Baukonzern Vinci im Fokus

Französische Justiz untersucht Arbeitsbedingungen in Katar

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Zehn Tage vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat die französische Justiz Ermittlungen wegen Verletzung der Grundrechte von Gastarbeitern in dem arabischen Land eingeleitet.

Die von einem Richter angeordneten Untersuchungen richteten sich gegen Vinci Construction Grands Projets, eine Tochter des Baukonzerns Vinci, teilte die Menschenrechtsgruppe Sherpa am Mittwoch mit.

Sherpa hatte zusammen mit der Organisation "Komitee gegen moderne Sklaverei" bereits 2019 Klage wegen des Vorwurfs der Zwangsarbeit und der Leibeigenschaft eingereicht. Die Chefin von Sherpa in Frankreich, Sandra Cossart, sprach von einem starken Signal: "Es ist das erste Mal, dass ein Unternehmen auf dieser Grundlage für die Aktivitäten einer seiner Tochtergesellschaften im Ausland angeklagt wird." Vinci kündigte über seinen Anwalt Jean-Pierre Versini-Campinchi an, unverzüglich gegen die Entscheidung Berufung einzulegen.

Katar steht seit langem in der Kritik, die für den Aufbau der WM-Spielstätten und weiterer Bau-Projekte angeheuerten Gastarbeiter teils menschenunwürdig behandelt zu haben.

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