DFB vertraut Weltmeister-Coach, der eine Rechnung mit der EM offen hat.
Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw hat am Montag die offizielle Verlängerung seines Vertrag bis 2020 verkündet. Er plant noch einmal einen Angriff auf den bisher dreimal knapp verfehlten EM-Titel.
"Wenn Kopf und Herz gemeinsam Ja sagen, gibt es nicht viel zu überlegen", erklärte Löw bei einer Pressekonferenz in Frankfurt am Main. Kurz zuvor hatte der 56-jährige Löw seinen Vertrag vorzeitig verlängert. Bisher galt die Arbeitsvereinbarung bis zur WM in 20 Monaten in Russland, bei dem Deutschland die historische Titelverteidigung schaffen will.
Löw arbeitet seit 2004 für den Deutschen Fußball-Bund (DFB), als ihn der damalige neue Bundestrainer Jürgen Klinsmann durchaus überraschend als Assistenten holte. Wenige Monate zuvor war er bei der Wiener Austria beurlaubt worden. Davor hatte er in der Bundesliga bereits den FC Tirol zum Meistertitel im Jahr 2002 geführt.
Löw jagt Uralt-Rekord
Als Klinsmann 2006 aufhörte, übernahm Löw den Posten. Seither gelang ihm der Rekord, ein Nationalteam bei fünf aufeinanderfolgenden Turnieren mindestens bis ins Halbfinale zu führen. Bleibt er nach der WM 2018 tatsächlich im Amt, würde er definitiv den Uralt-Spielerekord von Sepp Herberger (167 Partien) brechen. Mit den meisten Siegen (94) als DFB-Chefcoach hat Löw den Weltmeister-Trainer von 1954 schon eingeholt. Auch sieben Turniere als Bundestrainer wären eine Bestmarke.
Eine Überraschung ist die Vertragsverlängerung von Löw gerade zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. DFB-Chef Grindel hat seine Bewunderung für ihn seit seinem Amtsantritt am 15. April immer wieder betont.
Schon vor der EM in Frankreich in diesem Sommer wollte er Löw binden. "Joachim Löw ist der beste Trainer, den wir uns im DFB-Präsidium für die Nationalmannschaft vorstellen können", sagte der Verbandschef nun.