Umfangreicher Maßnahmenkatalog

Formel-1: Keine Absage bei positivem Corona-Fall

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Die Formel 1 ist überzeugt, dass ein positiver Corona-Fall im Fahrerlager beim Neustart nicht zu einer Rennabsage führt.

Man sei in einer wesentlich besseren Situation als beim Saisonstart im März in Australien, sagte Renndirektor Michael Masi Freitag in einer Zoom-Pressekonferenz in Spielberg. Dort beginnt am Sonntag dank ausgeklügeltem Hygienekonzept mit viermonatiger Verspätung die WM 2020.

Der Motorsport-Weltverband FIA hat für den Neubeginn der Motorsport-Königsklasse Zuschauer verboten und einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erstellt. Ohne Vorab-PCR-Test kommt niemand an die Strecke. Dort herrscht Maskenpflicht und man muss sich spätestens alle fünf Tage erneut testen lassen. Die rund 2.000 an der Rennstrecke befindliche Personen wurden aus Sicherheitsgründen in aktuell 57 Gruppen (Blasen) sowie Hunderte Untergruppen geteilt, berichtete Masi.

Formel-1: Keine Absage bei positivem Corona-Fall
© gepa
× Formel-1: Keine Absage bei positivem Corona-Fall

Diese "Profile-1"-Gruppenmitglieder, die während der GP-Rennen in den Hochsicherheits-Zonen arbeiten, müssen unter sich bleiben bzw. dürfen keinen bis wenig Kontakt mit der Außenwelt haben. Bis zu 14 Tage nach Anwesenheit bei einem GP-Rennen muss eine Coronainfektion auch an die Formel 1 rapportiert werden. Sollte es positive Fälle geben, werde man aber nicht wie in Australien zwingend abbrechen, betonte Masi. "Mit unserem heutigen Konzept sind wir wesentlich widerstandsfähiger."

Spielberg-Doppel als Auftakt für acht geplante Rennen

Die Formel 1 beginnt ihre verkürzte WM 2020 an den kommenden Sonntagen mit zwei Rennen in Österreich und hat derzeit insgesamt acht Läufe in Europa auf dem Plan. Österreich liefert die Konzept-Blaupause. Allerdings seien die Bedingungen in den Ländern auch zu unterschiedlich, um alles über den Kamm scheren zu können, weiß Masi.

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Sollte es aktuell positive Fälle geben, müssten am Ende die lokalen Gesundheitsbehörden entscheiden. "Da sind wir heute weiter als noch in Australien", sagte Masi. Im Fall von Spielberg wären laut Epidemiegesetz die Landessanitätsdirektion Steiermark sowie die Bezirkshauptmannschaft Murtal die zuständigen Institutionen.

In Australien war das Auftakt-Rennen kurz vor dem Beginn wegen eines einzigen Coronafalls bei McLaren nach einer Abstimmung unter den Teams abgeblasen worden. Das nun in Spielberg angewendete und ausgeklügelte Gesundheits-Konzept wird im wesentlichen bei den ersten acht Rennen angewendet.

Keine zweite "Adria Tour" gewünscht

Die Formel 1 will sich Blamagen wie jene bei der Tennis-Adria-Tour ersparen und achtet besonders strikt auf die Einhaltung der Vorgaben und die Vermeidung von Risiken. Im Mediencenter etwa werden für die nur knapp 20 zugelassen, schreibenden Journalisten nicht einmal die Ergebnislisten auf Papier aufgelegt, sondern ausschließlich digital versendet. Ein neuerlicher Abbruch der Formel-1-WM wäre wohl eine mittlere Katastrophe für die globale Milliarden-Serie.

Man wünsche sich insgesamt schnellere, angenehmere und vor allem zuverlässigere Tests statt der unangenehmen PCR-Verfahren, wurde bei dem Gespräch, an dem auch Ärzte teilnahmen, offensichtlich. Sollte es zu einem schweren Unfall auf der Strecke kommen, würde aber das normale Berge- und Rettungs-Szenario stattfinden, versicherte der Australier Masi.

Insgesamt hoffe man, möglichst bald wieder Rennen mit Zuschauern fahren zu können. "Es wird Länder geben, die absolut frei vom Virus sind", so Masi. "Die Frage ist, ob die Formel 1 dort auch willkommen ist, wenn sie aus Ländern kommt, wo das nicht oder nicht ganz der Fall ist."

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