Real zahlte laut Trainer weit unter Marktwert für den Werder-Star.
Jose Mourinho, Trainer von Real Madrid, hat die Verpflichtung des deutschen Fußball-Teamspielers Mesut Özil von Werder Bremen als gutes Geschäft für die "Königlichen" bezeichnet. "Er war ein Spieler, dessen Vertrag 2011 ausläuft, deshalb haben wir ihn für einen Preis bekommen, der weit unter seinem richtigen Marktwert liegt. Einen Spieler seiner Qualität konnten wir uns zu diesen Bedingungen wirklich nicht entgehen lassen", sagte der Portugiese.
Ca. 15 Millionen Ablöse
Konkrete Angaben zur Ablösesumme
machte der Real-Coach aber nicht. Spanischen Medienberichten zufolge
wechselte Özil, der einen Fünf-Jahres-Vertrag erhält, für geschätzte 15
Millionen Euro nach Madrid. Vor ihm hatte bereits sein Stuttgarter
DFB-Kollege Sami Khedira für das Weiße Ballett unterschrieben. Die Real-Zeit
des Niederländers Rafael van der Vaart scheint hingegen abzulaufen. Die
Zeitung "Marca" berichtete, dass der Ex-Hamburger wegen des Özil-Transfers
Madrid verlassen müsse.
Özil ohne Angst vor Konkurrenz
"Ich habe den nächsten
Schritt in meiner Karriere gemacht. Real gehört zu den besten Mannschaften
der Welt", sagte Özil dem TV-Sender "Sky". Sorge vor einem Scheitern im Land
des Welt- und Europameisters hat der Spielmacher nicht. "Überhaupt nicht.
Da sind viele Weltstars, darauf freue ich mich. Ich brauche keine Angst zu
haben. Ich weiß, welches Potenzial ich habe", sagte er. Ausschlaggebend für
die Entscheidung für Real sei das Vertrauen von Mourinho gewesen.
Noch am Dienstagvormittag hatte Werder-Clubchef Klaus Allofs ein neues Angebot des spanischen Rekordmeisters dementiert. Doch als der DFB-Teamspieler nicht zum Abschlusstraining für das Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Sampdoria Genua erschien, war der nächste spektakuläre Verlust der Hanseaten absehbar. "Die Lösung haben wir heute erzielt, ganz einfach, weil Real mehr Geld geboten hat", sagte Allofs, ohne aber Zahlen zu nennen.
Keine Diego-Rückkehr
Ob Diego nun von Juventus Turin
zurückkommt, wurde der Werder-Boss gefragt: "Die Gehälter können wir nicht
zahlen. So reizvoll es ist, wirtschaftlich ist es nicht möglich." Werder
dürfe den wirtschaftlichen Aspekt nie außer Acht lassen. Özil hätte in einem
Jahr ablösefrei wechseln können. Für den Profi, der 2008 für rund vier
Millionen Euro von Schalke 04 gekommen war, ist es der nächste große Schritt
der Karriere nach zweieinhalb Jahren bei Werder.
Mehr Teamwork gefragt
Werder-Trainer Thomas Schaaf, der seit
heuer mit Sebastian Prödl und Marko Arnautovic zwei ÖFB-Legionäre unter
seinen Fittichen hat, forderte seine Mannschaft auf, den Verlust des
Starspielers gemeinschaftlich zu kompensieren. "Wir müssen als Mannschaft
stark bleiben", sagte er. Im Kader befänden sich viele Spieler, die Özils
Aufgaben übernehmen könnten. Indirekt nannte Schaaf die deutschen
Teamspeiler Marko Marin und Aaron Hunt.
Frings: "Baba und fall nicht"
Bremens Kapitän, der
frühere DFB-Teamspieler Torsten Frings, trauert Özil, der in Madrid rund
fünf Millionen Euro pro Jahr verdienen soll, öffentlich jedenfalls auch
nicht nach. "Er ist ein Spieler, der wichtig war, aber das Leben geht
weiter", sagte der Routinier. "Wir haben Spieler, die genau diese Klasse
haben. Die haben jetzt die Chance, sich zu beweisen."