Franco Foda stellte sich bei der Abschluss-PK den Fragen der Medienvertreter.
Österreichs Fußball-Nationalteam startet am Freitag (20.45 Uhr/live ORF eins) mit einem Heimspiel gegen Slowenien ins Länderspiel-Jahr. Teamchef Franco Foda hat im zweiten Test seiner Amtszeit zwar auch ein gutes Ergebnis im Visier. Der Deutsche will in Klagenfurt neben möglichst vielen verschiedenen personellen Alternativen aber auch unterschiedliche Spielsysteme testen.
In der Trainingswoche in Kärnten wurde viel im taktischen Bereich gearbeitet. "Wir wollen möglichst flexibel sein - im Spielsystem, aber auch bei der Ausrichtung", sagte Foda am Donnerstag einmal mehr. Natürlich sei es möglich, dass noch nicht alles wie gewünscht funktioniere. "Auch das ist normal mit den Veränderungen, die wir vornehmen." Seine Spieler würden Fehler machen dürfen. "Fußball ist ein Fehlersport."
Das Ergebnis steht trotz aller Testgedanken im Mittelpunkt. Das ÖFB-Team ist vier Partien ungeschlagen, die vergangenen drei hat es allesamt für sich entschieden. "Wir werden alles unternehmen, um das Spiel zu gewinnen. Dafür spielen wir auch Fußball", betonte Foda vor dem Duell mit der Nummer 62 der FIFA-Weltrangliste. "Wir wollen uns von einer guten Seite zeigen, aber Ergebnisse sind immer das Wichtigste im Sport."
Arnautovic als Kassenwart
Dass es einen neuen Spirit gäbe, erkennt auch ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger, der so wie die anderen arrivierten Spieler merke, dass sich ein neues Team bilde. Jeder müsse sich neu beweisen. Für Lacher sorgte der Leverkusen-Legionär mit einer Enthüllung über Marko Arnautovic. "Arnie" hätte sich seinen Platz im Spielerrat verdient. Er wäre ja auch bereits Kassenwart und ein sehr guter Schuldeneintreiber.
Bei Fodas Premiere hatte es im November in Wien einen 2:1-Sieg gegen Uruguay gegeben. "Wir haben gute Momente gehabt, waren im Spielaufbau aber teilweise auch fehleranfällig", analysierte Foda mit dem Abstand von vier Monaten. Es gebe aber noch genug Möglichkeiten, das bis zum Start der neu eingeführten Nations League im Herbst zu korrigieren. "Dafür sind Testspiele auch da."
Gegen Uruguay fehlten neben Stürmer Michael Gregoritsch mit David Alaba, Martin Hinteregger oder Sebastian Prödl einige arrivierte Kräfte verletzungsbedingt. Das entscheidende Tor gegen die Südamerikaner erzielte Louis Schaub. Der Rapid-Mittelfeldspieler traf in allen vier vergangenen Länderspielen, dennoch droht ihm gegen Slowenien die Ersatzbank. Die ÖFB-Auswahl ist in der Breite mittlerweile sehr gut aufgestellt.
Viel Konkurrenz in neuem Team
Zum Jahresauftakt fehlen neben dem langzeitverletzten Keeper Robert Almer nur Kevin Danso und Marcel Sabitzer mit Sprunggelenksverletzungen. "Konkurrenzkampf belebt das Geschäft, das sieht man auch im Training", meinte Foda. Die Mannschaft habe gut mitgezogen. "Ich habe im Moment sehr viel Spaß mit den Jungs." Diesen will der Teamchef auch auf dem Platz sehen. "Das Wichtigste ist Leidenschaft, dass wir mit Begeisterung Fußball spielen."
Dann werden nicht nur die Fans ins Boot geholt, dann werden auch die Ergebnisse stimmen. In den vergangenen neun Länderspielen setzte es für das ÖFB-Team nur eine Niederlage (0:1 im September 2017 in Wales). In Heimspielen sind die Österreicher mittlerweile sechs Partien ungeschlagen. Die bisher letzte Niederlage in einer Testbegegnung datiert von der EM-Generalprobe am 4. Juni 2016 in Wien gegen die Niederlande (0:2).
Das bis dato einzige Duell mit Slowenien hatte Österreich 1997 in Linz mit 0:2 verloren. Mit welcher taktischen Formation Foda bei der Neuauflage beginnen wird, ist offen. Auch ein 3-4-3 mit Topstar Alaba links im Mittelfeld scheint möglich. Das Tor dürfte Heinz Lindner hüten. In den beiden anstehenden Tests werde aber nicht immer derselbe Schlussmann spielen, erklärte Foda. Jörg Siebenhandl (Sturm Graz) oder Markus Kuster (Mattersburg) könnten also spätestens am Dienstag im Auswärtsspiel in Luxemburg ihr Teamdebüt geben.
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