2:2 gegen Schlusslicht nach acht Niederlagen in Folge.
Der VfB Stuttgart hat sich nach nur etwas mehr als sechs Monaten von Trainer Thomas Schneider getrennt. Den Abstieg des Tabellen-15. der deutschen Fußball-Bundesliga soll nun Huub Stevens verhindern, der am Montag seine Arbeit aufnimmt. "Die aktuelle sportliche Situation erforderte im Bewusstsein der Verantwortung dem Verein gegenüber, diesen schweren Schritt zu tun", sagte Präsident Bernd Wahler.
Martin Harnik und Co. waren am Samstag nach acht Niederlagen in Folge gegen das Schlusslicht Eintracht Braunschweig über ein 2:2 nicht hinausgekommen. Der niederländische Ex-Salzburg-Trainer Stevens wird am frühen Montagnachmittag präsentiert und leitet danach gleich seine erste Einheit. Seine erste Bewährungsprobe hat er gleich im wichtigen Auswärtsspiel gegen Werder Bremen am Samstag.
Sechs Monate Amtszeit
Vorgänger Schneider verließ die Geschäftsstelle am Sonntagvormittag nach nur sechs Monaten und zehn Tagen im Amt gemeinsam mit seinen ebenfalls beurlaubten Co-Trainern Alfons Higl und Tomislav Maric. Von der aufgeheizten Stimmung des Vortages, als Sportvorstand Fredi Bobic, Präsident Wahler und Finanzchef Ulrich Ruf die Anhänger beruhigen mussten, war wenig zu spüren.
Wie in zahlreichen Partien zuvor kassierten die Schwaben gegen Braunschweig ein spätes Gegentor. Alexandru Maxim (30.) und Harnik (35.) drehten den Rückstand durch Jan Hochscheidt (24.). Dann aber scheiterte Kapitän Christian Gentner mit einem Foulelfmeter nach Foul an Harnik an Eintracht-Torwart Daniel Davari und Ermin Bicakcic traf nach 82 Minuten zum Ausgleich.
Abstiegskampf
Mit 20 Zählern belegt der Traditionsverein den 15. Platz unmittelbar vor dem punktgleichen Hamburger SV. Zehn Spiele vor Saisonende war die Geduld mit dem Ex-VfB-Profi nun aufgebraucht. "Der Vorstand hat diese Entscheidung gemeinsam mit Thomas Schneider getroffen. Der Aufsichtsrat trägt diese einheitlich mit", sagte Wahler und kündigte an: "Thomas Schneider ist ein VfB'ler und soll auch zukünftig für den Verein tätig sein."
Schneider ist der sechste Trainer in Deutschlands Oberhaus, der diese Saison vorzeitig gehen musste. Bei Stuttgart hatte zuvor auch schon Bruno Labbadia nach einem schwachen Saisonstart seinen Job verloren. Wechsel gab es zudem beim HSV (Bert van Marwijk für Thorsten Fink/Mirko Slomka für Van Marwijk), Nürnberg (Gertjan Verbeek für Michael Wiesinger) und Hannover (Tayfun Korkut für Mirko Slomka).
Stevens hat Erfahrung im Abstiegskampf aus seiner Zeit in Hamburg, als er den HSV in einer ähnlich misslichen Situation einst zum Klassenerhalt führte. Der 60-Jährige war erst vergangene Woche beim griechischen Erstligisten PAOK Saloniki entlassen worden. "Ich bin seit ein paar Tagen wieder in Eindhoven und merke: Ich brenne, ich bin richtig heiß", sagte Stevens in einem Interview auf "www.sport1.de". Laut Bobic läuft die Zusammenarbeit mit Stevens vorerst bis Saisonende. Stevens hat laut eigenen Angaben aber noch keinen Vertrag unterschrieben.