Teamchef-Bilanz

ÖFB-Team: Koller erklärt die Krise

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Österreichs Teamchef zieht nach Torlos-Remis gegen Slowakei Bilanz.

Österreichs Nationalteam beendet das Jahr 2016 mit nur drei Siegen - Negativrekord unter Marcel Koller. Nach der schmerzhaften 0:1-Pleite gegen Irland droht die "Mission Russland" zu scheitern. Vier Punkte stehen nach vier Begegnungen zu Buche, sechs liegen wir hinter Tabellenführer Irland. David Alaba und Co. stecken in der Krise. Das offenbarte der Peinlich-Auftritt gegen die Slowakei (0:0) am Dienstag. Nun zieht Koller Bilanz und erklärt das Formtief.

+++ So schaffen wir es noch zur WM +++

Marcel Koller über …

… das Jahr 2016: "In der EM-Qualifikation hatten wir mehr Spielglück, da ging mal ein Ball an die Stange, oder wir machten das Tor zum richtigen Moment. Wir wussten, wir müssen uns in Zukunft in den Hintern kneifen, um daran anzuknüpfen. Wenn man auf die Ergebnisse schaut, ist uns dasq nicht gelungen. Ich glaube aber nicht, dass man der Mannschaft einen Vorwurf machen kann, glaube nicht, dass sie überheblich oder schlampig spielt. Einige Akteure haben vor der EM gemerkt: Es läuft nicht, ich komme nicht auf mein Level. Wir haben weiterhin auf sie gesetzt, weil wir von ihnen überzeugt waren. Wenn sie aber nicht im Rhythmus sind und nicht jede Woche spielen, gehen nun mal ein paar Dinge ab. Das wussten wir. Die Luft da oben ist sehr dünn. Es sind sehr enge Spiele. Wir waren bei der EM gut vorbereitet, haben alles unternommen. Es wollte aber nicht klappen, wie wir uns das erhofft haben."

… die WM-Qualifikation: "Wir können mit den vier Spielen nicht zufrieden sein, klar. Wir schaffen zwar Möglichkeiten - der Ball will jedoch nicht über die Linie. Auch gegen die Slowakei haben wir gesehen, dass es Probleme gibt, Tore zu erzielen. Es fehlt im Moment einfach nicht die Selbstverständlichkeit. Nichtsdestotrotz werden wir weiterhin versuchen, unseren Weg konsequent zu gehen."

… den Absturz in der Weltrangliste: "Unser Ziel war vor fünf Jahren unter die Top-30 zu kommen. Vor dem EURO standen wir auf Rang zehn. Als kleines Fußballland wie Österreich ist es schwer, sich oben zu halten, wenn es Ausfälle gibt. Die Luft ist dünn. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir durch eine Qualifikation rauschen. Wir haben keine 30, 40 Spieler, die auf allerhöchstem Level mithalten können. Das wissen wir. Umso wichtiger ist der Teamgeist und der Kampfgeist."

… die Ausrechenbarkeit: "Wir bereiten uns mit Video-Analysen auf Partien vor - und der Gegner macht es genauso. Man stellt sich auf uns ein. Die Frage ist nur: Wollen wir unsere Linie verlassen? Wollen wir defensiver und mit hohen Bällen agieren? So wie wir jetzt auftreten mit viel Ballbesitz, war es nicht immer. Das ist das Resultat der Entwicklung. Wenn die Mannschaften tief stehen, wird es schwieriger für uns. Da ist es wichtig, Tore zu machen und die nötige Geduld mitzubringen. Wir brauchen dafür Selbstvertrauen und Spieler, die mit Wettkampfpraxis zu uns kommen."

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… den taktischen Mittelweg: "Klar, den zu finden, ist das Ziel. Vielleicht müssen wir uns überlegen, wie es künftig weitergeht. Vielleicht müssen wir uns in der restlichen WM-Qualifikation einigeln und mehr auf Konter lauern, um Ergebnisse zu bringen."

… Veränderungen: "Wie ich immer erzählt habe, ist es schwierig, kurzfristig Dinge zu verändern. Die Dreierkette ist bei uns im Kopf drinnen, aber es sind kleine Dinge, die wir besser machen müssen. Wir müssen wieder intensiver, konsequenter agieren."

… das Selbstvertrauen:  "Beim Nationalteam war lange alles super. Jetzt stehen die Spieler nicht nur im Klub unter Druck, sie werden auch hier kritisiert, nachdem jetzt die Öffentlichkeit weiß, wozu sie fähig sind. Damit müssen sie umgehen. Fußball hat viel mit Psyche zu tun. Bist du locker? Kannst du die taktischen Anforderungen umsetzen? Darüber entscheidet der Kopf. Wir müssen alle an einander glauben. Nicht nur ich als Teamchef. Jeder im Betreuerstab. Jeder Spieler. Es gilt, Vertrauen zu geben, jeden zu fordern, jedem die nötigen Dinge mitzugeben.“

+++ ÖFB-Remis: "Unser Spiel war eine Vorgabe" +++

… die Positions-Diskussion um David Alaba: "In den viereinhalb Jahren vor der EM ist keinem in den Sinn gekommen, dass er links in der Abwehr spielen muss. Dass er dort  spielen kann, hat er bei Bayern bewiesen. Wir wollen ihn dennoch im Zentrum, weil er dort seine Kreativität einbringt. Er hat die Technik, um Bälle dahin zu bringen, wo es dem Gegner wehtut."

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