Salzburg feiert Schützenfest

Wr. Neustadt schockt Rapid

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Hütteldorfer kassieren Niederlage - Bullen feiern 7:0 gegen Mattersburg.

Rapid hat das Kalenderjahr am Samstag mit einer Niederlage beendet. Die Hütteldorfer kassierten in der 20. Bundesliga-Runde auswärts gegen den SC Wiener Neustadt durch einen Treffer von Tadic (44.) eine überraschende 0:1-(0:1)-Niederlage und liegen damit drei Punkte hinter dem Zweiten Red Bull Salzburg. Der Rückstand auf die Tabellenspitze könnte sich am Sonntag auf zehn Zähler vergrößern, sollte die Austria gegen Sturm Graz einen Heimsieg feiern.

Die Wiener Neustädter wiederum verteidigten den neunten Platz vor dem punktegleichen FC Wacker Innsbruck und liegen nur noch einen Zähler hinter den achtplatzierten Admiranern. Der Sieg der Niederösterreicher war nicht unverdient, kamen sie doch vor allem in der ersten Hälfte mit den schwierigen Bedingungen besser zurecht als der ohne Kapitän Hofmann angetretene Rekordmeister.

Auf dem äußerst glitschigen Terrain übernahmen die Gastgeber sofort das Kommando und wurden in der 9. Minute erstmals gefährlich, als Rakowitz nach einer Hofbauer-Flanke knapp daneben vollierte. In der 32. Minute flog ein Kopfball von Wallner nur hauchdünn über die Querlatte.

Kurz darauf ließen die Hausherren die große Chance auf die Führung aus. Ein Rückpass von Gerson blieb auf dem tiefen Boden in einer Wasserlacke hängen, Rakowitz erfasste die Situation schnell und schupfte den Ball über den herauseilenden Königshofer und neben das Tor. Weil der Wiener Neustädter dabei vom Rapid-Goalie zu Fall gebracht wurde, entschied Schiedsrichter Prammer auf Elfmeter - Offenbacher trat an und schoss in Soriano-Manier meterweit über das Tor (38.).

Das 1:0 für die Hausherren wurde dadurch aber nur aufgeschoben. In der 44. Minute spielte Hofbauer einen Querpass in den Strafraum, wo Tadic aus kurzer Distanz vollendete.

Die Rapidler, die vor der Pause lediglich einen Fehlschuss von Boyd (30.) zu bieten hatten, steigerten sich nach dem Seitenwechsel. Boyd (50.) und der eingewechselte Pichler (57.) trafen nur das Außennetz, ein Kopfball von Sonnleitner wurde von Berger auf der Linie abgewehrt (58.), ein Weitschuss von Heikkinen verfehlte knapp das Ziel (61.) und ein Freistoß von Alar landete an der Stange (63.).

In der Folge verliefen die Rapid-Angriffe aber zumeist im Sand des Wiener Neustädter Rasens, einzige halbwegs gefährliche Aktion im Finish war eine von Siebenhandl vereitelte Boyd-Chance (84.). Auf der Gegenseite vergab Rakowitz in der 91. Minute die große Chance auf das 2:0. Dennoch feierten die Gastgeber nach zuletzt sieben erfolglosen Versuchen wieder einen Sieg über die Grün-Weißen, deren Serie von zuletzt fünf Pflichtspiel-Siegen en suite gestoppt wurde.

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wiener Neustadt): "Wir haben sofort gut ins Spiel gefunden und sind mit den Bedingungen besser zurecht gekommen als Rapid. In der ersten Hälfte haben wir eine sehr starke Leistung geboten, nach der Pause ist Rapid gekommen, da hatten wir in gewissen Situationen auch Glück. Aber unser Sieg war nicht unverdient. Es ist wichtig, mit so einem Erfolg in die Winterpause zu gehen."

Peter Schöttel (Trainer Rapid): "Vor der Pause waren wir nicht vorhanden. Es hat in der ersten Hälfte sehr gut ausgeschaut, was die Blauen (Anm.: Wiener Neustadt) gespielt haben. Ich bin angefressen. Erst in der zweiten Hälfte haben wir Druck aufgebaut und hätten uns zumindest den Ausgleich verdient. Das ist eine unnötige und ärgerliche Niederlage, aber wenn man nur eine Hälfte Fußball spielt, kann man sich nicht beschweren."

SC Wiener Neustadt - SK Rapid Wien 1:0 (1:0)
Stadion Wiener Neustadt, 3.050, SR Prammer.

Tor: 1:0 (44.) Tadic

Wr. Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Berger - Piermayr, Hlinka - Rakowitz (92. Fröschl), Offenbacher (67. Pollhammer), Hofbauer - Tadic (86. Freitag)
Rapid: Königshofer - Schimpelsberger, Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Heikkinen (78. Schaub), Ildiz (46. Pichler) - Burgstaller, Alar, Drazan (68. Grozurek) - Boyd

Anmerkung: Offenbacher verschoss in der 38. Minute einen Elfmeter.
Gelbe Karten: Mimm, Offenbacher, Siebenhandl, Wallner, Berger bzw. Königshofer, Drazan, Heikkinen

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Salzburg feiert Schützenfest

Meister Red Bull Salzburg hat sich zum Jahresabschluss in der Fußball-Bundesliga mit einer Gala rehabilitiert. Die zuletzt drei Spiele in Serie sieglosen Salzburger fertigten den SV Mattersburg zu Hause mit 7:0 (2:0) ab. Die Tore erzielte Sadio Mane (16., 60., 91.), Georg Teigl (24.), Valon Berisha (58.), Stefan Hierländer (67.) und Jonathan Soriano aus einem Elfmeter (72.). Der Tabellenzweite verkürzte den Rückstand auf Winterkönig Austria Wien, der erst am Sonntag Sturm Graz empfängt, damit vorübergehend auf vier Punkte.

Die Salzburger diktierten das Spielgeschehen von Beginn an, alleine der überragende Dreifach-Torschütze Mane traf noch dreimal die Stange. Den höchsten Sieg in der seit 2005 währenden Red-Bull-Ära bekamen allerdings nur 3.820 Zuschauer zu sehen - Minusrekord seit dem Einstieg des Getränkekonzerns.

Ohne die weiterhin verletzten Kevin Kampl und Christoph Leitgeb machten Teigl am rechten Flügel sowie Defensivmann Martin Hinteregger im zentralen Mittelfeld eine gute Figur. Der abgangswillige Bullen-Kapitän David Mendes stand nicht einmal im Kader.

Ein erster abgefälschter Hinteregger-Freistoß ging knapp am Tor vorbei (3.). Einen möglichen Treffer verhinderte Mane, der nach einem Heber von Hinteregger, der zumindest aufs Tor gegangen wäre, aus Abseitsposition verwandelte (7.). Mane kam dem 1:0 sogar noch näher. Der Senegalese fabrizierte per Schupfer aber einen Stangenpendler wie einst Salzburgs Brasilianer Marquinho im UEFA-Cup-Finale 1994 gegen Inter Mailand (12.).

Nach einer Viertelstunde war der Bann gebrochen. Mane nützte einen Fehler von Markus Böcskör. Der Mattersburg-Keeper, der den am Knöchel verletzten Thomas Borenitsch vertrat, ließ einen Hinteregger-Freistoß aus, Mane staubte ab. Teigl legte nach. Der Flügelspieler drückte den Ball nach schöner Kombination über Soriano und Ulmer allerdings aus leicht abseitsverdächtiger Position über die Linie.

Erst danach tauchten auch die Mattersburger im gegnerischen Strafraum auf. Nach Traumpass von Ilco Naumoski traf Alois Höller aus einem Konter das Außennetz (30.). Ein Treffer von Patrick Bürger, der einen abgeprallten Lovin-Schuss verwertete, wurde wegen knappen Abseits' aberkannt (41.). Auf der Gegenseite musste sich Böcskör nach sehenswerter Einzelaktion von Mane strecken (45.).

Nach Seitenwechsel sorgten Berisha und Mane für die Entscheidung. Berisha traf aus einem Konter über Stefan Ilsanker und Teigl. Schon kurz hatte er einen Kopfball nach Mane-Flanke noch knapp über das Tor gesetzt (56.). Mane vollendete, nachdem sich Mittelstürmer Soriano an der Strafraumgrenze durchgesetzt hatte. Kurz danach traf der überragende Mann des Spiels noch einmal die Stange (63.).

Neben Mane überzeugte vor allem Teigl, der auch das 5:0 durch den eingewechselten Hierländer vorbereitete. Schließlich durfte auch noch Soriano jubeln, der einen Strafstoß nach Torraub von Alexander Pöllhuber an Berisha sicher verwertete. Der Mattersburger wurde ausgeschlossen (71.). Für Soriano war es der 14. Saisontreffer - der erste seit über einem Monat und nach seiner Mitte November erlittenen Knöchelverletzung.

Durch Florian Klein (73.) und Mane (87.) fanden die Bullen noch weitere Chancen vor, ehe Mane nach Soriano-Assist mit einem überlegten Schuss den Schlusspunkt setzte. Mattersburg kassierte nach zuletzt zwei Heimsiegen gegen die Admira (3:0) und Wr. Neustadt (1:0) die höchste Saisonniederlage. Die Burgenländer überwintern als Siebenter fünf Punkte vor dem Abstiegsplatz.

Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Wir haben uns heute alle damit ein Weihnachtsgeschenk gemacht. Das war phasenweise schon klasse. Vor allem in der zweiten Hälfte hat die Mannschaft unwiderstehlich gespielt. Es war die richtige Antwort auf die letzten drei Spiele. Es war wichtig, ein positives Signal zu setzen. Insgesamt sind wir auf einem sehr, sehr guten Weg. Man sieht eine Linie in unserem Spiel, wir können zufrieden sein. Jetzt heißt es einmal relaxen und dann im Frühjahr eine gute Vorbereitung zu machen."

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Der Frust in mir sitzt sehr tief. Das wird auch einige Tage dauern. So etwas tut schon weh. Auch die Mannschaft weiß sehr gut, was sie heute verbockt hat. Das ist noch das Positivste. Ich bin keiner, der eine Kabinentür eintritt. Aber wir alle haben wieder gesehen: Wenn wir nicht auf dem letzten Zacken sind, die letzte Bereitschaft zeigen, dann kommen solche Spiele heraus. Wenn du in der Bundesliga bestehen willst, noch dazu gegen so eine Klassemannschaft, darfst du keine Minute unkonzentriert sein."

Red Bull Salzburg - SV Mattersburg 7:0 (2:0)
Red Bull Arena, 3.820 Zuschauer, SR Lechner

Tore: 1:0 (16.) Mane, 2:0 (24.) Teigl, 3:0 (58.) Berisha, 4:0 (60.) Mane, 5:0 (67.) Hierländer, 6:0 (72.) Soriano (Elfmeter), 7:0 (91.) Mane

Salzburg: Walke - Klein, Schiemer, Vorsah, Ulmer - Ilsanker (61. Hierländer) - Teigl (84. Maierhofer), Berisha (77. Nielsen), Hinteregger, Mane - Soriano
Mattersburg: Böcskör - Farkas, Rodler, A. Pöllhuber, Rath (33. Steiner) - Höller, Lovin (70. Domoraud), Prietl, Röcher (50. Seidl) - Naumoski - Bürger

Rote Karte: A. Pöllhuber (71./Torraub)
Gelbe Karten: Ilsanker bzw. Röcher, Rodler, Höller

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Innsbruck siegt gegen Admira

Wacker Innsbruck hat die Admira mitten in den Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hineingezogen. Das Schlusslicht aus Tirol setzte sich im letzten Spiel vor der Winterpause im heimischen Tivoli-Stadion 3:1 (2:0) durch und verkürzte den Rückstand auf die achtplatzierten Niederösterreicher somit auf einen Zähler. Auf Platz neun liegt weiter der mit Wacker punktegleiche SC Wiener Neustadt.

Der nach drei Spielen Sperre wieder zurückgekehrte Roman Wallner per Doppelpack (21., 56./Foulelfmeter) und Thomas Bergmann (37.) trafen für die Innsbrucker. Maximilian Sax (69.) sorgte für die nach einer Gelb-Roten Karte für Gernot Plassnegger am Ende dezimierten Südstädter nur noch für Resultatskosmetik. Die Admira hat in den jüngsten neun Runden damit nur einen Zähler geholt.

Wallner bescherte seinen Tirolern nach drei Partien Zwangspause einen versöhnlichen Weihnachtsurlaub. Der Grazer leitete den dritten Heimsieg von Wacker mit seinem ersten Treffer vor heimischer Kulisse ein. Bereits bei der Vorarbeit von Julius Perstaller stellte sich die Defensive der Admira nicht unbedingt clever an, nach Pass seines Sturmpartners entwischte Wallner schließlich seinem Bewacher Peter Pöllhuber.

Auch beim 2:0 durch Bergmann, der in seinem 49. Liga-Einsatz erstmals traf, nahmen die Verteidiger der Niederösterreicher die Statistenrolle ein. Torhüter Patrick Tischler, der dem Vernehmen nach mit Marco Knaller vom WAC einen neuen Konkurrenten erhalten wird, war beim Schlenzer des Außenverteidigers chancenlos. Wallner leistete zum Treffer die Vorarbeit.

Für einen dermaßen klaren Pausenstand hatte es zunächst jedoch keine Anzeichen gegeben. Die Admira erwischte am Tivoli den besseren Start, während Wacker zunächst viel zu fehleranfällig agierte. Der in die Startelf gerutschte Sax ließ für die Kühbauer-Elf in der 12. Minute die große Chance auf die Führung aus, Stefan Schwab blieb im Strafraum an Martin Svejnoha hängen (14.) - ehe Wallner erstmals in Erscheinung trat.

Einziger Wermutstropfen für Wackers Trainer Roland Kirchler war der Ausfall von Alexander Hauser, der mit einer Bänderverletzung im Knöchel ausschied. Die Vorentscheidung gelang den Hausherren nach Seitenwechsel rasch. Nachdem Merino zweimal an Tischler scheiterte (47., 48.) holte Wallner gegen Schrott einen Elfmeter heraus und verwertete diesen ohne Nervenflattern.

Sax betrieb nach einem Freistoß per Kopf Resultatskosmetik. Bei der Aktion prallte der Ex-Innsbrucker Schrott aber mit Wackers Schlussmann Safar zusammen und musste mit einer Kopfverletzung ebenfalls vom Spielfeld. Den Elan der Admira bremste auch der Ausschluss von Routinier Plassnegger (74.), der nach Kritik an Referee Schörgenhofer binnen wenigen Sekunden kurioserweise gleich zweimal mit der Gelben Karte bedacht wurde. Wacker vergab danach noch Chancen auf das vierte Tor.

Roland Kirchler (Trainer Wacker): "Wir wollten gewinnen, das haben wir geschafft. Die Admira hatte die erste Möglichkeit, aber wir haben aus unserer ersten Chance ein Tor gemacht. Mit Roman haben wir auch einen richtigen Torjäger in unseren Reihen, auch wenn er noch nicht seine Bestform erreicht hat. Mein Ziel war es, den Rückstand am Tabellenende zu verkürzen. Jetzt ist auch die Admira dabei. Jeder muss seine Punkte noch machen."

Dietmar Kühbauer (Trainer Admira): "Mir fehlen ein wenig die Worte über die Geschenke, die wir in jedem Spiel verteilen. In Wahrheit sollten sich die Spieler an der Nase packen. Wir müssen schauen, dass wir im Frühjahr wieder gut anfangen, derzeit müssen wir froh sein, in den Winter zu kommen. Wie wir nun auftreten hätten, wir niemanden mehr schlagen können."

FC Wacker Innsbruck - FC Admira Wacker Mödling 3:1 (2:0)
Innsbruck, Tivoli-Stadion, 3.956, SR Schörgenhofer

Tore: 1:0 (21.) Wallner, 2:0 (37.) Bergmann, 3:0 (56.) Wallner (Foulelfmeter), 3:1 (69.) Sax

Wacker: Safar - Bergmann, Dakovic, Svejnoha, Schilling - Saurer, Merino, Abraham (92. Piesinger), Hauser (23. Wernitznig) - Wallner, Perstaller (61. Schütz)
Admira: Tischler - Plassnegger, Pöllhuber, Schrott (72. Lackner), Palla - Schachner, Toth (65. Sulimani) - Seebacher, Schwab, Sax - Seeger (60. Thürauer)

Gelb-Rote Karte: Plassnegger (74./Schiedsrichterkritik)
Gelbe Karten: Dakovic, Wernitznig, Abraham, Saurer bzw. Toth, Seeger, Schrott, Palla, Thürauer


 

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