ÖFB-Team

10-Punkte-Plan für Sicherheit bei der EM

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Mikl-Leitner und Windtner präsentierten Kooperation des Inneministeriums und des ÖFB.

Im Hinblick auf die Fußball-Europameisterschaft vom 10. Juni bis 10. Juli 2016 in Frankreich ist am Dienstag in Wien eine Kooperation zwischen dem Innenministerium, dem ÖFB und der Journalisten-Vereinigung Sports Media Austria präsentiert worden. Dadurch soll während des Turniers die Sicherheit der österreichischen Nationalmannschaft und deren Fans gewährleistet sein.

Taskforce

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und ÖFB-Präsident Leo Windtner stellten in diesem Zusammenhang ein Zehn-Punkte-Maßnahmenpaket vor. Es beinhaltet die Einsetzung einer Taskforce, dem Vertreter von Innenministerium, ÖFB und Sports Media Austria angehören. Außerdem wird die nationale Fußball-Informationsstelle des Innenministeriums personell verstärkt, ein Sicherheitskonzept für die EM-Gruppenphase erarbeitet und die Zusammenarbeit mit der EU, dem Europarat und der UEFA intensiviert.

Die weiteren Vorhaben: Zumindest ein polizeilicher Verbindungsbeamter wird ins französische Innenministerium entsandt, szenekundige österreichische Beamte begleiten österreichische Fans nach Frankreich und die Zusammenarbeit mit den für öffentlichen Reiseverkehr zuständigen Institutionen wie Fluglinien oder ÖBB wird gesucht.

Präventions-Workshops
Abgerundet wird der Zehn-Punkte-Plan mit Präventions-Workshops zur Gefahrenabwehr für die österreichische Delegation, einer Vereinbarung für Informationsmanagement und auch mit nationalen Sicherheitsmaßnahmen. Dabei geht es etwa um den reibungslosen Ablauf von Public-Viewing-Veranstaltungen in Österreich.

Nach den aktuellen Informationen des Innenministeriums ist derzeit keine Bedrohung der ÖFB-Abordnung in Frankreich zu erwarten. "Dennoch werden wir in den kommenden Monaten die Gefährdungsanalyse immer neu vornehmen", versprach Mikl-Leitner und verwies auf die jüngsten Terroranschläge in Paris. "Das ist eine Warnung für uns."

Ziel für Terroristen

Events wie eine Fußball-Europameisterschaft seien generell ein attraktives Ziel für Terroristen. "Aber wir werden alles daran setzen, um sicherheitstechnisch bestens aufgestellt zu sein", sagte die Innenministerin.

ÖFB-Präsident Windtner bezeichnete die Zusammenarbeit mit dem Innenministerium als "effizient und harmonisch" und berichtete über die geplanten Sicherheitsvorkehrungen im Quartier der österreichischen Nationalmannschaft in Mallemort. Demnach werden drei Sicherheitsbeamte ständig im Team-Hotel "Moulin de Vernegues" wohnen. Jeder Bustransfer der Auswahl erfolgt mit einer Polizeieskorte, Trainings- und Medienzentrum werden permanent überwacht. "Wir wollen im Vorfeld nicht dramatisieren, aber auch nicht verharmlosen", erklärte Windtner.

Das ÖFB-Team reist am 8. Juni nach Frankreich. In der Gruppenphase stehen die Spiele gegen Ungarn (14. Juni in Bordeaux), Portugal (18. Juni in Paris/Prinzenpark-Stadion) und Island (22. Juni in Paris/St. Denis) auf dem Programm. Zu diesen Partien werden insgesamt weit über 30.000 österreichische Anhänger erwartet. In Frankreich rechnet man mit Hunderttausenden EM-Touristen. "Wir haben es mit einer der größten Fan-Bewegungen zu tun, die jemals in Europa stattgefunden hat", sagte Mikl-Leitner.
 

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