WM-Quali

ÖFB-"Kindergarten" am Prüfstand

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So jung und unerfahren wie diesmal war die ÖFB-Elf noch nie, ängstlich ist Teamchef Constantini trotzdem nicht.

Zweifellos ist Österreichs neues Fußball-Nationalteam jung, hungrig und hochmotiviert. Der Kader von ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini ist aber auf der anderen Seite auf internationaler Bühne extrem unerfahren und grün hinter den Ohren. Die 21 Kicker, die sich derzeit in Velden auf die WM-Qualifikation in Klagenfurt gegen Rumänien vorbereiten, bringen es zusammen auf gerade einmal 180 A-Team-Einsätze und 6 Länderspieltreffer, das ergibt einen Schnitt von 8,57 Spielen und 0,29 Toren pro Mann. Das Durchschnittsalter beträgt 23,76 Jahre.

"Sind nicht schlecht aufgestellt"
"Ja, wir sind eine junge Mannschaft. Das heißt aber nicht, dass wir schlecht aufgestellt sind", erklärte Sebastian Prödl, der mit 19 Länderspiel-Einsätzen zu den erfahrendsten Männern im Aufgebot zählt. Mehr Länderspiele als der 21-jährige Werder-Bremen-Verteidiger haben nur Kapitän Emanuel Pogatetz (36), Christian Fuchs (24) und Paul Scharner (22) vorzuweisen, Jürgen Säumel hält so wie Prödl bei 19 Einsätzen.

Die Leistungen in den Trainings im Teamcamp in Velden bestätigen Constantini bisher in seiner Auswahl. "Die jungen Spieler zeigen im Training auf. Das, was ich da sehe, ist nicht wenig. Ich bin nicht ängstlich, dass etwas schief gehen könnte. Die Mannschaft wird zusammenhalten, der Biss ist da. Solche Leute sind mir lieber als Spieler, die eventuell schon ihre Länderspiele zählen", meinte der Teamchef.

Zusammenwachsen
Die neu zusammengewürfelte Truppe hatte im Vorfeld der Rumänien-Partie zehn Tage Zeit, um zu einer Einheit zu werden. Für Prödl ein wichtiger Faktor. "Wir konnten diese für ein Länderspiel sehr lange Vorbereitung aufgrund der neuen Konstellation gut gebrauchen. In den Trainings ist richtig Feuer drinnen, jeder will spielen. Ich möchte nicht in der Haut des Teamchefs stecken, denn die Mannschaft trainiert wirklich gut. Wenn wir am Mittwoch dementsprechend auftreten, werden wir ein positives Resultat erreichen."

Mit Härte gegen Rumänien
Bereits Kontakt mit Rumäniens Superstar Adrian Mutu hatte Jürgen Säumel. Mit Torino ist der Steirer in der Serie A auf Mutu und Fiorentina getroffen. "Mutu ist technisch sehr versiert, schießt und bereit viele Tore vor. Aber unsere Verteidiger werden die richtigen Antworten parat haben. Wir müssen die Rumänen hart attackieren und energisch in die Zweikämpfe gehen", meinte Säumel.

Sein ehemaliger Sturm-Graz-Kollege Prödl hat bereits Bekanntschaft mit dem beim VfB Stuttgart unter Vertrag stehenden Ciprian Marica gemacht. "Leute wie Marica oder Mutu sind internationale Topstürmer. Wir dürfen ihnen keine Sekunde Freiheiten geben, dann können wir sie kalt stellen", ist sich Prödl sicher. Die Partie am Mittwoch sieht Prödl als "letzte WM-Chance für beide Teams, beide Mannschaften brauchen einen Sieg".

Kaum Team-Torschützen
Prödl ist einer von nur drei aktuellen Kaderspielern, der das Gefühl eines Länderspieltores kennt. So wie Pogatetz und Andreas Hölzl hält Prödl bei zwei Treffern. Die vier Stürmer Stefan Maierhofer, Erwin Hoffer, Marko Arnautovic und Rubin Okotie warten hingegen allesamt noch auf den Premierentreffer in ihren noch recht jungen Teamkarrieren.

Für Bochum-Legionär Fuchs steht die Klasse der Angreifer dennoch außer Zweifel. "Wir haben vier gute Stürmer, die Torgefahr ausstrahlen", so Fuchs, der sich wie in der Ära Josef Hickersberger wieder mehr Mut zur Offensive wünscht. Für die Mittwoch-Startaufstellung scheint im Angriff das bei Rapid harmonierende Duo Hoffer/Maierhofer in der Pole Position zu stehen.

Fuchs setzt aber auch auf die ÖFB-Waffe Standardsituationen. "Da könnte etwas zu holen sein", hoffte Fuchs, der beim VfL Bochum mittlerweile eine Vielzahl an Eckbällen und Freistoßen treten darf.

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