Team-Comeback

Ivanschitz freut sich auf "neue Chance"

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Mainz-Legionär will Team mit Routine helfen und sieht "großes Potenzial".

Andreas Ivanschitz hat mit großer Zufriedenheit auf sein bevorstehendes Comeback in der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft reagiert. "Ich freue mich auf die neue Chance und bin sehr froh darüber, dass mir Willi Ruttensteiner das Vertrauen schenkt und mir die Möglichkeit gibt, mich wieder im Nationalteam zu präsentieren. Für mich ist damit eine lange Phase der Abwesenheit vorüber, die alles andere als leicht war", wurde der Mainz-Legionär nach seiner Nominierung für die abschließenden EM-Qualifikationsspiele in Aserbaidschan (7. Oktober) und Kasachstan (11. Oktober) in einer Aussendung seines Managements zitiert.



Keine Gedanken an die Vergangenheit
Seit seinem bisher letzten Auftritt im ÖFB-Trikot am 11. Februar 2009 beim 0:2 in Graz gegen Schweden sind 23 Länderspiele vergangen. "Aber jetzt ist es Zeit, damit abzuschließen. Ich möchte mein Comeback angehen, ohne an die Vergangenheit zu denken", betonte der Mittelfeldspieler und verzichtete auf öffentliche Vorwürfe gegen Ex-Teamchef Dietmar Constantini.

Sonntag beim Team
Am Samstag tritt Ivanschitz mit Mainz in Nürnberg an, am Sonntagabend kommt es dann in Bad Tatzmannsdorf zum Wiedersehen mit den Nationalteam-Kollegen. "Ich freue mich auf den Neustart und auch auf die Mannschaft, in der viele Spieler eine tolle Entwicklung gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass dieses Team mit seinem großen Potenzial auch sehr schnell etwas erreichen kann. Ich gehe an die Sache mit einem sehr positiven Gefühl heran und sehe es als große sportliche Herausforderung, wieder Teil der Nationalmannschaft zu sein und eine erfolgreiche Zukunft mitgestalten zu dürfen", sagte Ivanschitz.

Ivanschitz freut sich auf
© APA


"Ich werde nichts fordern"
Integrationssorgen nach seiner über zweieinhalbjährigen Abwesenheit macht sich der Regisseur nicht. "Ich sehe das entspannt, es wird keine lauten Töne geben und ich werde nichts fordern. Alles, was für mich zählt, ist, dass ich mich in den Dienst der Mannschaft stellen und Vollgas geben will", sagte Ivanschitz und ergänzte: "Ich denke, dass ich dem Team mit der Erfahrung meiner 49 Länderspiele und besonders der letzten beiden Jahre in der deutschen Bundesliga helfen kann."

Jüngster Kapitän der ÖFB-Geschichte
Beim erstmaligen Tragen der ÖFB-Kapitänsschleife war bei Ivanschitz von Routine noch keine Spur. Der damalige Teamchef Hans Krankl machte den Linksfuß mit 19 Jahren und 361 Tagen zum jüngsten österreichischen Spielführer. Die Binde wurde für den Burgenländer aber bald zur Bürde: Ivanschitz vermochte im Nationalteam nicht allzu oft zu überzeugen, spielte eine enttäuschende Heim-EM 2008 und wurde bei Misserfolgen schnell zum Sündenbock der Fans - so setzte es in seinem bisher letzten Länderspiel gegen Schweden bei seiner Auswechslung ein gellendes Pfeifkonzert.

Noch schlimmer traf es den Ex-Rapidler, als er im Mai 2007 beim 0:1 gegen Schottland als Salzburg-Spieler mit dem Team ins Hanappi-Stadion zurückkehrte. Der Zorn einiger hundert Fans entlud sich an Ivanschitz, der bei Eckbällen sogar mit Schirmen vor Wurfgeschoßen geschützt werden musste. Zu allem Überdruss war schon wenige Monate zuvor seine Rolle als Führungsspieler von Emanuel Pogatetz öffentlich angezweifelt worden.

Formanstieg bei Mainz
In der Kritik stand Ivanschitz auch deshalb, weil er sich nach seinem vier Millionen Euro teuren Abgang von Rapid weder bei Salzburg noch bei Panathinaikos Athen wirklich durchsetzen konnte. Richtig bergauf ging es erst, nachdem den 27-Jährigen der Bannstrahl von Constantini getroffen hatte. Nach seinem Wechsel zu Mainz im Sommer 2009 spielte Ivanschitz im ersten halben Jahr groß auf, was bei Constantini allerdings keinen Meinungsumschwung einleitete. Bestätigt sah sich der Tiroler im darauffolgenden Frühjahr, weil der Mittelfeldspieler aufgrund von Verletzungen und Sperren seinen Stammplatz verlor.

Zu Beginn der aktuellen Saison zählte Ivanschitz bei seinem Club-Trainer Thomas Tuchel noch zur Stammformation, zuletzt saß er jedoch wieder auf der Ersatzbank. Seit seinem Transfer zu Mainz brachte es der Ex-ÖFB-Kapitän auf 10 Tore bei 53 Einsätzen in der deutschen Bundesliga - 31-mal davon wurde er ausgewechselt, 12-mal eingetauscht.
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