Toyota will Großverdiener Ralf Schumacher statt 13 nur noch 5 Mio. zahlen. Falls Schumi nicht einwilligt, wird der Vertrag nicht verlängert.
Großverdiener Ralf Schumacher steht in der kommenden Saison ohne Team da oder muss zu gewaltigen finanziellen Abstrichen bereit sein. Sein Manager Hans Mahr bestätigte einen Zeitungs-Bericht vom Mittwoch, wonach Toyota den Vertrag mit dem 32-jährigen deutschen Formel-1-Piloten zu den bisherigen Konditionen nicht verlängere. "Ob Ralf 2008 bei Toyota oder einem anderen Team fahren wird, wird sich erst in einigen Wochen entscheiden", sagte Mahr am Mittwoch.
Entäuschende Ergebnisse
Derzeit soll der Bruder des
siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher jährlich etwa 13 Millionen Euro
erhalten. Toyota, mit einem Etat von rund 400 Millionen Euro der absolute
Finanzkrösus in der Königsklasse des Motorsports, will die bisher
enttäuschenden Dienste des Möchtegern-Titelkandidaten im Fall einer Einigung
angeblich nur noch mit maximal fünf Millionen pro Saison entlohnen. Damit
müsste sich der zu den absoluten Top-Verdienern gehörende Schumacher im Fall
einer Einigung mit etwa einem Drittel seines bisherigen Gehaltes begnügen.
Keine Alternative
Alternativen, zumal lukrative, hat Schumacher
nicht. Jüngst gab sogar der Tiroler Gerhard Berger, der Mitbesitzer des
Toro-Rosso-Rennstalls, dem Deutschen einen Korb. Die meisten Teams haben
ihre Fahrerpaarungen für 2008 bereits fix. Bei Renault könnte ein Cockpit
frei werden. Dort stehen die Kandidaten aber Schlange. Selbst der bei
McLaren-Mercedes fast schon um seinen Rausschmiss bettelnde Spanier Fernando
Alonso, der mit den Franzosen seine beiden WM-Titel holte, scheint mit einer
Rückkehr zu Renault zu liebäugeln.
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Obwohl der Markt kaum noch Möglichkeiten bietet, wiederholte Schumacher auch beim zurückliegenden Großen Preis der Türkei gebetsmühlenhaft: "Ich fahre 2008 hundertprozentig in der Formel 1." Toyota scheint die einzige realistische Alternative zu sein. Dieses Faustpfand nutzen die Teamverantwortlichen jetzt aus, nachdem sie sich vor drei Jahren vom gewieften Willi Weber, mit dem Schumacher kurz nach Vertragsabschluss gebrochen hatte, regelrecht über den Tisch hatten ziehen lassen. Etwa 17 Millionen Dollar hatte der Manager für seinen Schützling pro Saison herausgeschlagen.
Es leuchtet ein, dass Toyota angesichts der neuen Situation die beim Großen Preis von Italien in Monza endende Option nicht zieht. Die Japaner hätten dem Deutschen dann nicht nur sein bisheriges Gehalt, sondern sogar noch einen Zuschlag zahlen müssen. Schumacher ist aber längst zum "Schnäppchen" geworden. Mit nur einem Podiumsplatz (Dritter beim Großen Preis von Malaysia 2005) in knapp drei Jahren hat er die hohen Erwartungen nicht erfüllt, auch wenn der Rennstall selbst gegenüber den Großen nicht konkurrenzfähig ist. "Es ist kein Geheimnis, dass wir noch keine Entscheidung getroffen haben", erklärte Teamchef John Howett in Istanbul. "Wir schauen uns auf dem Fahrermarkt um. Ralf gehört zu den Kandidaten."