Platz vier genügte zur erfolgreichen Titelverteidigung - Ferrari-Piloten Vettel und Räikkönen auf den Rängen zwei und drei.
Mercedes-Star Lewis Hamilton ist seit Sonntag zum insgesamt fünften Mal nach 2008, 2014, 2015 und 2017 Formel-1-Weltmeister. Der 33-jährige Brite wurde im drittletzten Saisonrennen in Mexiko hinter dem siegreichen Red-Bull-Piloten Max Verstappen sowie den Ferraris von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen Vierter. Damit ist Hamilton nicht mehr von der Spitze der Fahrerwertung zu verdrängen.
Der Engländer steht mit fünf WM-Titeln nun auf einer Stufe mit Argentiniens Formel-1-Ikone Juan Manuel Fangio. "Das fühlt sich komisch an", lautete der erste Kommentar von Hamilton nach einem aus seiner Sicht "fürchterlichen Rennen". Nur der Deutsche Michael Schumacher, der insgesamt sieben Mal Weltmeister der Motorsport-Königsklasse geworden war, steht noch über Hamilton.
Hamilton dankte seinem Team
Der alte und neue Champion dankte im ersten Interview den 135.000 Zuschauern im ausverkauften im Autodromo Hermanos Rodriguez für die fantastische Stimmung sowie seinem Rennstall. "Es war so eine harte Arbeit die ganze Saison für alle Beteiligten, all ihnen möchte ich danken. Sie haben gezeigt, dass Mercedes das beste Team ist", betonte Hamilton nach der erfolgreichen Titelverteidigung, für die ihm schon ein siebenter Platz genügt hätte.
Für Verstappen, der bereits im Vorjahr im Mexiko gewonnen hatte, war es der fünfte Grand-Prix-Sieg seiner Karriere, der zweite in diesem Jahr nach jenem im Red-Bull-Heimrennen in Spielberg. "Fantastisch, der Start war der Schlüssel zum Sieg. Ich habe nicht gut geschlafen, weil ich dieses Rennen unbedingt gewinnen wollte", verriet der 21-jährige Niederländer.
Vettel: "Wir müssen Hamilton gratulieren"
Vettel, der als letzter verbliebener Titelrivale von Hamilton ins Rennen gestartet war und nun in der WM 64 Punkte Rückstand aufweist, fuhr erstmals in Mexiko aufs Podest. "Es ist kein einfacher Tag für uns. Wir müssen ihm (Hamilton, Anm.) gratulieren", meinte der Deutsche sichtlich enttäuscht. Mehr wollte der 31-Jährige, der erneut nur Vizeweltmeister wurde, vorerst nicht sagen. Ferrari muss damit weiter seit 2007, als Räikkönen Weltmeister wurde, auf einen Fahrertitel warten.
Die Entscheidung über den Rennsieg in der Hauptstadt Mexiko fiel bereits am Start, den Verstappen am besten erwischte. Hamilton zog ebenfalls an Pole-Setter Daniel Ricciardo vorbei und reihte sich vor dem Australier auf Platz zwei ein. Vettel, der zunächst nur Vierter gewesen war, kam erst mit zunehmender Dauer besser in Schwung und überholte in der 39. von 71 Runden Hamilton, der via Boxenfunk Reifenprobleme sowie Vibrationen beklagte und nach dem zweiten Boxenstopp zwischenzeitlich auf Platz fünf zurückfiel.
Toto Wolff sprach von "schlimmen Rennen"
Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff sprach deshalb von einem "schlimmen Rennen", weil der Reifenverschleiß viel höher als erwartet gewesen sei. "Man muss aber das 'big picture' sehen: Wir sind zum fünften Mal in Folge Weltmeister geworden", sagte der 46-jährige Wiener, der Hamilton in den höchsten Tönen lobte. "Unglaublich sein fünfter Titel, nur Michael (Schumacher) hat mit sieben Titeln mehr. Er (Hamilton, Anm.) ist auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Und dieser kann noch weitergehen, wenn wir ihm ein gutes Auto hinstellen."
Bei Red Bull freute man sich zwar über den Sieg von Verstappen, trauerte aber auch einem möglichen Doppelerfolg nach. Denn bis zehn Runden vor Schluss war Ricciardo, der wie Räikkönen nur einmal die Reifen gewechselt hatte, vor Vettel Zweiter gewesen. Doch dann stieg Rauch aus dem Heck des Red-Bull-Boliden auf. Es war der bereits achte Ausfall für den Pechvogel der Saison, der den österreichisch-britischen Rennstall mit Jahresende Richtung Renault verlässt.