oe24-Interview

Mathias Lauda: "Unser Vater macht uns sehr stolz"

Mathias Lauda über das spezielle Monza-Wochenende in Erinnerung an seinen Vater.

Für Mathias Lauda (41) ist dieses Monza-Wochenende sehr speziell. Vor seinem Einsatz als ServusTV-Experte war der jüngere Sohn von F1-Legende Niki Lauda (†70) bei Ferrari zu Gast. Dabei durfte er gemeinsam mit seinem Bruder Lukas (46) die einmalige Atmosphäre im Königlichen Park einatmen und den im Gedenken an seinen Vater designten aktuellen Boliden bewundern. Im oe24-Interview schildert er seine Emotionen.

oe24: Mathias, mit welchen Gefühlen kommen Sie aus der Ferrari-Box?
MATHIAS LAUDA: Es macht einen schon stolz, wie sie unseren Vater aufleben lassen. Das Auto schaut super aus. Das Sonder-Design erinnert mich wirklich total an das Auto, mit dem mein Vater damals Weltmeister geworden ist.

oe24: Man hat das Gefühl, dass die Tifosi die alten Zeiten herbeisehnen.
LAUDA: Wir dürfen nicht vergessen: Mein Vater hat Ferrari damals in Monza den WM Titel gesichert, das gab‘s nur einmal. Dabei ist hier schon die Hölle los, wenn Ferrari ,nur‘ ein Rennen gewinnt.

oe24: Haben Sie die Bilder von damals im Kopf?
LAUDA: Ich war noch nicht auf der Welt, aber ich kenne alles aus den Erzählungen meines Onkels und von gefühlt tausenden Fotos.

oe24: Was hat Ihnen Ihr Vater erzählt?
LAUDA:  Er hat immer wieder von seiner Ferrari-Zeit erzählt. Schon als kleines Kind kannte ich mich sehr gut mit Statistiken aus, wusste genau wann er wo gefahren ist.

"Seit ich im Ferrari meines Vaters gefahren bin, ist mein Respekt noch größer"

oe24: Vor zwei Jahren durften Sie ein paar Runden im alten Ferrari Ihres Vaters drehen ...
LAUDA: Das war ein einschneidendes Erlebnis. Ich hatte schon vorher einen Riesenrespekt vor dem, was mein Vater geleistet hat, aber seither ist der Respekt noch größer. Die damals waren sehr mutig, die mussten wirklich gut rennfahren können, um so ein Auto zu bewegen. 500 PS, 500 Kilo – diese Autos waren richtig schwer zu bewegen, weil sie kaum Grip hatten.

oe24: Für Ihren Vater hatte Monza bis zum Schluss etwas Besonderes. Können Sie das in Worte fassen?
LAUDA: Es ist diese Mischung aus Tradition und einer Rennstrecke, wie es sie heute nicht mehr gibt. Das Layout hat sich in den letzten 70 Jahren nicht verändert. Ich bin hier in verschiedenen Klassen Rennen gefahren, bin auf der Pole und am Formel-3000- Podium gestanden.

oe24: Tun Ihnen Hamilton und Ferrari angesichts der aktuellen Misere leid?
LAUDA: Ich würde sie nicht komplett abschreiben. Die können schon schnell sein, wenn alles passt. Wie im Vorjahr als Leclerc hier gewonnen hat. Aber man muss realistisch sein: Unter normalen Voraussetzungen ist McLaren weit vorn.

oe24: Ihr Favorit?LAUDA: Oscar Piastri – ein Talent, wie es nur alle zehn Jahre daherkommt. Genau so einen Fahrer willst du als Teamchef haben: Ein cooler Typ, den nichts aus der Ruhe bringt. Ein zurückhaltender Bursche, der keine Show abzieht. Auf der Strecke geigt er mit seinem Speed auf und macht so gut wie keine Fehler.

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