Fußball

Scharner verhandelt mit Wigan über 3-Jahresvertrag

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Noch im Winter war ein Wechsel mehr als wahrscheinlich. Jetzt aber kann sich Paul Scharner doch einen Verbleib bei Wigan Athletics vorstellen.

Die Vorzeichen haben sich geändert. Im Winter war der Österreicher Paul Scharner bei Wigan Athletic noch vor dem Abgang gestanden, nun verhandelt der 28-jährige Defensiv-Allrounder über eine vorzeitige Vertragsverlängerung. "Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Trainer Steve Bruce will um mich herum eine Mannschaft aufbauen", erklärte Scharner. Sein aktueller Vertrag läuft bis Sommer 2009, angeboten wurde ihm ein neuer Kontrakt bis 2011.

Neue Position: Innenverteidiger
Bruce hat Scharner zum Innenverteidiger gemacht. Dort sieht der Niederösterreicher auch seine Zukunft. "Ich habe gemerkt, dass ich auf dieser Position noch viel Potenzial habe", versicherte Scharner, der sich mit dem Meisterschaftsverlauf für Wigan zufrieden zeigte. Nach einer starken zweiten Saisonhälfte beendete der Club aus der Kleinstadt bei Manchester die Saison auf Platz 14. Im Ligafinale hätten die "Latics" am Sonntag sogar beinahe Meister Manchester United ins Wanken gebracht.

"Ich war überrascht, wie nervös sie waren. In Wahrheit hat ein Fehlpfiff die Partie entschieden", meinte Scharner nach dem 0:2. Ein nicht unumstrittener Elfmeter von Superstar Cristiano Ronaldo hatte ManU in Wigan auf Titelkurs gebracht (33.). Auf der Gegenseite war Wigan kurz zuvor ein Handselfmeter vorenthalten worden. "Leider hat der Schiedsrichter mit zweierlei Maß gemessen. Er hatte offenbar den Auftrag, dass ManU Meister wird", sagte Scharner, der davon ausgeht, auch kommende Saison in Wigan zu spielen.

Besuch eines EURO-Spiels möglich
Für den Großkader des Nationalteams für die EURO 2008 war der England-Legionär auch nach seinem revidierten Rücktritt von August 2006 kein Thema. "Aus Prinzip", wie Teamchef Josef Hickersberger erklärte. Daher nützt Scharner die Zeit, um ein chronisches Problem zu beheben. Der Purgstaller lässt sich am Mittwoch in Klagenfurt seine verkrümmte Nasenscheidewand ("Das habe ich seit der Geburt") begradigen. "Dadurch bekomme ich deutlich mehr Luft", erklärte Scharner, der fünf Tage in der Klinik bleiben muss.

Danach geht es zurück nach England, ehe Scharner am 24. Mai seinen dreiwöchigen Familienurlaub in Österreich begeht. Sogar den Besuch eines EURO-Spiels hält der Ausgebootete für denkbar. Dass er sich ein Comeback im ÖFB-Team auch nach der EM vorstellen könne, hat Scharner bereits mehrfach betont. Vorerst steht aber Wigan im Vordergrund. Der Trainingsauftakt ist für 9. Juli geplant. Nach seiner Nasenoperation hat Scharner ohnehin einen Monat Sportverbot.

Spieler der Saison
Von den Fans der "Latics" war Scharner sogar zum Wigan-Spieler der Saison gewählt worden. "Das war mein Highlight dieser Saison", sagte der 28-Jährige, der 36 von 38 Ligaspielen bestritten hat. "Ich bin als Führungsspieler akzeptiert." Scharner schätzt es auch, sich in zahlreichen Gesprächen mit Bruce in System und Taktik einbringen zu können. "Ich habe hier einen gewissen Stellenwert und ein gewisses Mitspracherecht", erklärte der Österreicher. Im eigenen Land wird der Legionär dagegen nur selten gehört.

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