ÖFB-Erfolg gegen Rumänien

Deshalb musste Hinteregger vom Platz

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Trotz guter Perfomance wechselte Teamchef Foda den Frankfurt-Star in seinem 50. Länderspiel mittendrin aus. Das steckt dahinter.

Die ÖFB-Auswahl holte am Mittwoch in Ploiesti einen 1:0-Erfolg und steht damit in ihrer Nations-League-Gruppe weiterhin an der Spitze - sehr zur Freude von Teamchef Franco Foda. "Der Sieg war aufgrund der Tormöglichkeiten nicht unverdient", bilanzierte der Deutsche.
 
Allerdings lief es für die Österreicher wie schon beim 1:0 am Sonntag in Nordirland in einer Hälfte des Spiels nicht berauschend. Diesmal war es die Leistung in den ersten 45 Minuten, die zu wünschen übrig ließ. "Da hatten wir im Spielaufbau zu viele einfache Fehler und mussten oft dem Ball hinterherrennen", erklärte Foda.
 

Hinteregger knapp vor Gelb-Rot

In der Pause erfolgte die Umstellung vom 4-2-3-1-System auf eine Dreierkette. "Danach hatten wir einen besseren Zugriff, waren im Ballbesitz besser und hatten auch mehr Balleroberungen", sagte der Coach, gab aber auch zu, dass man die eine oder andere brenzlige Situation hatte überstehen müssen. "Nach dem Seitenwechsel haben die Rumänen zwei, drei gute Konter schlecht zu Ende gespielt, da hatten wir ein bisschen Glück."
 
Zu diesem Zeitpunkt war Martin Hinteregger schon nicht mehr auf dem Platz. Foda tauschte den bis zu diesem Zeitpunkt starken Innenverteidiger in der 53. Minute aus, weil der Frankfurt-Profi in seinem 50. Länderspiel ins Visier des schwachen polnischen Schiedsrichters Daniel Stefanski geraten war. "Er stand nach einem Foul, das keines war, knapp vor Gelb-Rot. Da wir hinten fast eins gegen eins gespielt haben, wollte ich mit elf Spielern fertig spielen und kein Risiko eingehen", erzählte Foda.
 

Lob für Alaba und Schöpf

Über die komplette Distanz im Einsatz war David Alaba, der danach vom Teamchef Sonderlob erhielt. "Er ist ein absoluter Weltklassespieler. Man hat schon gegen Nordirland gesehen, wie wichtig er ist, weil er eine Persönlichkeit ist. Er kann die Mannschaft führen und redet viel mit den Spielern."
 
Wohlwollend äußerte sich Foda auch über Alessandro Schöpf. Der Schütze des entscheidenden Treffers war vom 54-Jährigen als einziger Spieler im Vergleich zur Nordirland-Partie neu in die Startformation beordert worden. "Er hat über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, vor allem in der zweiten Hälfte. Das Tor war wunderschön."
 

Arnautovic-Comeback im November?

Dank Schöpfs insgesamt fünftem Länderspiel-Treffer hat die ÖFB-Auswahl im Kampf um Endrang eins alle Trümpfe in der Hand. Sollte am 15. November im Happel-Stadion gegen Schlusslicht Nordirland gewonnen werden, reicht drei Tage später wieder in Wien schon ein Unentschieden gegen Norwegen für den Gruppensieg. In diesem Fall gäbe es bei der kommenden Nations-League-Auflage in Liga A Duelle mit Europas Top-Nationen, außerdem hätte man die Teilnahme am Play-off für die WM 2022 mit großer Wahrscheinlichkeit in der Tasche.
 
In den November-Partien sollte ein Großteil der rund ein Dutzend in Rumänien fehlenden Kicker wieder zur Verfügung stehen - möglicherweise auch Marko Arnautovic. "Ob er dabei ist, hängt davon ab, ob er mit Shanghai ins Finale der chinesischen Liga kommt. Wenn er früher ausscheidet, ist er dabei", berichtete Foda, der noch am Mittwoch spätabends von Bukarest nach Nürnberg flog.
 
Von dort ging es für den Nationaltrainer mit dem Auto weiter in die Steiermark, wo Foda am Donnerstag am Begräbnis des kürzlich verstorbenen Ex-Sturm-Graz-Präsidenten Gerald Stockenhuber teilnahm.
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