So übernatürlich große Ausmaße der Hype um das Comeback von Michael Schumacher angenommen hatte, so schnell war er auch wieder verflogen. Die Formel 1 hat neue Stars, das musste auch der Rekordweltmeister einsehen. Ohne großartig aufgefallen zu sein, kam Schumacher in Bahrain als Sechster ins Ziel. "Es wäre auch vermessen gewesen, zu denken, ich würde allen um die Ohren fahren", relativierte er.
Die hohen Erwartungen hatte vor allem die deutsche Öffentlichkeit geschürt, er selbst war vor seinem Comeback im Mercedes zurückhaltend gewesen. Erklärtes Ziel ist zwar der achte WM-Titel, Schumacher muss nach mehr als drei Jahren Pause aber laut eigenen Angaben erst wieder den Rhythmus finden. Allzu lange darf er sich damit freilich nicht Zeit lassen.
44 Sekunden verlor der einstige Superstar auf Sieger Fernando Alonso im Ferrari, landete nach einem unauffälligen Rennen hinter seinem 17 Jahre jüngeren Teamkollegen Nico Rosberg. Vorbei sind die Zeiten, als der deutsche Ausnahmekönner bis zu 13 Saisonrennen (2004) gewonnen hatte. "Schumacher hat niemand gesehen", schrieb die "Gazzetta dello Sport".
Schumacher war 2006 nach fünf WM-Titeln für Ferrari zurückgetreten, ein Comeback bei den Italienern hatten im Vorjahr Nackenprobleme verhindert. Körperlich ist der Deutsche zwar wieder voll auf der Höhe, dafür ist sein Silberpfeil noch nicht dort, wo er sein soll.
"Er sitzt sicher schon in irgendeiner Ecke und denkt nach, wo er die Zeit finden kann", scherzte der Österreicher Gerhard Berger. Der Ex-Pilot bezeichnete den Einstand Schumachers dennoch als gelungen. Für Schumachers Ansehen wird es nun wichtig, den Teamkollegen in Schach zu bringen. Rosberg war am ersten Wochenende in allen Sessions schneller als der Altmeister - teils um fünf Zehntelsekunden.