Zu viele Rennen

Formel-1-Weltmeister spricht über Karriere-Ende

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Bahrain, Saudi-Arabien, Australien. Die Welttournee der Formel 1 hat gerade erst Fahrt aufgenommen. Jetzt sprechen die Fahrer Klartext. 

Der Rekordkalender mit 24 Grands Prix auf fast allen Kontinenten geht den Stars um Weltmeister Max Verstappen gegen den Strich. "Ich habe schon jetzt das Gefühl, dass wir das Limit an Rennen weit überschritten haben", kritisierte der Red-Bull-Pilot bereits vor dem ersten Rennen des Jahres in Bahrain. Ein solches Pensum werde er "nicht noch zehn Jahre" machen.

"Logik ist definitiv nicht hilfreich"

Schon in den vergangenen Jahren hatte sich der 26-jährige Verstappen immer wieder gegen die ewige Steigerung der Anzahl der Rennen positioniert. "Es sind zu viele für mich, aber wir müssen damit klarkommen", hatte er im Sommer 2023 gesagt. Für seine Karriereplanung sei diese Logik "definitiv nicht hilfreich". Die 24 Events in diesem Jahr hält auch Fernando Alonso für übertrieben. "Das ist nicht nachhaltig, für niemanden", kritisierte der Spanier, der für Aston Martin fährt.

Für die Verantwortlichen könnten es freilich noch mehr Events sein. "Wir könnten schon heute mehr als 30, sogar 32 Rennen haben, weil jeder eines veranstalten will", betonte Geschäftsführer Stefano Domenicali zum Saisonstart. Gleichzeitig bezeichnet der Italiener 24 Grands Prix als angemessen für die absehbare Zukunft.

Rotationssysteme für Mitarbeiter

Verstappen muss nicht in der Economy-Klasse fliegen, die Stars genießen den Komfort von Privatjets. Die Teams kümmern sich aber auch längst um Herz und Kopf aller weiteren Mitarbeiter. Für Mechaniker, Datenwissenschaftler und Co. gibt es Wohlfühlmanager, die sich um die Schlafgewohnheiten angesichts von Jetlag-Distanzen kümmern. Die Köche wiederum bereiten Soulfood zu, das der Seele guttut. "Man muss sich um die hart arbeitenden Menschen kümmern", betonte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Längst gibt es auch Rotationssysteme für Mitarbeiter.

Auch MotoGP hat einen XXL-Kalender

Auch die MotoGP hat dieses Jahr einen XXL-Kalender, in diesem Fall mit 21 Rennen. "Die optimale Größe, die wir uns als Hersteller wünschen würden, wären 18 Rennen und nicht 20. Und schon gar, wenn wir rüberschielen auf die Formel 1, 24. Da wird es einfach zu viel. ", sagte KTM-Motorsportchef Pit Beirer. "Es ist sicherlich als Junggeselle extrem spannend, um die Weltgeschichte zu jetten mit dem Rennprogramm. Aber sobald du eine feste Beziehung und Kinder hast, ist es ganz schön, wenn Papa oder Mama am Wochenende einmal zu Hause ist."

 In der vergangenen Saison mit 20 Rennen habe man bei KTM das Limit klar gesehen. "Da gab es auch die eine oder andere Kündigung mit Tränen in den Augen. Die waren wirklich gern dabei, aber kriegen einfach Familie und Beruf nicht unter einen Hut", verriet Beirer.
 

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