Lauda: "Gehört in die Psychiatrie"

Mega-Kritik an Red Bull-Rowdy Verstappen

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Sieger-Gen mit Crash-Gefahr - Laute Kritik an Verstappen.

Ausgerechnet bei seinem halben Heimrennen in Spa hat Red-Bull-Jungstar Max Verstappen die Punkteränge verpasst. Statt inmitten seiner Fans zu feiern, musste sich der 18-jährige Niederländer unangenehmen Fragen stellen. Aktionen wie beim Klassiker in den Ardennen, als er beim Abbremsen die Spur wechselte, würden früher oder später einen schweren Unfall provozieren, schimpfte Kimi Räikkönen.

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Der Kleinkrieg, in den Verstappen in Belgien mit den beiden Ferrari-Piloten verstrickt war, zählte zu den großen Aufregern in einem an Highlights nicht armen Grand Prix. Räikkönen, selbst nicht gerade schüchtern hinter dem Steuer, stieß sich vor allem an zwei Manövern nach dem Restart, als er mit Verstappen am Ende des Feldes herumkrebste.

Riskantes Manöver
"Ich bin total für faires Racing und enge Zweikämpfe. Aber wenn ich nach Eau Rouge aus voller Geschwindigkeit abbremsen muss, weil er vor mir die Seite wechselt, ist das aus meiner Sicht nicht korrekt", sagte er Finne. "Wenn ich nicht gebremst hätte, hätte ich ihn mit vollem Speed getroffen. Ich habe das noch von keinem anderen Fahrer gesehen." Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagte, er habe ein bisschen Angst, "dass es irgendwann mal in der Wand endet".

"Gehört in Psychiatrie"
Niki Lauda war da deutlicher: Der dreimalige Weltmeister hörte gar nicht mehr auf zu schimpfen: „Er ist ein Jahrhunderttalent. Aber er muss seinen Kopf einschalten und darf andere nicht gefährden. Ich würde ihn mir mal zur Brust nehmen und ihm sagen: Wenn du so weiter machst, dann können wir auch mal aggressiv fahren (…) Der gehört in die Psychiatrie, ich werde mit seinem Vater reden müssen."

Teenager verteidigt sich
Verstappen, der sich am Ende mit dem elften Platz begnügen musste, beharrte drauf, alles richtig gemacht zu machen. "Das ist eine große Lüge. Ich habe meine Position verteidigt. Wenn jemand das nicht mag, ist es dessen Problem", sagte der Teenager unbeeindruckt. Er wollte die Aufmerksamkeit lieber auf den Vorfall in der Startkurve lenken, als er und die roten Flitzer in eine Kollision verwickelt waren, die alle drei aus dem Fight um das Podium nahm.

Kollegen besorgt
Die Kollegen haben jedoch Redebedarf. Sie sind auch besorgt. Verstappen fährt aggressiv - allerdings seien manche Bremsmanöver nicht korrekt. Schon in Ungarn hatte sich Räikkönen darüber echauffiert. Wolff fühlt sich gar an Ikone Ayrton Senna oder seinen aktuellen Star-Piloten Lewis Hamilton erinnert. Red-Bull-Amtskollege Christian Horner verteidigte seinen erst vor rund drei Monaten ins A-Team beförderten Zögling. "Das Manöver war an der Grenze, aber ich denke, es ist okay. Wenn es ein Problem gewesen wäre, hätten die Stewards was gesagt", kommentierte Horner das umstrittenste der Duelle mit Räikkönen.

Verstappen macht keinem Platz
"Er ist kein Kind von Traurigkeit, der fährt nicht einfach weg, wenn Herr Vettel oder Herr Räikkönen da kommen", erklärte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko motorsport-magazin.com zum Dreikampf in Kurve eins. Es werde sich wieder beruhigen. "Es ist aber das Beste, direkt miteinander zu reden", kündigte Vettel an.
 

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