EM 2017 ist Pflicht

Gregoritsch bleibt U21-Teamchef

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ÖFB verlängert Vertrag mit U21-Teamchef Gegroritsch bis 2016. EM-Quali ist Pflicht.

Werner Gregoritsch hat seinen Vertrag als Teamchef der österreichischen Fußball-U21-Nationalmannschaft bis Ende 2016 verlängert. Sollte der Steirer mit den ÖFB-Junioren die Qualifikation für die EM 2017 schaffen, würde sich der Kontrakt automatisch bis einschließlich des Turniers verlängern. Dies wurde am Montag in Wien bekanntgegeben.

Ruttensteiner: "Klare Entscheidung"
Gregoritsch, dessen Vertrag mit Jahresende ausgelaufen wäre, kassierte seit seinem Amtsantritt im Jänner 2012 in seinen 26 Partien mit der U21 nur vier Niederlagen. Allerdings wurde zuletzt knapp das Play-off für die EM 2015 verpasst. Dennoch stand eine Trennung vom Steirer laut ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner nicht zur Debatte. "Für mich war es aus sportlicher Sicht eine klare Entscheidung für eine Verlängerung", sagte der Oberösterreicher.

EM-Quali ist Pflicht
Großes Ziel sei es nun, bei der U21-Endrunde 2017 dabei zu sein. "Das ist eine Vorgabe und gewissermaßen eine Forderung des ÖFB. Ich bin überzeugt, dass wir das mit dieser Mannschaft schaffen können", sagte Ruttensteiner.

Gregoritsch: "Geiler Job"
Gregoritsch freute sich über die Verlängerung und bezeichnete die Funktion als U21-Teamchef als "geilen Job. Die Arbeit mit jungen Menschen gibt mir sehr viel." Außerdem hob der 56-Jährige die gute Zusammenarbeit mit A-Teamchef Koller und allen ÖFB-Nachwuchstrainern hervor.

Von seinem aktuellen Kader, dem unter anderem Alessandro Schöpf (Nürnberg), Yilli Sallahi (Bayern), Philipp Lienhart (Real Madrid), Louis Schaub (Rapid) und Christian Gartner (Düsseldorf) angehören, hält Gregoritsch große Stücke. "Der jetzige Jahrgang zeichnet sich wegen der guten Ausbildung in den Akademien durch noch höhere Professionalität aus."

Test-Turnier steht an
Die Auslosung für die im Herbst 2015 beginnende EM-Qualifikation erfolgt am 5. Februar. Davor absolviert Gregoritsch mit seiner Mannschaft auf Zypern ein Vier-Nationen-Turnier, in dem es am kommenden Freitag gegen Tschechien und am darauffolgenden Dienstag entweder gegen den Gastgeber oder Schweden geht. Fehlen werden Trainer-Sohn Michael Gregoritsch und Thomas Murg wegen Muskelverletzungen, für das Duo wurden Daniel Maderner und Patrick Wessely nachnominiert.

Problemfälle gelöst
Mit von der Partie sind hingegen Andreas Leitner, Christoph Martschinko und Kevin Friesenbichler, die im vergangenen März so wie Murg wegen unerlaubten Verlassens des Teamquartiers vor der Niederlage gegen Albanien aus der U21 geworfen wurden. Die betroffenen Spieler entschuldigten sich bereits dafür, damit ist diese Sache laut Ruttensteiner abgehakt. "Aber es gibt klare Richtlinien, damit so etwas nicht noch einmal passiert", sagte der ÖFB-Sportdirektor.

Im September 2013 waren Raphael Holzhauser, Robert Zulj und Marcel Ziegl ebenfalls aus disziplinären Gründen aus dem U21-Kader geflogen. Auch mit diesem Trio, das aufgrund ihres Alters nicht mehr für die Nachwuchs-Auswahl infrage kommt, hat sich Gregoritsch ausgesöhnt.

Der Steirer galt in seinen Zeiten beim GAK, Kapfenberg, Mattersburg oder dem LASK als emotionaler Trainer. Dies habe sich seit seinem Amtsantritt beim ÖFB vor fast drei Jahren geändert. "Das war quasi eine Diplomatenschule", meinte Gregoritsch.

Gregoritsch bereut Homosexuellen-Sager
Weniger diplomatisch hatte sich der Steirer im Februar 2011 als Kapfenberg-Coach in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" über Homosexuelle geäußert. Mittlerweile bereut er seine Aussagen. "Das ist falsch rübergekommen, und ich habe seither gelernt", betonte Gregoritsch.

Seine ursprüngliche Ablehnung von Homosexuellen hatte laut dem Trainer mit Erfahrungen im Jugendalter zu tun. "Da bin ich zweimal bedrängt worden. Und wenn man das erlebt, denkt man anders."

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