Austria gewinnt gegen Ried

Rapid-Fehlstart zum Frühjahrsauftakt

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Die Hütteldorfer kassierten in Wiener Neustadt eine 0:2-Niederlage.

Für Österreichs Fußball-Rekordmeister SK Rapid hat es gleich zum Frühjahrs-Auftakt der Bundesliga einen großen Rückschlag im Titelkampf gegeben. Die Wiener mussten sich in der 20. Runde auswärts dem SC Wiener Neustadt mit 0:2 (0:2) geschlagen geben, verloren damit zum ersten Mal nach elf Runden wieder und starteten wie schon 2009 und 2010 auch mit einer Niederlage ins Frühjahr.

In der Tabelle rutschte die Truppe von Chefcoach Peter Pacult (30 Punkte) hinter die Niederösterreicher (31) auf Rang sechs zurück. Der Rückstand auf Tabellenführer Ried (37) blieb aber gleich, da die Oberösterreicher in Wien bei der Austria mit 0:1 verloren. Die Tore für die in einer ausgeglichenen Partie effizienteren Wiener Neustädter erzielten Mirnel Sadovic (6.) und Guido Burgstaller (33.), der die Rapid-Abwehr immer wieder vor Probleme stellte.

Coach Peter Pacult hatte sich für Helge Payer (anstelle von Raimund Hedl) als neue Nummer eins im Rapid-Tor entschieden. Der erste Meisterschaftsauftritt des 31-jährigen Goalies in der laufenden Saison verlief allerdings nicht nach Wunsch. Eine Flanke des agilen Burgstaller landete im langen Eck (6.), nachdem Sadovic den Ball allerdings nur ganz leicht mit dem Kopf berührt hatte. Payer sah dabei genauso wie die Rapid-Abwehr nicht gut aus.

Bei einem Aigner-Kopfball (29.) und einem Sadovic-Eckball (29.) war der Rapid-Goalie dann aber auf dem Posten. Vier Minuten später hieß es aus Sicht der Wiener aber trotzdem 0:2. Burgstaller düpierte den schwachen Soma gleich zweimal und knallte den Ball genau in den Winkel. Payer war am Schuss in die Tormannecke dran, konnte ihn aber nicht mehr abwehren.

Die Niederösterreicher glänzten in einer offenen Partie durch ihre Effizienz. Die Wiener ließen hingegen mehrere große Möglichkeiten ungenützt. Schon nach 70 Sekunden ging ein Nuhiu-Volley nach einem herrlichen Antritt von Drazan hauchdünn am Tor vorbei. Ein Kavlak-Gewalt-Freistoß aus 30 Metern sprang von der Stange zurück ins Feld (35.). Zudem scheiterte Nuhiu an Fornezzi, nachdem er ihn bereits umkurvt hatte (43.).

   Nach dem Seitenwechsel hatten die Wiener klar mehr vom Spiel, die Niederösterreicher ließen sich immer mehr in die Defensive drängen. Nach einer Stunde brachte Pacult auch Kapitän Steffen Hofmann (nach überstandener Schambeinentzündung) in die Partie, und der Deutsche hätte beinahe mit seiner ersten Aktion den Anschlusstreffer erzielt. Schicker rettete bei einem Hofmann-Schuss allerdings vor der Linie, Fornezzi wäre schon geschlagen gewesen (62.).

Sechs Minuten später war Fornezzi bei einem Heikkinen-Schuss auf dem Posten. Die Schlussoffensive der Wiener brachte nichts ein, sie haben damit in drei Saisonduellen erst einen Punkt gegen die Wiener Neustädter geholt.

Peter Schöttel (Wiener-Neustadt-Trainer): "Wir haben vom günstigen Spielverlauf profitiert, mit der ersten Offensivaktion gleich ein Tor erzielt. Das 2:0 war ein Supertor von Guido Burgstaller, er hat ein Super-Spiel gemacht, den muss ich heute hervorheben. Wir haben auch geschickt verteidigt. Die Freude ist groß, dass der Verein für positive Schlagzeilen gesorgt hat."

Peter Pacult (Rapid-Trainer): "Der Spielverlauf war gegen uns, es war immer irgendein Körperteil dazwischen. Fehler passieren. Es ist richtig, wir müssen schön langsam beginnen, zu gewinnen. Wir werden uns jetzt eine Woche auf Salzburg vorbereiten."

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän, der Comeback gab): "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, wir hatten nach dem 0:2 auch genügend Chancen, um ins Spiel zurückzukommen. Die Gegentore wären vermeidbar gewesen. Es wird jetzt auf keinen Fall leichter, gegen Salzburg nächste Woche ist verlieren verboten. Es war wichtig wieder Spielminuten zu bekommen, meine Leistung war recht passabel."
 

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Sturm gewinnt gegen Kapfenberg

Sturm Graz ist am Samstag in der Fußball-Bundesliga gleich in der ersten im Frühjahr gespielten Runde bis auf einen Punkt an Tabellenführer Ried herangerückt. Die weiter zweitplatzierten Steirer entschieden mit einem Heim-2:0 (1:0) auch das dritte Saison-Derby gegen den Kapfenberger SV für sich, die Treffer erzielten Roman Kienast (23.) und Marvin Weinberger (60.). Die Gäste bleiben nach der 20. Runde auf Rang acht.

Kienast baute mit seinem 14. Saisontreffer nicht nur seine Führung in der Torschützenliste aus, sondern bewies sich erneut als "Kapfenberg-Spezialist". In der Hinrunde hatte der Teamstürmer sowohl beim 2:0 daheim als auch beim 4:0 auswärts gegen die Kapfenberger jeweils einen Doppelpack erzielt, diesmal traf er in Minute 23 zum vorentscheidenden 1:0. Nach einem schönen Pass von Andreas Hölzl schoss Kienast von halbrechts knapp innerhalb der Strafraumgrenze via linker Innenstange ein.

Ansonsten bot die erste Hälfte primär in der 33. Minute einen von Kapfenbergs Hüttenbrenner auf der Linie abgeblockten Schildenfeld-Kopfball. Auch der von Wiener Neustadt verpflichtete, stark spielende Patrick Wolf setzte sich früh in Szene, als er in der 6. Minute von halbrechts einen 30-m-Warnschuss abgab. Die Gastmannschaft spielte zwar gefällig mit, doch fehlte vor gut 10.500 in die UPC-Arena gekommenen Zuschauern in Tornähe die Effizienz.

Die zweite Hälfte begann unterhaltsam. Zunächst war Hölzl mit einem Latten-Kopfball nach Weinberger-Flanke nahe am 2:0 gewesen (48.), ehe Gordon Schildenfeld auf der Gegenseite nach einem von Torhüter Gratzei abgewehrten Gregoritsch-Freistoß vor der Linie rettete (56.). Die Entscheidung fiel in der 60. Minute, als Weinberger von halblinks aus rund zwölf Metern sein erstes Saisontor erzielte. Damit war die Partie gelaufen.

In der 77. Minute avancierte schließlich Mario Haas zum Rekordspieler von Sturm Graz, mit seinem insgesamt 412. Bundesliga-Einsatz im Dress der "Blackies" ließ er Günther Neukirchner hinter sich. Bei den Gästen kamen alle drei in der Winterpause neuverpflichteten Spieler zum Einsatz. Der Pole Tomasz Welnicki und der von Frosnione gekommene Robert Gucher spielten durch, der Deutsche Steven Lewerenz wurde in Minute 76 eingetauscht.
 

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Austria feiert knappen Sieg gegen Ried

Die Austria hat in der Fußball-Bundesliga ihren Anspruch auf den Titel untermauert. Die Wiener setzten sich zum Frühjahresauftakt gegen Spitzenreiter SV Ried 1:0 (0:0) durch und verkürzten den Rückstand auf den Winterkönig damit auf zwei Punkte. Georg Margreitter erzielte in der 61. Minute den Goldtreffer für die Elf von Karl Daxbacher, der die Partie als "Schlüsselspiel" im Kampf um die Meisterschaft bezeichnet hatte.

Der Verteidiger schraubte sich nach einem Eckball am höchsten, Rieds Schlussmann Wolfgang Hesl machte dabei nicht die beste Figur. Ried war jedoch über weite Strecken eine ebenbürtige Mannschaft. Das Team von Paul Gludovatz wird auch nach der 20. Runde an der Tabellenspitze stehen, die Konkurrenz rückte aber bedrohlich nähert.

Der in dieser Saison bereits einmal in Wien-Favoriten erfolgreiche Winterkönig setzte vor 8.577 Zuschauern in der Generali Arena das erste Rufezeichen. Guillem tauchte bereits in der 3. Minute gefährlich vor Heinz Lindner auf. Der Austria-Keeper, der das "Duell" gegen seinen Teamkollegen Robert Almer (verletzt) kampflos für sich entschieden hatte, kam aber rechtzeitig aus dem Tor.

Margreitter per Kopf erfolgreich
Die Austria konterte mit solidem Kurzpassspiel und beschäftigte Rieds Schlussmann Wolfgang Hesl nach einer Viertelstunde im Doppelpack. Der von Beginn weg aufgebotene Neuzugang Nacer Barazite scheiterte per Fernschuss (15.) sowie nach einem Fehler von Stocklasa (16.) aus kurzer Distanz am Deutschen.

Damit war die Offensiv-Kraft der Wiener allerdings vorerst verbraucht. Spätestens nach 20 Minuten war die Feldüberlegenheit der Hausherren beendet. Ried attackierte die Violetten im Mittelfeld früh, ein kontrollierter Spielaufbau der Austria kam so kaum zustande.

Gefährlich erwiesen sich die Innviertler über ihr Flügelspiel. Carril (29.) erwies sich nach einer Brenner-Flanke aber nicht als Kopfballspezialist. Der Spanier sorgte kurz vor dem Pausenpfiff erneut für Alarmstufe Rot bei der Austria. Sein Freistoß aus verheißungsvoller Position ging aber klar am Tor vorbei.

   Mit Tomas Jun anstelle des ausgewechselten Kapitäns Roland Linz startete die Austria besser in die zweite Hälfte. Michael Liendl nach Vorarbeit von des vor Anpfiff von der APA zum "Spieler des Jahres" geehrten Zlatko Junuzovic sorgte wieder einmal für violette Torgefahr (57.), ehe Margreitter zuschlug.

Mit der Führung im Rücken durfte sich die Austria auf die Defensive verlassen. Diese stand bei den Angriffen der Oberösterreicher sicher. Einzig bei Standardsituationen wackelten die Wiener, der im Finish mit Gelb-Rot ausgeschlossene Mark Prettenthaler schoss knapp über das Tor (79.). Am Ende konnte sich Karl Daxbacher über den 50. Liga-Sieg seiner Austria-Ära freuen.

Karl Daxbacher (Austria-Trainer): "Die Erleichterung ist groß. Ich habe schon vorher gesagt: 'Wie wir gewinnen ist egal.' Das ist uns gelungen. Das war kein Glück, Ried ist eine sehr gut spielende Mannschaft mit einem tollen System, daher bin ich sehr stolz." Zu Nacer Barazite: "Für sein erstes Spiel war es gut, ich denke, er wird von Spiel zu Spiel stärker." Zu Roland Linz: "Er ist in der Vorbereitung nie richtig in die Gänge gekommen, wir werden versuchen, ihm Fitness und Selbstvertrauen wieder zu geben."

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Die Niederlage ist ärgerlich, aber wie wir verloren haben, war o.k. Den Austrianern hier ausschließlich aus Kontern Chancen zu geben, ist in Ordnung. Hesl zeigte in der ersten Hälfte tolle Reaktionen, beim Gegentor weniger."

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Mattersburg schießt LASK Richtung Abstieg

Mattersburg hat den ersten "Matchball" im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verwertet. Die Burgenländer siegten beim Schlusslicht LASK am Samstag mit 1:0 (0:0) und vergrößerten den Vorsprung auf die Linzer 16 Runden vor dem Ende auf fünf Zähler. Den Goldtreffer für die Gäste erzielte Robert Waltner in der 65. Minute per Kopf, der Ungar sorgte damit für den ersten Sieg seines Teams seit acht Spielen.

Mattersburg feierte nach dem 1:0 im Herbst damit bereits den zweiten Saisonerfolg in Linz, die Oberösterreicher sind nun schon seit neun Partien ohne Sieg. Bezeichnend für die weiterhin schwache Offensive der Linzer: Die zwei besten Chancen fand Kapitän Aufhauser vor. Eine entscheidende Rolle spielte auch Mattersburg-Goalie Borentisch, der drei gute Chancen zunichte machte.

Die Linzer, die das spanische Trio Tenesor (Sturm), Ruano (Mittelfeld), Lopez (Abwehr) sowie den Tschechen Lukas und Ex-Grazer Bukva aufboten und damit auf fünf Neuverpflichtungen setzten, dominierten die erste Hälfte recht deutlich. Das spielerische Element, das sich im Herbst von der Gugl verabschiedet hatte, war zurückgekehrt. Wenngleich so manche Aktion noch an Ungenauigkeit und mangelnder Abstimmung krankte - und die einzige Solospitze Tenesor keinerlei Akzente setzen konnte.

Während die Burgenländer auf ihre Defensive und eine eher rustikale Gangart setzten und vor der Halbzeit durch Waltner (Kopfball, 20.) auch nur zu einer Chance kamen, war der LASK bemüht, das Spiel zu machen. Gute Einschussmöglichkeiten waren dennoch selten. Die einzige Großchance fand Kapitän Aufhauser vor, der den Ball nach Bukva-Hereingabe aus vier Metern aber nicht richtig erwischte, sodass Borentisch ihn mit einem tollen Reflex noch aus der Gefahrenzone befördern konnte (23.).

Nach der Pause vergab Duro bei einsetzendem leichten Schneefall aus zwölf Metern völlig alleinstehend (48.) für die Hausherren. Die Gäste, die ihren einzigen Zugang Parlov vor der Abwehrkette postiert hatten, zeigten sich unbeeindruckt und kamen immer besser ins Spiel. Die Lederer-Elf holte mehrere Eckbälle heraus und ließ in der LASK-Abwehr erste Unsicherheiten aufblitzen. Nach 65 Minuten dann der schwere Schlag für Schwarz-Weiß: Waltner stach nach einem Eckball im Luftduell seinen Gegner aus und köpfelte zur 1:0-Führung ein.

Bei den Linzern machte sich Ratlosigkeit breit, in der Offensive herrschte im kritischen Bereich vor dem Tor der Burgenländer zumeist Flaute - mit zwei Ausnahmen: In der 78. Minute scheiterte Aufhauser an Borenitsch, im Finish entschärfte der Schlussmann einen Schuss von Kaufmann (89.).



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