Vor dem Primetime-GP in Mexiko (Sonntag, 21 Uhr/ServusTV live) liegen beim WM-Führenden Oscar Piastri und seinem McLaren-Kollegen Lando Norris die Nerven blank. Jetzt erhöht Verfolger Max Verstappen auch noch den Druck.
Während der viermalige Weltmeister aus den Niederlanden zuletzt drei Siege (plus Sprint-Coup in Austin) in vier Rennen feierte und über seinen nach der Sommerpause rundumerneuerten Red-Bull-Boliden schwärmt ("Das Auto macht endlich wieder das, was ich will") klagt WM-Leader Piastri plötzlich über Probleme mit dem McLaren: "Ich muss versuchen zu verstehen, wieso ich keinen Speed mehr habe ..." Dazu flattern beim zu Saisonstart so souveränen Australier plötzlich die Nerven.
Zur Erinnerung: Piastri hatte bis in den Sommer nach Belieben dominiert (5 Siege in 9 Rennen) und sah schon wie der sichere Weltmeister aus. 34 Punkte betrug sein Vorsprung gegenüber Teamkollege Norris nach dem Holland-GP in Zandvoort (31.8.). Verstappen war überhaupt 104 Punkte hinten. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko schrieb den Titel ab: "Das ist gelaufen zugunsten von McLaren und vermutlich von Piastri."
Patzer und Nervenflattern bei Piastri holten Verstappen ins WM-Rennen zurück
Denkste! Während Verstappen an den vergangenen vier Rennwochenenden 101 Punkte abräumte und nur mehr 40 Punkte hinter Piastri liegt, kamen beim McLaren-Star im selben Zeitraum lediglich 37 Punkte dazu. Der Grund: Hausgemachte Patzer und Nervenflattern.
In Monza vergeigte die McLaren-Boxencrew den Reifenwechsel bei Norris - Piastri musste per Stallorder seinen Teamkollegen zurücküberholen lassen. In Baku krachte Piastri nach Verbremsern sowohl im Qualifying als auch im Rennen gegen die Wand. In Singapur kollidierten die beiden McLaren. In Austin crashte Piastri im Sprint (out) und patzte im Qualifying, worauf sich im Rennen nur Platz 5 ausging. Plötzlich ist Norris nur mehr 14 Punkte hinter seinem Kollegen.
"Plötzlich ist Norris der Stabilere von beiden", wundert sich auch ORF-F1-Mann Ernst Hausleitner. Allerdings hat der Brite ein Start-Problem. Und das macht Verstappen noch gefährlicher.
Spannende Ecclestone-Theorie als Kardinalfehler? "Norris soll Weltmeister werden"
"Verstappen wird wieder Weltmeister", legte sich der frühere F1-Zampano Bernie Ecclestone (95) schon vor dem Austin-GP fest und sagt durch die Blume, dass sich die früher so verschworen wirkende McLaren-Truppe selbst aufreibt. Sport-Bild gegenüber kommt Ecclestone mit einer spannenden Theorie: "Alle Zeichen bei McLaren sprechen dafür, dass Lando Norris Weltmeister werden soll und nicht Oscar Piastri." Das sei ein Fehler. Ecclestone: "Max Verstappen wird der lachende Dritte sein."