Spitzenreiter und Verfolger erledigten ihre Heimaufgaben im Gleichschritt.
Red Bull Salzburg und Rapid Wien haben einander in der 26. Runde der Fußball-Bundesliga, die mit 40.600 Zuschauern (Schnitt 8.120) den besten Besuch im Frühjahr und erstmals seit 26./27. September 2009 (9. Runde) keinen Ausschluss brachte, ein totes Rennen geliefert. Der Spitzenreiter und der Verfolger erledigten ihre Heimaufgaben im Gleichschritt.
Bullen fertigen Sturm ab
Der
Meister fertigte am Mittwoch im Schlager Sturm Graz 3:0 ab und weist nun
wieder sechs Punkte Vorsprung auf die Wiener auf, die 24 Stunden zuvor mit
dem gleichen Resultat SV Mattersburg in die Schranken gewiesen hatten.
Die Steirer, die zum zwölften Mal in Salzburg verloren, wurden in der Tabelle vom FK Austria Wien wieder auf den vierten Rang verdrängt und weisen auf die in Ried 1:0 erfolgreichen Favoritner nun drei Zähler Rückstand auf. Neuer Fünfter ist Aufsteiger SC Wr. Neustadt, der mit dem 2:1 über Schlusslicht Austria Kärnten den ersten Heimsieg unter Trainer Peter Schöttel feierte. Der LASK und der Kapfenberger SV trennten sich 1:1.
Stevens auf der Tribüne
"Bullen-Dompteur" Huub
Stevens, der wegen Kritik wieder einmal auf die Tribüne geschickt worden
war, sprach seiner Truppe für die erste Spielhälfte ein großes Kompliment
aus. "Sie hat endlich wieder Fußball gespielt, wie in der Hinrunde",
sagte der Niederländer. Freunde macht ihm auch sein Kapitän Eddie
Gustafsson, der beim Stand von 3:0 einen von ihm an Klemen Lavric
verschuldeten und vom Slowenen geschossenen Elfer hielt.
Es war in der Liga der bereits vierte abgewehrte Strafstoß des "Elferkillers", der nachher mit einem Lächeln meinte: "Wenn der Stürmer links schießt, gehe ich nach links, und wenn er rechts schießt, dann nach rechts. Ganz ehrlich: Es ist sehr viel Glück dabei, auch ein gutes Auge und viel Training." Beim 0:2 im Cup am 10. Februar auf Grazer Schneeboden hatte sich Gustafsson vom Punkt Lavric zum 0:1 noch geschlagen geben müssen.
17. Wallner-Tor
Sein 17. Saisontor, sein insgesamt 69. in der
Liga, gelang dem in der Schützenliste führenden Roman Wallner, der im
Titelrennen aber noch keine Vorentscheidung sieht. "Wir wissen, dass
wir nicht nachlassen dürfen. Unser Vorteil ist, dass wir alles selbst in der
Hand haben, es liegt an uns." Die Bullen sind seit 15 Runden (9-6-0)
oder 17. Oktober ohne Niederlage. Sie stellten damit ihren eigenen Rekord in
der "Dosen-Ära" aus der Meister-Saison 2006/07 ein (10-5-0).
Wenn das kein gutes Omen ist.
Der erste Platz war für die Grazer nie ein Thema. "Wir sind nicht so weit, um im Titelrennen mitzureden, das hat man diesmal wieder deutlich gesehen", sagte Franco Foda, der in seinem 160. Liga-Spiel die 52. Niederlage kassierte. Grund dafür wären die Defensive, die nicht so wie zuletzt funktioniert habe, und zwei individuelle Fehler, die zu Toren führten, gewesen. Außerdem sei dem 0:1 ein Abseits vorausgegangen. "Aber wir hatten auch unsere Möglichkeiten, zu punkten", stellte der Deutsche fest.
Kapitän Andreas Hölzl versprach nach dem ersten "Nuller" nach neun Runden (1:2 am 25. November in Hütteldorf): "Nun müssen wir Gas geben, denn wir wollen Austria einholen!" Den Violetten gelang mit dem ersten Erfolg nach fünf siegloses Pflichtspielen der Befreiungsschlag. Das Goldtor zum 1:0-Sieg in Ried gelang mit Emin Sulimani ausgerechnet einem Ex-Innviertler.
Daxbacher zufrieden
Karl Daxbacher war im Gegensatz zur Partie im
Heimspiel gegen Salzburg (1:1) diesmal "nur mit dem Resultat und der
kämpferischen Leistung zufrieden". Daher meinte er auch: "Es
war ein glücklicher Sieg, spielerisch ist diesmal nicht viel
zusammengelaufen." Freude hatte der Niederösterreicher mit Jung-Goalie
Heinz Lindner, seinem dritten Torhüter. "Er strahlte viel
Sicherheit und Ruhe aus, er zeigte keine Nervosität und hat uns heute den
Sieg festgehalten."
Auf der Rieder Gegenseite, die aus den jüngsten sieben Runden wie Austria Kärnten nur vier Punkte sammelte, sucht man vergeblich die Heimstärke, durch die es vorige Saison keine einzige Niederlage vor eigenem Publikum gegeben hatte. "Ich habe Sorgen im Bezug auf die Offensive. Im Derby gegen den LASK wird es knapp werden, wenn wir weiterhin ohne Tore bleiben", gestand Trainer Paul Gludovatz vor dem Duell mit dem Tabellennachbarn, der derzeit aber auch nicht überzeugt.
Punkt für den LASK
Der LASK, der nur zwei Siege in jüngsten
18 Runden (2-7-9) verbuchte, trennte sich auf der Gugl vom Kapfenberger SV,
der zuletzt in neun Partien nur einen Erfolg (1-4-4) ergattert hat, dank des
ersten Tores von Chinchilla im LASK-Dress 1:1. "Die erste Hälfte war
zum Vergessen, eine schwache Partie von uns, wir haben uns nicht mehr
verdient", gab Athletik-Feldherr Helmut Kraft zu. Und KSV-Coach Werner
Gregoritsch resümierte: "Unser Ausgleich fiel zwar aus Abseits,
aber im Fußball gleicht sich das immer wieder aus, der Zähler war verdient."
Den ersten Heimerfolg unter Trainer Peter Schöttel feierte SC Wr. Neustadt mit dem 2:1 gegen Austria Kärnten. Der Aufsteiger ist seit sechs Runden (3-3-0) ungeschlagen, die Klagenfurter haben nach drei Pflichtspielen ohne Niederlage wieder verloren. "Es war das schlechteste Spiel seit ich hier bin. Das war nicht unser wahres Gesicht, vielleicht hatten meine Spieler Angst sich zu blamieren", sagte der Ex-Rapidler. Kärnten-Trainer Joze Prelogar und sein Kapitän Matthias Dollinger, die nun wieder 13 Punkte auf Kapfenberg aufweisen, befanden unisono: "Ein Punkt wäre verdient gewesen."