Österreicher nimmt Platz des verletzten Stammgoalies ein. Duelle mit Celtic und Rangers warten.
ÖFB-U21-Teamgoalie Robert Olejnik steht beim schottischen Fußball-Erstligisten Falkirk unmittelbar vor seinem bisherigen Karrierehöhepunkt. Der Wiener dürfte, nachdem sich Stammtormann Tim Krul bei der 1:3-Cup-Niederlage in Aberdeen an der Schulter verletzt hat und laut Coach John Hughes zwei bis drei Monate ausfallen könnte, am Sonntag im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Celtic Glasgow zu seinem zweiten Einsatz von Beginn an kommen.
"Möchte meine Chance nützen"
"Wenn ich die
Chance bekomme, werde ich versuchen sie zu nützen", betonte Olejnik. Bei
seinen bisherigen drei Saisoneinsätzen gegen Kilmarnock (1:0/ab der 90.
Minute), Aberdeen (0:0) und im Cup am Dienstag neuerlich gegen Aberdeen
(1:3/ab der 73.) hinterließ der 21-Jährige jedenfalls einen guten Eindruck
und blieb ohne Gegentreffer. "Ich habe dreimal zu Null gespielt, war mit
meiner Leistung zufrieden. Wenn man kein Gegentor bekommt, was soll man da
Großes falsch gemacht haben", merkte Olejnik an.
Harter Gegner
Dass Falkirk-Coach Hughes bisher immer dem
19-jährigen Krul den Vorzug gegeben hat, macht den 1,88 m großen Keeper
nicht gerade glücklich. "Man kann nicht zufrieden sein, wenn man nicht
spielt. Das frustriert natürlich", so Olejnik, der auch Ursachenforschung
betrieb: "In der Vorbereitung war der Trainer nicht ganz zufrieden mit mir.
Außerdem ist Krul von einem größeren Verein gekommen und der Trainer hat ihn
geholt". Der 19-jährige Niederländer wurde vom Premiere-League-Club
Newcastle United ausgeliehen. Trotz allem habe er ein gutes Verhältnis zum
Coach. "Nach dem Cup-Spiel hat er mir ein gutes Feedback gegeben", freute
sich die österreichische Zukunftshoffnung.
Umso mehr hat Olejnik die Hoffnung, nun vermehrt Spielpraxis zu bekommen. "Es wäre schön jetzt ein paar Spiele die Chance zu bekommen, um sich beweisen zu können", so Olejnik. Vor allem da der mit 32 Punkten Tabellensechste in den nächsten beiden Runden auf die beiden Liga-Topteams - Celtic Glasgow (46) am Sonntag daheim und bei den Glasgow Rangers (50) am 9. Februar - trifft. "Das wäre ideal, da spielen zu dürfen. Da wird man auf die Probe gestellt, da kann man sich zeigen", erklärte ein topmotivierter Olejnik.
Chancen gegen Großklubs
Der bei den Schotten bis Sommer 2009
unter Vertrag stehende Torhüter sieht für seine Mannschaft trotz der
Überlegenheit der beiden Glasgower-Clubs in der Meisterschaft doch Chancen.
"In Schottland heißt es ja schon zu Saisonbeginn 'Wer wird Dritter?'. Wir
gehen aber in jedes Spiel mit dem Vorsatz, es zu gewinnen. Gegen solche
Gegner braucht der Trainer nicht viel sagen, da weiß jeder worum es geht".
"Bleibe auf der Insel"
Olejnik, der seinen Vertrag bei
der Hughes-Elf grundsätzlich erfüllen möchte und die Trainingsbedingungen
und das Leben in Schottland als "super" bezeichnet, sieht seine Zukunft "auf
der Insel". "Ich will mich hier weiterentwicklen. Mein erstes Ziel ist die
Premier League, aber die Rangers oder Celtic wären auch interessant. Da hat
man jedes Jahr Champions-League-Fußball", gab der österreichische
Schlussmann, der das Flankenspiel und die Abschläge zu seinen Stärken zählt,
preis.
Hoffen auf EURO
Obwohl der 21-Jährige derzeit "nur" in der
ÖFB-U21-Auswahl zum Zug kommt - er wurde am Donnerstag von Coach Manfred
Zsak für das Testspiel am 5. Februar in La Manga (Spanien) gegen Norwegen
einberufen - hat er die EURO 2008 noch nicht abgeschrieben. "Jetzt muss ich
mich auf meinen Verein konzentrieren, damit der Trainer Vertrauen gewinnt
und mich spielen lässt. Wenn ich jede Woche gut spiele, wird auch der
Teamchef nicht an mir vorbeisehen können", so Olejnik. Seinen Weg, er
wechselte schon in jungen Jahren in den Nachwuchs von Aston Vila, empfiehlt
er österreichischen Talenten. "Es ist gut, so früh wie möglich ins Ausland
zu wechseln, allerdings kommt es darauf an wohin. Irgendwo in die vierte
Liga zu gehen, macht wenig Sinn."
Dass er mit dem zuletzt nicht berücksichtigten Stürmer Roman Wallner zumindest noch (es kursieren immer wieder Wechselgerüchte) einen österreichischen Mannschaftskollegen im Team hat, freut Olejnik sehr. "Es ist super jemanden zu haben, mit dem ich wieder einmal Deutsch sprechen kann".