Wegen der Arbeiten am Innsbrucker Stadion Tivoli kann die Sicherheit der Zuschauer nicht garantiert werden.
Das Fußball-T-Mobile-Bundesliga-Spiel Wacker Innsbruck - Altach ist am Samstag knapp vier Stunden vor dem geplanten Anpfiff (18 Uhr) abgesagt worden. Grund dafür waren Sicherheitsmängel im EM-Stadion, die Sicherheit für die Besucher konnte nicht ausreichend gewährleistet werden. Das Tivoli neu wird derzeit für die EURO 2008 ausgebaut, die Arbeiten müssen bis zum freundschaftlichen Länderspiel zwischen Österreich und der Elfenbeinküste am 17. Oktober abgeschlossen sein.
Ersatztermin steht noch nicht fest
Einen Ersatztermin für das
"Kellerduell" zwischen den Tirolern und den Vorarlbergern gibt es laut Liga
noch nicht. Die Absage hatte sich angekündigt. Die Bundesliga erhielt am
Dienstag ein Schreiben der Tiroler, dem eine Stellungnahme der
Veranstaltungsbehörde beigefügt war. Darin wurde der Wunsch geäußert, die
Partie auf einen Termin nach dem Länderspiel zu verlegen, da die
Umbauarbeiten in der Tiroler EM-Arena voll im Gange seien. Von der Liga gab
es jedoch nach Grünem Licht durch die Veranstaltungsbehörde und im Hinblick
auf Fans sowie Medien-Partner ein klares "Nein".
Nachdem in der Nacht von Freitag auf Samstag auf der Großbaustelle Tivoli neu mit rund 100 Mann durchgearbeitet wurde, schaffte die Baufirma ARGE Porr/Alpine/Mayreder am Samstagmorgen sämtliche Maschinen aus dem Stadion. Am Matchtag des Westderbys tagte die Sicherheitskommission noch einmal intensiv rund vier Stunden lang. Die Veranstaltungsbehörde, Sicherheitsabteilungen der Polizei und Delegierte der Liga sowie der Security-Firma unternahmen noch einmal mehrere Begehungen.
Altacher schwer verärgert
Schwer verärgert zeigten sich die
Altacher, die zum Zeitpunkt der Absage bereits in Innsbruck waren. Präsident
Werner Gunz machte sich selbst ein Bild im Tivoli neu und meinte: "Ich sehe
nicht das geringste Problem, dieses Spiel durchzuführen." Für Gunz liegt der
Schwarze Peter klar bei den Tirolern.
"Diese Absage hat einen bitteren und schalen Beigeschmack. Jeder weiß, dass Tirol Probleme hat. Mit der Moral, mit der Stimmung, mit Verletzten. Eine Baustelle entsteht ja nicht von heute auf morgen, so etwas ist ja planbar. Das darf sich die Liga nicht gefallen lassen. Wenn ein Spiel derartig leicht zu verschieben ist, dann ist es für den österreichischen Fußball zehn nach zwölf", so Gunz, der aufgrund der entstandenen Mehrkosten Rechtsanwälte einschalten wird. Zudem gab Gunz zu bedenken, dass bereits "tausende Vorarlberger zu diesem wichtigen Spiel unterwegs waren".
"Sturheit der Bundesliga"
Ganz anders sahen die
Innsbrucker die Sachlage, die natürlich ausschließlich von
Sicherheitsargumenten sprachen. Und das entstandene Schlamassel als Folge
der "Sturheit der Bundesliga" sahen. "Spät aber doch hat die Vernunft
gesiegt. Unter den besonderen Umständen war die Absage die einzig richtige
Entscheidung", meinte Gerald Schwaninger, der Sicherheitsbeauftragte der
Innsbrucker. "Wir sind aus Sicherheitsgründen heilfroh, dass das Spiel nicht
stattfindet." Auch den Innsbruckern entstanden, so wie natürlich auch der
Baufirma, Zusatzkosten. "Wie hoch die sind, können wir noch nicht
abschätzen", so Schwaninger.
Die bereits verkauften Karten behalten für den Ersatztermin ihre Gültigkeit. Es besteht auch die Möglichkeit, die Karten auf der Geschäftstelle des FC Wacker Innsbruck im Stadion zurück zu geben.