GP von Spanien

Vettel wieder nicht zu schlagen

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Weltmeister siegt in Barcelona vor Hamilton und Button. Alonso, Schumi überrundet.

Sebastian Vettel ist nicht aufzuhalten. Der Weltmeister feierte am Sonntag im Formel-1-Grand-Prix von Spanien seinen vierten Sieg im fünften Saisonrennen. Dabei hatte der 23-jährige Deutsche am Wochenende auf dem Circuit de Catalunya mit manchen technischen Problemen an seinem Red Bull zu kämpfen. Der WM-Dominator baute seinen Vorsprung auf den zweitplatzierten McLaren-Piloten Lewis Hamilton dennoch auf 41 Punkte aus.

In einem packenden Zweikampf hielt Vettel Hamilton in den letzten zehn Runden auf Distanz. "Ich habe einiges zu tun gehabt, ihn hinter mir zu halten. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht", versicherte Vettel, der 0,630 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie rettete. "Mir ist eine Tonne vom Herzen gefallen, als ich die Flagge gesehen habe." Auf Platz drei landete Hamiltons Teamkollege Jenson Button, der mit drei Boxenstopps auskam - einem weniger als die Konkurrenz.

Schon zu Beginn schien Vettels Triumph in Gefahr, als Lokalmatador Fernando Alonso mit einem unfassbaren Start von Platz vier auf eins vorpreschte. Beim zweiten Boxenstopp war der WM-Leader schließlich am Spanier vorbei, der sich in einem sichtlich unterlegenen Ferrari hinter dem enttäuschenden Pole-Mann Mark Webber im zweiten Red Bull mit Platz fünf zufriedengeben musste. Alonsos chancenloser Teamkollege Felipe Massa schied aus.

Für Vettel war es der 14. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, vielleicht einer seiner größten. "Wir haben schon alle Superlative bedient. Und er bestätigt sie immer wieder", lobte Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz, der nach Katalonien gekommen war, seinen Vorzeigeschützling. "Vier von fünf Rennen zu gewinnen, das ist gegen alle Wahrscheinlichkeiten."

Erstmals in dieser Saison war Vettel nicht aus der Pole Position ins Rennen gegangen, weil ihn das Team im Qualifying trotz Platz zwei hinter Webber nicht mehr auf die Strecke gelassen hatte, um Reifen zu sparen. Zudem war das Energierückgewinnungssystem KERS, mit dem Red Bull bereits mehrmals zu kämpfen hatte, ausgefallen.

Auch im Rennen wurde Vettel zwischenzeitlich angewiesen, den Turbo zu drosseln, weil es immer wieder Aussetzer gab. "Ich hätte lieber gehabt, sie sagen mir, dass sie ein zweites KERS gefunden haben", scherzte der Titelverteidiger, der schon am Start an Webber vorbeigegangen war. Mit einer sensationellen Runde schnappte er sich beim zweiten Boxenstopp zur Enttäuschung der bis dahin enthusiasmierten 78.000 Fans an der Strecke auch Alonso.

"Es war enger als wir wollten. Das Problem war wie befürchtet der Start", meinte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. "Aber Sebastian war eine Sensation. Es war eines seiner perfektesten Rennen." Lediglich Hamilton vermochte mit dem Weltmeister mitzuhalten. Der Brite ist auch der einzige Pilot, der Vettel in dieser Saison bereits geschlagen hat - Mitte April in China. Webber liegt als WM-Dritter bereits 51 Punkte hinter Vettel.

Lediglich die ersten Vier klassierten sich innerhalb einer Runde. Zu überlegen waren Red Bull und McLaren. Im Qualifying waren die Bullen der Konkurrenz mit fast einer Sekunde Vorsprung davongefahren. "Es war aber klar, dass es im Rennen knapper zugeht", erinnerte Marko. Hinter Lokalheld Alonso erreichte Rekordweltmeister Michael Schumacher als Sechster noch vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg sein bestes Saisonresultat.

Endstand GP von Spanien
1. Sebastian Vettel (GER)   Red Bull        1:39:03,301
2. Lewis Hamilton (GBR)     McLaren             +00,630
3. Jenson Button (GBR)      McLaren             +35,597
4. Mark Webber (AUS)        Red Bull            +47,966
5. Fernando Alonso (ESP)    Ferrari            +1 Runde
6. Michael Schumacher (GER) Mercedes           +1 Runde
7. Nico Rosberg (GER)       Mercedes           +1 Runde
8. Nick Heidfeld (GER)      Lotus-Renault      +1 Runde
9. Sergio Perez (MEX)       Sauber             +1 Runde
10. Kamui Kobayashi (JPN)    Sauber             +1 Runde
11. Witali Petrow (RUS)      Lotus-Renault      +1 Runde
12. Paul di Resta (GBR)      Force India        +1 Runde
13. Adrian Sutil (GER)       Force India        +1 Runde
14. Sebastien Buemi (SUI)    Toro Rosso         +1 Runde
15. Pastor Maldonado (VEN)   Williams           +1 Runde
16. Jaime Alguersuari (ESP)  Toro Rosso        +2 Runden
17. Rubens Barrichello (BRA) Williams          +2 Runden
18. Jarno Trulli (ITA)       Team Lotus        +2 Runden
19. Timo Glock (GER)         Marussia-Virgin   +3 Runden
20. Jerome D'Ambrosio (BEL)  Marussia-Virgin   +4 Runden
21. Narain Karthikeyan (IND) Hispania          +5 Runden

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