Red-Bull-Berater über mögliches Porsche-Aus

Marko: ''Wir sind die attraktivste Braut, aber nicht auf Heiratssuche''

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Der Plan von Porsche 2026 als Anteilseigner bei Red Bull in der Formel 1 einzusteigen ist vorerst ein Wunsch.

"Wir sind die attraktivste Braut, aber wir sind nicht unbedingt auf Heiratssuche." Das erzählt Red-Bull-Mastermind Dr. Helmut Marko im Telefonat mit oe24. Doch warum sollte die Braut Red Bull dem Bräutigam Porsche widerstehen? Der Antrag und das "Ja" soll bereits vor Wochen erfolgt sein, dennoch scheint das mit der Ehe nicht zu funktionieren.

Die Kooperation von Red Bull und Porsche soll vorerst kein Thema mehr sein. Eine 50-prozentige Übernahme der Chassisfabrik Red-Bull-Technology und eine Zusamenarbeit mit dem Motorwerk Red Bull Powertrains, wo die Porsche-Antriebseinheiten ab 2026 gebaut werden sollten sollten, droht zu scheitern. Dabei lag die Zustimmung der Behörden bereits vor. Zudem hat Porsche das Markenzeichen "F1nally" eintragen lassen.

Audi-Vorstoß sorgt für Wut bei Porsche

Audi-Chef Markus Duesmann hatte Ende August beim GP von Belgien in Spa den Einstieg des deutschen Autoherstellers angekündigt. Und dabei jenen von Porsche mitverkündet. Dieser eigenmächtige Vorstoß sorgte bei Porsche für Verwunderung und Wut. Die zweite VW-Tochter war sich mit dem österreichischen Rennstall noch nicht über die Modalitäten einig gewesen. Konkret ging es um Anteile und Kompetenzen. Auch der Preis für den Deal war noch nicht in trockenen Tüchern. Porsche wollte offenbar das Kommando übernehmen, Red Bull jedoch nicht die Entscheidungsgewalt abgeben. Zudem sei der Markenwert im Vergleich zum Verhandlungsbeginn gestiegen, heißt es hinter vorgehaltener Hand.

Marko: "Es hat nie einen Deal gegeben"

Das fehlende Einverständnis sorgt für den Abbruch der Verhandlungen. "Porsche wird kein Anteilseigner bei uns werden", erklärte Red-Bull-Motorsportberater Marko auf F1-insider.com. Damit bezieht er sich in erster Linie auf das Powertrain-Projekt. "Wir haben alle Möglichkeiten, auch eigene Motoren zu bauen", so der Grazer. Auf die Frage, ob der Deal mit Porsche damit geplatzt sei, antwortet Dr. Marko: „Es hat nie einen Deal oder eine rechtsverbindliche Vereinbarung gegeben. Also kann auch nix platzen.“ Noch finden Gespräche über eine mögliche Partnerschaft mit Porsche statt.


Die bestätigt auch Teamchef Christian Horner, stellt aber auch klar: "Red Bull war immer ein unabhängiges Team. Das war eine unserer Stärken und das Rückgrat unserer Erfolge." Der Brite sieht allerdings keinen Grund Änderungen im derzeit erfolgreichen Red-Bull-Konstrukt vorzunehmen. Mit dem aktuellen Erfolg hat der Teamchef schlagfertige Argumente auf seiner Seite. Zudem macht sich Horner Sorgen um die Red-Bull-Eigenständigkeit: "Die Fähigkeit, schnell Entscheidungen zu treffen, ist Teil unserer DNA. Wir sind keine von steifen Unternehmensregeln geprägte Organisation. Das ist eine unserer Stärken, und das macht aus, wie wir als Rennteam operieren. Das ist eine Grundvoraussetzung für die Zukunft."

Porsche will in die Formel 1

Trotz des vorerst nicht zustande gekommenen Deals will Porsche um jeden Preis ab 2026 in die Königsklasse des Motorsports einsteigen. Red Bull-Teamchef Christian Horner im Sky-Interview: "Red Bull hat gesagt, dass wir ab 2026 selbst Motorenhersteller werden. Da hat es Diskussionen mit Porsche gegeben. Wir sind sehr daran gebunden, einen Motor zu bauen. Das soll der erste Red-Bull-Motor überhaupt werden. Das ist ein neues Kapitel – ob wir einen Partner aus dem Power-Train-Geschäft nehmen oder nicht, darüber kann man diskutieren. Es ist noch nichts fix und es hängt nicht von einer Beteiligung ab.“

Für Honda indes scheint scheint die Zusammenarbeit mit Red Bull 2025 zu Ende zu gehen. Horner: "Honda hat sich aus der Formel 1 zurückgezogen. Mit unserer Vereinbarung mit HRC haben sie eine Zehenspitze dringelassen. Man hört Geräusche im Hinblick auf 2026. Aber der Zug mit uns ist abgefahren." Dr. Helmut Marko kommentiert das Honda-Gerücht folgendermaßen: „Das sind alles Spekulationen. Wir konzentrieren uns jetzt auf den WM-Kampf und dass wir den Titel mit Max verteidigen.“

Ein alternativer Rennstall für Porsche könnte McLaren sein, deren Teamchef Andreas Seidl noch immer hervorragende Kontakte pflegt. Der Deutsche war einst für das erfolgreiche Le-Mans-Projekt von Porsche verantwortlich.
 

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