Grand Prix von Europa

Vettel holt Valencia-Pole

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33. Qualifying-Bestzeit für den Deutschen - Alonso, Schumacher, Webber früh out

Sebastian Vettel geht zum dritten Mal in Folge in Valencia aus der Pole Position auf die Jagd nach dem Sieg im Grand Prix von Europa. Der Deutsche erzielte am Samstag mit seinem Red Bull mit 1:38,084 Minuten klare Qualifikationsbestzeit vor Kanada-Sieger Lewis Hamilton (McLaren) sowie dem überraschend starken "Spanien-Spezialist" Pastor Maldonado im Williams. Vettel hat die vergangenen zwei Auflagen des Rennens im Hafen von Valencia gewonnen.

Dank seiner dritten Pole in Folge, der insgesamt 33., kann Vettel am Sonntag (14.00) der Serie von sieben verschiedenen Siegern in bisher sieben Rennen ein Ende bereiten. Mit seinen 33 Poles hat der 24-jährige Vettel nun nur noch Michael Schumacher (68) und Ayrton Senna (65) vor sich.

Einige Stars nicht in den Top 10
Einige Stars waren Samstagnachmittag bei 26 Grad Luft- und 43 Grad Asphalttemperatur hingegen im Kampf um die beste Startposition gar nicht mehr dabei. Lokalmatador Fernando Alonso scheiterte als Elfter mit seinem Ferrari hauchdünn bereits in Q2 und musste sich wie Michael Schumacher (12./Mercedes) und Teamkollege Felipe Massa (13.) vorzeitig und unerwartet verabschieden. Vettels von Brems- und DRS-Problemen geplagter Teamkollege Mark Webber war als 19. überraschend sogar schon im ersten Qualifikationsabschnitt auf der Strecke geblieben.

"Ich bin ehrlich gesagt auch etwas überrascht und habe nicht mit Pole gerechnet, nachdem heute der Auftakt nicht so optimal war", zeigte sich Doppelweltmeister Vettel erstaunt über seinen Exploit in der allerletzten Runde auf dem 5.419 m langen spanischen Straßenkurs. Seine "Abbey" alias RB8 fährt in Valencia mit neuem "Popo", sprich neuem Heck und Diffusor.

Nachdem zwei Tage lang nur Hundertstel die Top Ten getrennt hatten, deklassierte Vettel damit am Ende die Konkurrenz um fast vier Zehntel und mehr. "Mein Geheimnis? Ich habe gewartet bis die Strecke 'da war' und nochmals eine Zeit hingeknallt", wich Vettel etwas aus. "Es ist ein Superergebnis. Wir haben die richtige Richtung eingeschlagen und einen schönen Schritt nach vorne gemacht."

Auch Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko zeigte sich erleichtert. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir am Ende so weit vorne sind, denn wir hatten Probleme mit dem Set-Up", gestand der Grazer im ORF. "Aber ein Sebastian Vettel liefert immer dann ab, wenn er muss, das ist seine große Stärke. Jetzt vier Zehntel vorne zu sein, das ist ein Wahnsinns-Polster fürs Rennen", freute sich Marko.

Was die Startaufstellung, in der wie erwartet die beiden schnellen Lotus von Romain Grosjean und Kimi Räikkönen als Vierte und Fünfte glänzten, für den Rennausgang bedeute, wollte Vettel nicht vorhersagen. "Wahrscheinlich kann man leichter das heutige Fußballergebnis erraten als den Sieger bei uns", sagte der Deutsche. "Ich weiß nur, dass es schwierig und heiß wird und die Pole heuer offenbar nicht mehr ganz so wichtig ist wie in den Jahren zuvor."

Zumindest für sich selbst hat der Champion vor dem Hitzerennen aber mit Pole für die bestmögliche Ausgangslage gesorgt. Denn punkto Topspeed ist der Red Bull auf dem Valencia Street Circuit "nirgends". Vettel fehlen rund zehn km/h auf die Schnellsten. Drei der bisher vier Europa-GP-Auflagen in Valencia wurden aus der Pole gewonnen.

Nur 23 Autos nahmen am Qualifying teil, weil der deutsche Marussia-Fahrer Timo Glock wegen hartnäckiger Magenbeschwerden ins Krankenhaus musste. Sein Antreten am Sonntag ist fraglich.

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