Störaktion

ORF-Kommentator lobt Klima-Kleber-Aktion bei Skirennen

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Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" stürmten beim Gurgl-Weltcuprennen den Zielbereich und gossen orangene Farbe aus. Für Kopfschütteln im Netz sorgten unter anderem die Aussagen des ORF-Kommentators zu der Störaktion.

Hochgurgl. Ein Klimaprotest der "Letzten Generation" hat den historischen Triumph der österreichischen Slalom-Männer in Gurgl am Samstag überschattet. Die Aktivisten sorgten vor den Top fünf des zweiten Durchgangs für eine gut zehnminütige Unterbrechung. Mehrere Menschen stürmten den Zielbereich und gossen am Schnee orange Farbe aus. Sicherheitskräfte führten sie unter Buhrufen der Fans weg, eine Person wurde auch liegend aus dem Ziel gezogen.

"Ich bedaure, dass eine Minderheit in der Gesellschaft leider mit gesetzeswidrigen Handlungen für Aufmerksamkeit sorgen möchte. Solche Aktionen tragen sicher nicht dazu bei, dass die Akzeptanz für diese Gruppe größer wird", sagte ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer zur APA - Austria Presse Agentur. "Sie sind angehalten, ihre Handlungen ganz klar zu überdenken."

Aussagen von ORF-Kommentator sorgen für Kopfschütteln

ORF-Kommentator Oliver Polzer lobte die Störaktion der Klima-Kleber: "Ganz wichtige Botschaft", sagte er während der Live-Übertragung. Weiters sagte Polzer, dass es beim ORF keinen Maulkorb bezüglich Aktionen der Klima-Aktivisten gäbe: "Wir zeigen Ihnen diese Bilder natürlich. Und es gibt auch keinen Maulkorb bei uns, auch nicht für Benni Raich", sagte der Kommentator in Anspielung an ein unterbrochenes Interview vor zwei Wochen in Sölden. "Aber die Sportler sollen bei der Ausübung ihres Sports nicht behindert werden", fügte Polzer noch an.  

Seine Aussagen sorgten für Kopfschütteln in den Sozialen Medien. So kritisierte etwa Polit-Berater Heimo Lepuschitz via Plattform X: "Klimakleber unterbrechen den Slalom in Gurgl. Übrigens ein Green Event. Das Publikum pfeift, die ORF Kommentatoren jubeln über die 'ganz wichtige Botschaft'. Spinnts Ihr?"

FPÖ-Frontalattacke auf ORF nach Klima-Kleber-Interview

Außerdem sorgte ein ORF-Interview mit den Aktivisten für Aufregung: FPÖ-Mediensprecher und Generalsekretär Christian Hafenecker sprach in einer Aussendung vom "nächsten ORF-Skandal". Der ORF verkomme immer mehr zu einem Propagandaorgan der linksextremen Klimasekte, so der Blaue. Grund für die Aufregung seitens der FPÖ, war, dass der öffentlich-rechtliche Sender zwei Aktivisten nach der Störaktion interviewte. 

Im Internet spalten sich die Geister über die Vorgehensweise des ORF. Während es einige gut finden, die Klima-Kleber zu Wort kommen zu lassen, schließen sich viele andere der Meinung Hafeneckers an. "Diese Menschen brauchen einen Psychologen (und Strafanzeige) und kein ORF-Interview", kommentierte etwa ein Nutzer. "Statt einem Interview mit Henrik gibt es ein Interview mit Klimaprotestlern", meint ein anderer.

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