Shorttrack

Windisch hat Viertelfinale im Visier

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Unsere einzige Shorttrack-Teilnehmerin will im Sprint aufzeigen.

Mit einem einzigen Lauf über 500 m beginnen am Montag (11:27 Uhr MEZ) für Veronika Windisch ihre zweiten Olympischen Spiele. Die Steirerin ist wie schon vor vier Jahren Österreichs Solo-Starterin im Short Track. Im Sprint hat sich die 31-Jährige den Aufstieg in den Finaltag (Donnerstag) zum Ziel gesetzt, ihre Lieblingsstrecke (1.500 m) steht am kommenden Samstag auf dem Programm.

Windisch hat heuer nicht viele 500 m-Bewerbe bestritten, "aber ich möchte unbedingt zeigen, was ich kann. Ich möchte weiterkommen." Aus den acht Läufen qualifizieren sich jeweils nur die zwei Schnellsten für das Viertelfinale am Donnerstag (11.00 Uhr MEZ), daher "wird es sicher zur Sache gehen. Der erste Lauf ist gleich so hart wie ein Finale", stellt sie sich auf einen Fight um jeden Zentimeter ein. Die Weizerin ist im letzten Lauf an der Reihe und läuft da unter anderem gegen das gerade 17 Jahre alt gewordene koreanische Supertalent Shim Suk-hee.

Die Saison bisher hatte "Höhen und Tiefen", sagt Windisch. Zweimal ist sie im Weltcup über 1.500 m ins Halbfinale gekommen, bei der EM ist es nicht nach Wunsch gelaufen, wenngleich oft nur um Millimeter. Und "es war heuer halt kein Mega-Top-Ergebnis dabei". Die Hoffnung, dass sich das beim Saisonhöhepunkt einstellt, hat Windisch aber keineswegs aufgegeben.

Zu Gute kommen soll ihr dabei auch die Erfahrung von 2010, als sie die Ränge 22 (1.000 m) und 25 (1.500 m) belegte. In Vancouver, gesteht sie, hat sie sich vom Ambiente und dem Trubel "echt ablenken lassen, da hatte ich in der Freizeit mehr Energieverschwendung als im Training. Jetzt bin ich entspannter."

Windisch fristet in Österreich ein ziemlich einsames Dasein. Seit 1999 hat sie all ihre Starts bei österreichischen Meisterschaften gewonnen und hält mittlerweile bei 56 nationalen Titeln. Aufgrund fehlender Konkurrenz und zu wenig Eiszeiten hat sie sich vor Vancouver 2010 einer Trainingsgruppe in Calgary angeschlossen, heuer hat sie mit dem deutschen Team in Dresden eine Trainingsgemeinschaft gebildet.

"Im Short Track sind im Wettkampf mehr Leute auf der Bahn, daher ist es im Training notwendig, auch so zu trainieren. Um antizipieren zu können, wann überholt man, wann blockt man, wo befinde ich mich, wie laufe ich im Windschatten. Da braucht man mehrere Leute. Bei den Deutschen ist es so, dass ich eigentlich die Leistungsstärkste bin, sie profitieren daher von mir genauso wie ich von ihnen", beschreibt Windisch die Symbiose.

Doch mit Leben und Training im Ausland soll bald Schluss sein. "Wenn man jung ist, ist das spannend. Aber mit der Zeit wird es mühsam, irgendwann will man sesshafter werden. Mir gehen meine Freunde schon ab", so die studierte Sportwissenschafterin. Nach dieser Saison will sie zurückkommen, ob sie die Karriere fortsetzt, ist noch offen. "Es ist auch die Rede von einer Karriere nach der Sportkarriere", erklärte sie.

Also die Weltherrschaft übernehmen, wie sie auf ihrer Homepage als Lebensziel nach dem Sport angibt? "Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das gesagt habe. Ich wäre viel zu nett dafür. Dann müssten alle vom Tauschhandel leben." Ein Short-Track-Zentrum in Österreich aufbauen, wie sie sich auch vorgenommen hat, wäre hohes Ziel genug.

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