Die Formel-1-Europasaison startet in Imola mit Lewis Hamilton als Ferrari-Pilot und Kimi Antonellis Heimdebüt für Mercedes. McLaren gilt als Favorit.
Das Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola erlebt am Sonntag (15.00 Uhr/live ORF 1, Sky) ein historisches Wochenende: Lewis Hamilton startet erstmals als Ferrari-Pilot vor italienischem Publikum, während das 18-jährige Nachwuchstalent Kimi Antonelli sein Heimdebüt für Mercedes gibt. Der in Bologna aufgewachsene Rookie trägt die Hoffnungen einer ganzen Nation - Italien wartet seit Giancarlo Fisichellas Sieg 2006 in Malaysia auf einen neuen Formel-1-Champion.
Antonellis steiler Aufstieg
Mit 48 Punkten ist der Mercedes-Pilot überraschend WM-Sechster - vor dem siebenmaligen Weltmeister Hamilton, dessen Cockpit er übernahm. "Ich sehe mich einfach als den nächsten Mercedes-Fahrer", betont der Teenager, dessen Karriere in der Netflix-Doku "The Seat" dokumentiert wird. Sein Vater Marco, selbst Rennfahrer und Teamchef, trieb ihn an: "In den ersten Jahren war er ziemlich hart zu mir." Die Tifosi träumen dennoch von Antonelli im Ferrari - doch die Scuderia enttäuscht erneut.
Ferraris anhaltende Krise
Mit 152 Punkten Rückstand auf Tabellenführer McLaren rangiert Ferrari nur auf Platz vier. Charles Leclercs dritter Platz in Jeddah bleibt der einzige Podestplatz. Hamilton, trotz Shanghai-Sprint-Sieg, kämpft sichtlich mit dem neuen Team (bisher bester Rang: 5. in Bahrain). Vor Imola vollzog der Brite einen radikalen Social-Media-Reset - er folgt nicht einmal mehr seinem eigenen Team oder seiner Bulldogge Roscoe.
McLarens dominante Phase
Teamchef Andrea Stella führt das britische Team mit italienischer Präzision: WM-Leader Oscar Piastri (drei Siege in Serie) hat selbst italienische Wurzeln und liegt 16 Punkte vor Teamkollege Lando Norris. "Ich gehe mit Optimismus nach Imola, aber auch mit der Entschlossenheit, weiter zu pushen", sagt der Australier. Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) folgt mit 32 Punkten Rückstand.
Technische Herausforderungen
Verstappen, dreifacher Imola-Sieger in Folge, warnt: "Das Qualifying ist der Schlüssel." Red Bull feiert zudem das 400. Rennen des Teams. Bei Alpine beginnt eine neue Ära: Franco Colapinto ersetzt Jack Doohan, während Teamchef Oliver Oakes überraschend zurücktrat.
Regeländerungen im Anlauf
Der Imola-GP startet ein Dreierpack von Rennen. In Monaco wird ein zweiter Boxenstopp Pflicht, in Spanien kommen härtere Frontflügel-Tests - von Experten als potenzieller "Gamechanger" eingestuft.