohne Heimniederlage, während die
Gäste nur einen ihrer jüngsten 15 Auftritte in England erfolgreich (1:0 in
Liverpool vor acht Jahren im UEFA-Cup) gestalteten.
Barcelona will sich an Lyon schadlos halten
Wiedergutmachung hat
der FC Barcelona nach der zweiten Saison-Niederlage in der Primera Division
(1:2 gegen Espanyol) in Lyon gegen den siebenfachen Meister Olympique
angesagt. "Es tut immer weh, wenn man verliert. Wir haben das weggesteckt
und blicken nach vorne", meinte "Barca"-Kapitän Carles Puyol. Der
französische Leader tankte mit dem 2:0 in Nancy Selbstvertrauen. "Das war
ein wichtiger Sieg, aber Barca ist eine andere Geschichte", sagte
Lyon-Regisseur Juninho.
Madrid empfängt Porto
Komplettiert wird das
Dienstag-Programm durch das iberische Duell zwischen Atletico Madrid und dem
FC Porto. Die Spanier haben keine ihrer jüngsten 13 Europacup-Partien
verloren, dabei sogar zehn Siege gefeiert. Die Portugiesen hingegen verloren
zuletzt 9 von 13 CL-Vergleichen mit Nachbar-Vertretern.