Obwohl Max Verstappen und Sergio Perez die Wintertests dominierten, bleibt Red-Bull-Mastermind Helmut Marko vor dem F1-Auftakt am 28. März vorsichtig.
ÖSTERREICH: Herr Marko, wo störe ich Sie gerade?
HELMUT MARKO: Ich habe mir das Hin-und-Herfliegen erspart bin nach den Tests gleich in der Wüste geblieben. Die Fahrer sind zurück nach England, sie bereiten sich am Simulator auf den Auftakt vor. Bis dahin mache ich sozusagen Beach-Office. Aber langweilig wird mir nicht, da ständig das Telefon geht.
ÖSTERREICH: Kein Wunder nach der beeindruckenden Test-Performance Ihrer Piloten. Oder hat Mercedes nur geblufft?
MARKO: Wir haben gewusst: Wir müssen von Beginn an stark sein. Diesmal haben die Tests endlich richtig funktioniert, und darauf kann man sehr gut aufbauen. Trotzdem sag ich: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Wenn Mercedes mit den Benzinmengen gefahren ist, die wir annehmen, dann sind sie etwa gleichauf mit uns.
ÖSTERREICH: Waren das die stärksten Testfahrten von Red Bull seit 2014, als Mercedes das Kommando übernommen hat?
MARKO: Das ganz sicher. Wenn nicht unsere stärksten Tests überhaupt. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so fulminant gestartet sind. Positiv überrascht hat mich auch Leistung von unserem neuen AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda. Er ist mit jedem Reifensatz schneller geworden. Unglaublich, wie er das Auto herumgeschmissen hat. Aber seine Qualität hat sich schon letztes Jahr in der GP2 abgezeichnet.
ÖSTERREICH: Gab es Reaktionen von Mercedes?
MARKO: Nein, da hält sich jeder bedeckt. Ich bin schon gespannt auf den Auftakt, dann müssen alle die Karten auf den Tisch legen. Wir wollen jedenfalls um die WM kämpfen. Entsprechend engagiert gehen wir die Sache an.
Interview: Knut Okresek