Krach im Nationalteam

Windtner vs. Didi: Jetzt Krisengipfel

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Krach im Team! Windtner reagiert auf Kritik. Jetzt gibt es einen Krisengipfel.

Der heftige Krach zwischen Leo Windtner und Didi Constantini nährt Gerüchte, dass Didi nicht mehr lange Teamchef ist. Allerdings sagt der ÖFB-Präsident im Gespräch mit ÖSTERREICH: „Ich möchte keine Misstöne.“ Windtner ist derzeit bei der Unter 20- WM in Kolumbien.

Daheim brodelt es: Dicke Freunde werden Windtner und Constantini nicht mehr. Didi ist ein Teamchef mit Ablaufdatum, steckt das aber bewundernswert cool weg. Constantini: „Ich lasse mir sicher nicht alles gefallen.“

Mittwoch präsentierte sich Didi blendend gelaunt, als er sein Nachwuchscamp in Gmunden am Traunsee-Ufer leitete. Windtner ist bemüht, die Wogen zu glätten: „Ein Hickhack bringt nichts. Da spiele ich nicht mit.“

Gegen Slowaken ist Didi (noch) Teamchef
Damit steht auch fest: Constantini sitzt am 10. August in Klagenfurt beim Match gegen die Slowaken auf der Bank. Nach seinem mutigen Auftritt bei der jüngsten Pressekonferenz war das nicht so sicher. Da war der Teamchef heiß: „Mich haben die Aussagen von Windtner überrascht. Das ist schlechter Stil und völlig überflüssig.“

Grund war ein Interview des ÖFB-Präsidenten, in dem er die tolle Arbeit von Unter-20-Coach Andreas Heraf lobte, gleichzeitig Constantini unter Druck setzte: „Man kann nicht im eigenen Saft braten. Man muss schon schauen, was auf der internationalen Bühne abgeht.“

Attacken
Darüber ärgerte sich der Teamchef maßlos. Wut kochte hoch. Im Interview mit ÖSTERREICH erklärte Constantini sogar: „Leo Windtner hat eine äußerst wichtige Position. Ich hätte mir eine intelligentere Wortwahl von so einem Mann erwartet.“

Windtner dazu: „Das Lob für Heraf darf man nicht als versteckte Kritik an Didi werten.“

Ungewiss, was nach dem Slowakei-Spiel passiert!

Windtner: "Das wird falsch interpretiert"
ÖSTERREICH: Herr Windtner, können Sie den großen Ärger von Constantini verstehen?
Leo Windtner: Nein, das ist für mich nicht nachvollziehbar. Aber aus der Ferne kann ich auch nur schwer beurteilen, was da wirklich los ist. Ich will auch nicht, dass mir die Worte im Mund verdreht werden – wir brauchen jetzt Geschlossenheit und keine Misstöne.

ÖSTERREICH: War es nötig, den Teamchef so heftig zu kritisieren?
Windtner: Zum Interview stehe ich. Doch wenn ich Andreas Heraf lobe und sage, dass er bei unserem U20-Team professionell arbeitet, darf man das nicht als versteckte Kritik an Constantini werten. Dagegen wehre ich mich. Ich wollte ihn auch nicht persönlich attackieren.

ÖSTERREICH: Trotzdem: Sie haben Constantini unterstellt, dass er nicht über den Tellerrand schaut. Und Sie haben gedroht: Die Schonzeit sei vorbei ...
Windtner: Blödsinn! Da werde ich schon wieder falsch zitiert. Ich habe nur klargestellt, dass es ganz wichtig ist, sich ständig weiterzuentwickeln. Das ist normal, gilt nicht nur für den Fußball. Ich muss mich in meinem Job auch weiterentwickeln – daran werde ich gemessen.

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