Monte Carlo

Button jagt ersten "Heimsieg"

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Vierfacher Saisonsieger sieht in Monaco vor allem die Red Bull-Boliden als Hauptkonkurrenten.

Vier von fünf Saisonrennen hat WM-Leader Jenson Button bisher gewonnen. Der Engländer geht damit auch als großer Favorit in den Formel-1-Klassiker am Wochenende in Monaco. Vorhersagen sind ob der hohen Ausfallquote im Autoroulette an der Cote d'Azur zwar schwieriger als auf allen anderen Strecken, der langsame Stadtkurs sollte den Brawn-Mercedes von Button und Rubens Barrichello aber entgegenkommen.

Premiere bei "Heimrennen"?
Noch nie hat Button den prestigeträchtigen Grand Prix in seiner Wahl-Heimat gewonnen, der für viele wie ein WM-Titel zählt. "Monaco ist anders. Es ist ein Kurs, auf dem du wirklich alles aus dem Auto herausholen musst. Vielleicht muss ich auch meinen Fahrstil ein wenig anpassen", meinte der 29-Jährige. Als Hauptkonkurrenten sieht Button die mit neuen Diffusoren ausgestatteten Red Bulls von China-Sieger Sebastian Vettel und Mark Webber.

Statistik spricht für Button
Sollte Red Bull aber nicht demnächst zu Brawn aufschließen, scheint Button die Weltmeisterschaft nur noch schwer zu nehmen zu sein. In bisher 13 Fällen hat kein einziger Pilot, der vier der ersten fünf Rennen gewonnen hatte, die Krone noch verspielt. 18 Punkte liegt Button derzeit vor Vettel, sein erster Verfolger kommt aus dem eigenen Team. Routinier Barrichello, der am Samstag seinen 37. Geburtstag feiert, fehlen 14 Punkte.

Qualifying vorentscheidend
Vorentscheidend dürfte bereits das Qualifying werden, ist das Überholen in den engen Straßen von Monaco doch besonders schwierig. Dazu ist das Risiko von Kollisionen durch die noch breiteren Frontflügel latent. Drei seiner vier Saisonsiege hatte Button aus der Pole Position geholt. Neue Konkurrenz könnte von den bisher strauchelnden Großteams Ferrari und McLaren-Mercedes drohen, die Schritte nach vor gemacht haben wollen.

Schlagen die "Großen" zurück?
Beide Toprennställe der Vorsaison warten noch auf ihren ersten Podestplatz. "Wir hoffen, dass dieser Kurs mit seinen langsamen Kurven dem Auto besser liegt. Wir sollten näher dran sein", meinte Weltmeister Lewis Hamilton, der im Vorjahr im McLaren triumphiert hatte. Zuletzt war im Fürstentum 2004 kein Silberpfeil auf dem Podium gestanden. Toyota-Pilot Jarno Trulli, damals noch im Renault, hatte vor Button und Barrichello triumphiert.

Auch der aktuelle Renault-Star Fernando Alonso ist zweifacher Monaco-Sieger (2006, 2007), die Augen sind aber auf das erhoffte Comeback von Ferrari gerichtet - unabhängig vom Budgetstreit, den die Italiener vor Gericht mit dem Weltverband FIA ausfechten. Neue Teile sollen den F60 noch schneller gemacht haben. "Das Auto war schon in Spanien viel besser. Monaco könnte der Wendepunkt unserer Saison sein", meinte Vizeweltmeister Felipe Massa.

Lange Ferrari-Durststrecke
Der erste Ferrari-Sieg im Fürstentum seit Michael Schumacher 2001 wäre dennoch eine kleine Sensation. "Was die Leistung betrifft, haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht. An der Zuverlässigkeit müssen wir aber noch arbeiten", gestand Massa. "Downforce" lautet ob der langsamen Kurven das Zauberwort. Durch das neue Reglement haben die Boliden viel Anpressdruck verloren. Brawn hatte sich gerade in diesem Punkt bisher überlegen gezeigt - ein weiterer Grund, Button in seiner Wahl-Heimat zu favorisieren.

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