Cup-Viertelfinale

Sensation: Hartberg wirft Sturm raus

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In der Verlängerung gewann der TSV Hartberg gegen Meister Sturm Graz.

Der TSV Hartberg hat im Viertelfinale des österreichischen Fußball-Cups die große Sensation geschafft. Das Schlusslicht der Ersten Liga eliminierte am Mittwoch Meister SK Sturm mit 4:2 nach Verlängerung (2:2,2:1). Mössner erzielte in der 113. Minute aus einem Elfmeter den vorentscheidenden Treffer. Hartberg, das in der Meisterschaft in sieben Frühjahrsrunden nur einen einzigen Punkt geholt hat, ist damit der einzige unterklassige Club bei der Auslosung am Sonntag.

Turbulente Partie
In einer turbulenten Partie konnte Sturm durch Florian Kainz zweimal einen Rückstand aufholen (45., 69.), nachdem Manuel Prietl (33.) und Stefan Rakowitz (45.+1) den krassen Außenseiter zweimal in Führung gebracht hatten. Mit nur noch neun Mann nach dem Ausschluss von Kainz (86./Gelb-Rot) und der Verletzung von Pürcher (108.) flogen die Grazer aber noch aus dem Bewerb. Torhüter Christian Gratzei foulte im Strafraum Andreas Dober, der mit einem Wechsel in die USA liebäugelt. Schiedsrichter Muckenhammer entschied auf Elfmeter, den Lukas Mössner souverän verwertete.

In der Schlussminute fixierte Ismaili nach optimaler Vorarbeit von Gremsl den Endstand und den ersten Sieg von Neo-Trainer Walter Hörmann, den ehemaligen Sportchef von Sturm. Die Fans der Grazer drückten ihren Unmut danach mit minutenlangen Sprechchören aus. "Ihr solltet arbeiten gehen", forderten sie.

Meister vergab Chancen ohne Ende
Sturm bestimmte zunächst ohne zu überzeugen das Geschehen auf dem Rasen, ging mit den eigenen Chancen aber fahrlässig um. Drei hochkarätige Möglichkeiten auf die Führung vergab der Meister in der ersten halben Stunde durch Dudic (12.), Szabics (27.) und Bodul (29.). Die Hartberger verwerteten dagegen ihre erste große Chance. Prietl zog aus 20 Metern ab, sein Schuss wurde unhaltbar für Torhüter Gratzei abgefälscht (33.).

 Nachdem Kainz zunächst noch an TSV-Torhüter Jürgen Rindler gescheitert war (37.), gelang dem Mittelfeldspieler unmittelbar vor der Pause der Ausgleich. Nach einer herrlichen Kombination über Bodul und Wolf schoss Kainz überlegt von der Strafraumgrenze ein (45.). Doch Sturm brachte das Remis nicht in die Halbzeit. Vom Anpfiff weg ging Hartberg in den Angriff über, den Rakowitz frei stehend vom 16er ins lange Eck erfolgreich abschloss (45.+1). Die Sturm-Fans quittierten den Pausenrückstand mit einem kräftigen Pfeifkonzert.

 Sturm-Trainer Franco Foda reagierte. Er brachte Dominic Pürcher für den schwachen Milan Dudic (46.) und in der 53. Minute Rubin Okotie für Matthias Koch. Doch die Fehlerquote im Spiel des Meisters blieb unverändert hoch. Hartberg verteidigte geschickt, nützte die Sturm-Fehler aus und war im Konter stets gefährlich. Dennoch gelang Sturm der neuerliche Ausgleich: Nach Vorarbeit von Okotie war wieder Kainz zur Stelle und ließ Rindler zum zweiten Mal keine Chance (69.).

 Sturm bekam das Spiel trotzdem nicht in den Griff, Hartberg hatte sogar die besseren Chancen. Adilovic (75.) und Rakowitz (76.) fanden aber in Gratzei ihren Meister. In der 86. Minute schwächte sich Sturm zudem selbst, als der zweifache Torschütze Kainz wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vorzeitig in die Kabine musste. Zu diesem Zeitpunkt drückten die Sturm-Fans bereits ihren Unmut mit einem Transparent aus: "11 Hydranten raus, 11 Löwen rein".

 In der Verlängerung hatten beide Teams ihre Chancen, mit einem kräftigen Plus für Hartberg. Der eingewechselte Dober brachte den Ball selbst im leeren Tor nicht unter (101.). Mit seinem Vorstoß, den Gratzei nur per Foul stoppen konnte, war er dennoch einer der Matchwinner. Sturm spielte zu diesem Zeitpunkt nur noch mit neun Mann, da Pürcher mit einer Schulterverletzung nicht mehr weiterspielen konnte (108.) und das Austauschkontingent schon erschöpft war.
 

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