Jetzt kennt ihn ganz Österreich: Walkner (31) kämpfte sich durch 8.276 km zum Dakar-Sieg.
Córdoba. Ein historischer Sieg: Just an dem Tag, als das ganze Land nach Kitzbühel zur Abfahrt blickte, gewann 12.000 Kilometer entfernt Matthias Walkner (31) als erster Österreicher die Rallye Dakar. „Es ist ein unglaubliches Gefühl, das ist surreal“, war einer seiner ersten Kommentare, nachdem er von seinem KTM-Motorrad abstieg. Es ist ein wahrer Heldenritt, den der Salzburger bei der legendären Rallye absolvierte.
Sand, Staub, Gatsch. 8.276 Kilometer durch Peru, Bolivien und Argentinien auf Sand, Staub, Gatsch. Es ist eine Grenzerfahrung für die Fahrer. Walkner: „Das Glück war diesmal auf meiner Seite, fünf andere hätten auch gewinnen können.“ Letztlich reichte dem Offroad-Rider aus Kuchl auf der letzten Etappe der 14. Platz, um in der Gesamtwertung auf Nr. 1 zu bleiben.
Hirscher & Walkner fahren gemeinsam Motocross
„Sprachlos“. Einer drückte ganz fest die Daumen: Ski-Star Marcel Hirscher – er und Walkner sind seit Jahren eng befreundet (siehe Kasten rechts): „Er hat gekämpft, niemals locker gelassen. Dass er das gewinnt – ich bin sprachlos.“
In ihrer Freizeit fetzen die Kumpels gemeinsam auf ihren Offroad-Bikes. Marcels Vater Ferdinand Hirscher ist ein enger und sehr wichtiger Berater Walkners.
Ebenfalls maßgeblich beteiligt: die heimische Motocross-Legende Heinz Kinigadner. Nachdem Walkner 2012 Motocross-Weltmeister (MX3-Klasse) wurde, holte ihn sein Mentor zum KTM-Werksteam. Von kurzen Motocross-Rennen sattelte er um auf mehrstündige Rallye-Etappen.
Die Dakar-Rallye hatte für Walkner eine heftige Vorgeschichte. 2015 musste er wegen Krankheit aufgeben, nachdem er eine Etappe gewann. 2016 lag er auf Platz 3, stürzte schwer und brach sich einen Oberschenkel. Vergangenes Jahr wurde er Gesamt-Zweiter, bevor er heuer seinen großen Traum erreichte.
Der Zielort ist symbolträchtig: In Córdoba triumphierte vor 40 Jahren Österreichs Fußball-Nationalmannschaft über Deutschland.