UEFA-Präsident stellt dem Co-Gastgeber der EURO 2012 die Rute ins Fenster und denkt laut über Austragung nur in Polen nach.
UEFA-Präsident Michel Platini hält nach Angaben der polnischen Tageszeitung "Dziennik" die Austragung der EM 2012 nur in Polen für möglich. "Die EURO 2012 kann das beste Turnier seit Jahren und eine große Chance für Euch sein", sagte der Präsident der Europäischen Fußball-Union dem Blatt (Freitag-Ausgabe). Eine andere Sache sei die Situation in Kiew. "Wenn diese Stadt ihr Stadion nicht rechtzeitig baut, besteht die Möglichkeit, dass die EURO nur in Polen ausgetragen wird", sagte der UEFA-Chef.
Von einer "Herausforderung" sprach der Europameister von 1984 im Interview mit der französischen Sportzeitung "L'Equipe". "Wir haben immer noch die Möglichkeit, rechtzeitig zu reagieren. Es gibt keinen Plan B, aber zahlreiche Möglichkeiten, viele Dinge zu tun und diverse Überlegungen anzustellen", ergänzte Platini. Ende September hatte das UEFA-Exekutivkomitee den Osteuropäern bei seiner Sitzung in Bordeaux das Vertrauen ausgesprochen, zugleich aber einen mehrere Punkte umfassenden Forderungskatalog vorgelegt.
Staat und Sport in Polen setzen bei der Organisation der EURO 2012 aber weiter auf Co-Gastgeber Ukraine. "Polen und die Ukraine organisieren gemeinsam als Freunde die EURO 2012", sagte der Präsident des Polnischen Fußball-Verbandes (PZPN), Grzegorz Lato, am Freitag der Polnischen Rundfunkagentur IAR. Die Spiele fänden "mit aller Sicherheit" in diesen beiden Ländern statt, versicherte der Funktionär. Auch Sportminister Miroslaw Drzewiecki sieht dazu keine Alternative. Er verwies auf Fortschritte bei den Vorbereitungen im östlichen Nachbarland. Eine Umgehung der Ukraine wäre daher derzeit "nicht ernst", sagte Drzewiecki.