Chaos-Qualifiying

Webber holt Pole in Malaysia

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Ferrari und McLaren am Ende des Feldes, Schumacher 8.

Das zweite Pferd hat bewiesen, dass es sich nicht als solches betrachtet. Mark Webber hat am Samstag im chaotischen Qualifying für den Formel-1-Grand-Prix von Malaysia für Red Bull überlegen die Pole Position herausgefahren. Sein favorisierter Teamkollege Sebastian Vettel kam hinter seinem deutschen Landsmann Nico Rosberg auf Platz drei. Die Ferraris und McLarens verpokerten sich im Regen, gehen im hinteren Teil des Feldes ins Rennen am Sonntag (10.00 Uhr MESZ/hier im Liveticker).

Eine Sekunde Vorsprung
Webber distanzierte die Konkurrenz im Finish um mehr als eine Sekunde. Der Australier hatte sich bei auftrocknender Strecke als einziger Pilot für Intermediate-Reifen entschieden - ein gelungener Schachzug. "Die Pole ist ein Verdienst meines Renningenieurs", bedankte sich Webber demonstrativ bei Ciaron Pilbeam. Der 33-Jährige startet erst zum zweiten Mal in seiner Karriere von Platz eins - im Vorjahr hatte er aus dieser Position auf dem Nürburgring seinen ersten von bisher zwei Grand Prix gewonnen.

Regen
Allerdings dürfte der täglich einsetzende Tropenregen auch das Rennen stark beeinflussen. In der Quali hatte er aus Sicherheitsgründen 7:17 Minuten vor Schluss für eine 15-minütige Unterbrechung gesorgt. Schon davor waren die Bedingungen wechselhaft gewesen. Ferrari etwa hatte sich schwer verpokert, war in der ersten Phase zu lange in der Box geblieben. WM-Leader Fernando Alonso startet daher nur von Platz 19 - unmittelbar vor McLaren-Star Lewis Hamilton und seinem Teamkollegen Felipe Massa.

Weltmeister Jenson Button erging es kaum besser. Der Australien-Sieger landete nach einem Ausrutscher im Kiesbett und auf dem 17. Startplatz. "Es war unglaublich, phasenweise war es mehr schwimmen als fahren", sagte Vettel. Der Topfavorit, der die ersten beiden Saisonrennen jeweils aus Pole Position wegen technischer Defekte verloren hatte, war mit dem Ergebnis zufrieden. "Es war ein chaotisches Qualifying. Am Ende hat Mark noch einen ausgepackt", kommentierte Vettel. "Ein richtiges Pokerface."

"Kein Stallduell"
Von einem Stallduell will bei Red Bull niemand etwas wissen. Stattdessen sei es entscheidend, die Autos endlich heil ins Ziel zu bringen - und so viele Punkte wie möglich auf die weit hinten startenden Hauptkonkurrenten aufzuholen. "Wir haben die Chance. Bisher haben wir am Freitag und Samstag immer einen ausgezeichneten Job gemacht, das müssen wir jetzt auch am Sonntag herüberbringen", forderte Webber. 31 Punkte fehlen dem Australier auf Alonso, bei Vettel sind es deren 25 - also genau ein Sieg.

Das Red-Bull-Duo wurde von Rosberg gesprengt, der erstmals aus der ersten Startreihe in ein Rennen geht. Sein Mercedes-Teamkollege Michael Schumacher dagegen kam im Regen nicht über Rang acht hinaus. "Es hätte sicher etwas mehr drin sein können", gestand der Rekordweltmeister, nachdem es pünktlich zehn Minuten vor dem Quali-Start zu schütten begonnen hatte. Dafür überraschten mit Adrian Sutil (Force India) und Nico Hülkenberg (Williams) zwei andere Deutsche mit den Startplätzen vier und fünf.

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