Paukenschlag

Sturm-Sportdirektor Hörmann trat zurück

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Beim Termin fürs Mannschaftsfoto gab Walter Hörmann seinen überraschenden Rücktritt bekannt. Für eine Stellungnahme war er nicht zu erreichen.

Fußball-Bundesligist SK Sturm Graz ist am Freitag der sportliche Leiter abhandengekommen. Walter Hörmann überraschte bei einem Mannschaftsfoto-Termin Club-Präsident Hans Rinner, mit dem es in Transferfragen zuletzt Uneinigkeit gegeben hatte, mit der Bitte um sofortige Dienstfreistellung und reichte seine Kündigung ein. Der 46-jährige, langjährige Sturm-Spieler und 15-fache Internationale war im Jänner des Vorjahres nach den finanziellen Turbulenzen beim steirischen Traditionsverein als Sportdirektor installiert worden.

"Ich habe nicht mit der Kündigung gerechnet. Natürlich hat es Dinge gegeben, wo wir nicht immer einer Meinung waren, aber das ist in diesem Geschäft ja nichts Ungewöhnliches", betonte Rinner. "Er hat mir heute einen Brief überreicht und wollte mir über die Gründe nichts sagen, er meinte er sei emotional zu aufgewühlt", so der Sturm-Boss weiter.

Dass Meinungsverschiedenheiten bei Spielertransfers der alleinige Rücktrittsgrund sein könnte, glaube er nicht. Hörmann war am Freitagabend für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Rinner will bis zur planmäßigen Vorstandssitzung am kommenden Montag ein klärendes Gespräch mit Hörmann führen.

Foda interimistischer Alleinherrscher
Bis zur Klärung der Nachfolge hat Präsident Rinner die Agenden des sportlichen Leiters interimistisch Trainer Franco Foda und Co Thomas Gerstner übertragen. "Wir werden in naher Zukunft eine Lösung finden, denkbar ist auch ein englisches Modell", meinte Rinner zur möglichen zukünftigen Doppel-Rolle von Foda. UI-Cup-Starter Sturm hat unter der Ägide Hörmanns in den vergangenen Monaten mit Teamspieler Sebastian Prödl (Werder Bremen), Klaus Salmutter (LASK), Thomas Krammer (Austria) und Mark Prettenthaler (Augsburg) etliche junge Leistungsträger abgegeben.

Vor seinem Sportdirektor-Engagement hatte Hörmann den Regionalligisten SKN St. Pölten betreut. Zuvor war er als Trainer unter anderem für Austria Wien (August bis Dezember 2001) und SV Salzburg (November 2003- März 2004) tätig. Außerdem coachte der Steirer in Liechtenstein den FC Vaduz und das dortige Nationalteam. Als Aktiver absolvierte der Mittelfeldspieler 429 Erstliga-Einsätze und errang dabei mit Austria Wien (1991, 1992) und SV Salzburg (1997) drei Meistertitel, sowie zwei Cup-Siege mit Austria (1990,1992), einen mit Sturm (1996).

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