Polizei überzeugt

Derbys im Hanappi-Stadion weiter möglich

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Polizei besteht in Zukunft nicht auf Übersiedelung ins Happel-Stadion.

Oberst Fritz Schwarz, Polizei-Einsatzleiter beim Skandal-Derby zwischen Rapid und Austria am Sonntag, hat die Randale im Hanappi-Stadion mit ziemlicher Gelassenheit zur Kenntnis genommen. Die rund 400 Beamten im Stadion seien aufgrund von Vorwarnungen auf ein derartiges Szenario gefasst gewesen und hätten den Einsatz gut bewältigt, resümierte Schwarz und verzichtete auf allzu heftige Kritik an den Fans . Vielmehr stellte er sogar weitere Derbys im Hanappi-Stadion in Aussicht.

"Grundsätzlich sicheres Stadion"
"Wir werden nicht darauf drängen, dass jedes Match zwischen Rapid und Austria im Happel-Stadion gespielt wird. Das Hanappi-Stadion ist grundsätzlich ein sicheres Stadion. Es kommt eben darauf an, wie sich die Fans verhalten", betonte der Oberst.

Fans dürfen friedlichen protestieren
Für Unmutsäußerungen von Anhängern hat Schwarz Verständnis, so lange sie in einem friedlichen Rahmen bleiben. "Wenn sich Fans artikulieren, ist das nichts Böses, das gehört zur Fußball-Kultur dazu. Aber es darf zu keiner Gewalt kommen", forderte der Exekutivbeamte, der seit 1999 bei Spielen im Hanappi-Stadion im Einsatz ist.

Großaufgebot der Polizei
Rund 700 Polizisten waren am Sonntag rund um das Derby im Dienst. Sie sollten die Sicherheit im und rund ums Stadion gewährleisten, waren jedoch nicht dafür verantwortlich, welchen Personen Zutritt in die Arena gewährt wird. "Es gibt bekannte Störenfriede. Aber diese Leute nicht ins Stadion zu lassen, das kann nur Rapid machen", sagte Schwarz.

Während sich die grün-weiße Clubspitze ob der Ausschreitungen teilweise überrascht gab, wusste der Einsatzleiter schon vor dem Match, was ihm und seinen Kollegen möglicherweise bevorstehen könnte. "Es war für uns klar, dass es zu einem Platzsturm kommt, wenn Rapid schlecht spielt und der Rückstand groß ist. Aber wir hatten den Platzsturm gut im Griff."

Bundesliga lehnte Polizei-Vorschlag ab
Dennoch war eine Fortsetzung der Partie trotz eines Großaufgebots von 400 Beamten im Stadion nicht möglich. "Es war nicht absehbar, wie die Fans reagiert hätten, wenn die Austria ein weiteres Tor gemacht hätte", erklärte Schwarz. Zudem hätte es in der zweiten Hälfte das zusätzliche Problem gegeben, dass Austria-Goalie Heinz Lindner unmittelbar vor der Westtribüne postiert gewesen wäre. Deswegen schlug die Polizei laut Schwarz vor, auf einen Seitenwechsel zu verzichten, was jedoch von der Bundesliga abgelehnt wurde.

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